Sachsen-Anhalt

Ist die Entscheidung für Schmalspur eine schmalspurige Entscheidung?

Wie bereits in Signal 4/2003 berichtet, sieht es für die Bahnstrecke Quedlinburg - Aschersleben nicht gut aus.

Während auf dem rund neun Kilometer langen Abschnitt von Quedlinburg nach Gernrode (voraussichtlich) noch bis zum 31. Januar Regionalbahnen unterwegs sind, wird die Reststrecke über Ballenstedt bereits im Schienenersatzverkehr betrieben. Doch was passiert dann? Während die NASA (Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH) einen sogenannten „Optimierungsverkehr" vorschlägt, was in der Praxis eine minimale Verstärkung der Q-Buslinie 318 bedeutet, will der Landkreis Quedlinburg an Wochenenden eine zweistündliche, direkte Verbindung von Quedlinburg nach Aschersleben, die Montag bis Freitag auf der Relation Quedlinburg - Ballenstedt Ost im Stundentakt verkehren soll.

Abgesehen von diesen aktuellen Problemen hat das Land Sachsen-Anhalt mit einem Teilabschnitt der Strecke einiges vor. So soll die Selketalbahn der Harzer Schmalspurbahnen bis zum Jahr 2006 von ihrem bisherigen Endpunkt Gernrode bis nach Quedlinburg verlängert werden, wofür Kosten in Höhe von sechs Millionen Euro angesetzt sind. Während man bisher in Planungen immer von einem Dreischienengleis ausgegangen ist, soll nur noch das schmalspurige HSB-Gleis dorthin führen. Aus Sicht des Deutschen Bahnkunden-Verbandes wird die Verlängerung der Selketalbahn begrüßt, zumal nun so die alte Fachwerkstadt Quedlinburg (Weltkulturerbe der Unesco!) direkten, umsteigefreien Bahnanschluß Richtung Alexisbad, Stiege und Harzgerode bekommt. Jedoch halten wir die Aufgabe der bisherigen DB-Strecke gerade im Hinblick auf die regionale Entwicklung (speziell im Tourismusbereich) für sehr kurzfristig gedacht. Zudem wird damit auch die Chance verspielt, die Strecke für Güterkunden zu entwickeln. Der in Bahn- und Busverkehren sehr engagierte Landkreis Quedlinburg hatte bereits im Sommer 2003 mit dem Landkreis Aschersleben-Staßfurt, der Q-Bus Nahverkehrs GmbH und einem privaten Bahnunternehmen ein Arbeitspapier entworfen, bei dem sich die notwendigen Investitionen bei einem Bestellzeitraum von mindestens einem Jahr amortisieren.

DBV Sachsen-Anhalt

aus SIGNAL 1/2004 (Februar/März 2004), Seite 40

 

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