|
Während auf dem rund neun Kilometer langen
Abschnitt von Quedlinburg nach Gernrode
(voraussichtlich) noch bis zum 31. Januar Regionalbahnen
unterwegs sind, wird die Reststrecke
über Ballenstedt bereits im Schienenersatzverkehr
betrieben. Doch was passiert
dann? Während die NASA (Nahverkehrsservice
Sachsen-Anhalt GmbH) einen sogenannten
„Optimierungsverkehr" vorschlägt, was
in der Praxis eine minimale Verstärkung der
Q-Buslinie 318 bedeutet, will der Landkreis
Quedlinburg an Wochenenden eine zweistündliche,
direkte Verbindung von Quedlinburg
nach Aschersleben, die Montag bis Freitag
auf der Relation Quedlinburg - Ballenstedt
Ost im Stundentakt verkehren soll.
Abgesehen von diesen aktuellen Problemen
hat das Land Sachsen-Anhalt mit einem Teilabschnitt
der Strecke einiges vor. So soll die Selketalbahn
der Harzer Schmalspurbahnen bis
zum Jahr 2006 von ihrem bisherigen Endpunkt
Gernrode bis nach Quedlinburg verlängert
werden, wofür Kosten in Höhe von sechs Millionen
Euro angesetzt sind. Während man bisher
in Planungen immer von einem Dreischienengleis
ausgegangen ist, soll nur noch das
schmalspurige HSB-Gleis dorthin führen. Aus
Sicht des Deutschen Bahnkunden-Verbandes
wird die Verlängerung der Selketalbahn begrüßt,
zumal nun so die alte Fachwerkstadt
Quedlinburg (Weltkulturerbe der Unesco!) direkten,
umsteigefreien Bahnanschluß Richtung
Alexisbad, Stiege und Harzgerode bekommt.
Jedoch halten wir die Aufgabe der
bisherigen DB-Strecke gerade im Hinblick auf
die regionale Entwicklung (speziell im Tourismusbereich)
für sehr kurzfristig gedacht. Zudem
wird damit auch die Chance verspielt,
die Strecke für Güterkunden zu entwickeln.
Der in Bahn- und Busverkehren sehr engagierte
Landkreis Quedlinburg hatte bereits im
Sommer 2003 mit dem Landkreis Aschersleben-Staßfurt,
der Q-Bus Nahverkehrs GmbH
und einem privaten Bahnunternehmen ein Arbeitspapier
entworfen, bei dem sich die notwendigen
Investitionen bei einem Bestellzeitraum
von mindestens einem Jahr amortisieren. DBV Sachsen-Anhalt
|