Brandenburg

Neue Angebote auf der Niederlausitzer Eisenbahn

Mit dem Start in die Saison 2004 unternimmt die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH einen neuen Versuch, den Zugverkehr auf der Niederlausitzer Eisenbahn (NLE) für potenzielle Fahrgäste attraktiver zu machen.

In diesem Jahr wird die Strecke auf einer Länge von 77 Kilometern zwischen Alt Herzberg und Groß Leuthen-Gröditsch befahren. Bereits am Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag verkehren die ersten Züge, bevor am 1. Mai der regelmäßige Fahrbetrieb beginnt. Bis zum 3. Oktober gilt der Fahrplan an allen Sonn- und Feiertagen, während der Sommerferien in Berlin und Brandenburg auch an Samstagen.

Durch die neuen Zugangebote sollen vor allem die Bewohner des Elbe-Elster-Kreises die Möglichkeit erhalten, Tagesausflüge in die landschaftlich reizvollen Gebiete der Niederlausitz und des Spreewaldes zu unternehmen. Außerdem wird der häufig von Fahrradtouristen genutzte Streckenabschnitt zwischen Lübben und Groß Leuthen-Gröditsch verstärkt bedient. Verbesserte Anschlüsse in Lübben sorgen dafür, dass Reisende von und nach Berlin und Cottbus trotz des notwendigen Fußweges zwischen dem DB-Bahnhof und dem NLE-Haltepunkt in beiden Richtungen stressfrei umsteigen können.

Der Fahrplan sieht einen morgendlichen Zug von Alt Herzberg vor, der nach knapp zweieinhalb Stunden Groß Leuthen-Gröditsch erreicht. Anschließend wird zweimal zwischen Groß Leuthen-Gröditsch und Lübben gependelt, bevor am späten Nachmittag die Rückfahrt nach Alt Herzberg erfolgt. Die Halte in Düben und Krugau müssen weiterhin entfallen: Auf dem Bahnhof Düben ist es derzeit aus technischen Gründen nicht möglich, das Bahnsteiggleis zu befahren, und in Krugau verhindert ein Zaun an der Bahnsteigkante das Einund Aussteigen von Fahrgästen, seit sich das Grundstück in privatem Eigentum befindet.

Reizvolle Ausflugsgebiete

An der Strecke laden vielfältige Ausflugsziele zum Besuch ein. Auf dem Weinlehrpfad in Schlieben kann man beispielsweise Wissenswertes rund um den Weinbau erfahren. Der Drandorfhof, ein historisches Rittergut, bietet Einblicke in die Geschichte. Außerdem gibt es in dieser Region zahlreiche idyllisch gelegene Dorfkirchen, wobei vor allem die Barockkirche in Lebusa mit ihrer Silbermannorgel hervorzuheben ist. In Wüstermarke wartet der Höllberghof mit seinem Tiergehege und vielen anderen Angeboten auf Gäste. Für Erholungssuchende sowie Pilz- und Beerensammler bietet sich eine Wanderung durch die unberührte Natur der Rochauer Heide an. Luckau hat einen historischen Stadtkern und seit der Landesgartenschau zahlreiche Grünflächen, während Lübben vor allem durch seine Lage mitten im Spreewald bekannt ist. Hier kann man beispielsweise eine Kahnfahrt auf einem der zahlreichen Fließe unternehmen. Weiter nordöstlich liegt das Biosphärenreservat und am Ende der befahrenen Strecke befindet sich der Groß Leuthener See mit Bademöglichkeiten und einem Campingplatz ...

Fahrradtransport kostenfrei

Als Service für alle Fahrradfahrer wird das Konzept der Vorjahre fortgeführt: die Mitnahme der Fahrräder in den Zügen der Niederlausitzer Eisenbahn ist kostenlos; Platz ist für maximal 20 Fahrräder vorhanden.

Sonderverkehre

Zu besonderen Anlässen im Elbe-Elster-Kreis verkehren zusätzliche Züge. Neben den Zubringern von Lübben über Luckau und Schlieben nach Alt Herzberg konzentriert sich das Angebot vor allem auf den Abschnitt Alt Herzberg - Schlieben, wo zu verschiedenen Veranstaltungen ein Stundentakt gefahren wird. Die Höhepunkte des Jahres 2004 sind das Tierparkfest in Herzberg (1.12. Mai), der traditionelle Schliebener Moienmarkt (2. bis 4. Juli) und das Kellerstraßenfest in Schlieben (3. Oktober). Anders als in den vergangenen Jahren soll auch nach dem Ende der Fahrsaison nochmals Leben auf der Strecke einkehren: Zu den Weihnachtsmärkten in Schlieben (27728. November) und Herzberg (4./5. Dezember) wird ebenfalls gefahren.

Ehrenamtliche Unterstützung

Auch in diesem Jahr wird der Fahrbetrieb der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH wieder vom Deutschen Bahnkunden-Verband e.V. durch ehrenamtliches Personal unterstützt. Dies betrifft zum einen den Zugbegleitdienst, zum anderen vorbereitende und begleitende Maßnahmen wie Bewuchsbeseitigung oder Fahrzeugunterhaltung. Dafür werden noch freiwillige Helfer gesucht. Interessenten können sich im Fahrgastzentrum Berlin, S-Bahnhof Jannowitzbrücke melden (Rufnummer 0 30/78 70 55 11).

Weitere Informationen

Der Fahrplan findet sich auf der Internet-Seite der DRE www.regionaleisenbahn.de und auf www.niederlausitzer-eisenbahn.de können außerdem aktuelle Hinweise zum Zugbetrieb und zu Veranstaltungen ebenso abgerufen werden sowie eine Zusammenstellung aller Sehenswürdigkeiten und gastronomischen Einrichtungen entlang der Strecke. Im Fahrgastzentrum Berlin, S-Bahnhof Jannowitzbrücke, gibt es natürlich auch den Fahrplan (Telefon 0 30 / 78 70 55 - 1 1 , Telefax -10). Als Service für unterwegs kann man sich auf der Seite http://nle.de.ms den Fahrplan mit jedem WAP-fähigen Mobiltelefon anzeigen lassen.

DBV Niederlausitz

aus SIGNAL 1/2004 (Februar/März 2004), Seite 22

 

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