Saarland

Saarbahn-Ausbau geht weiter, nun kommt die S-Bahn

Seit 1997 verkehrt in Saarbrücken die Saarbahn genannte Stadtbahn mit Zwei-System-Zügen bis ins französische Saargemünd und derzeit bis Riegelsberg, zum Teil auf Gleisen der DB und der französischen Staatsbahn SNCF. Dabei soll es nicht bleiben.

„Die Linie 1 der Saarbahn rollt künftig nach Lebach, das Land hat die Investitionszuschüsse in den Landeshaushalt gestellt, die mittelfristige Finanzplanung steht, offene Rechtsfragen sind geklärt." Das sagte Saarlands Verkehrsminister Hanspeter Georgi im Beisein des Geschäftsführers der Saarbahn GmbH, Franz Heinrich, und dem Lebacher Bürgermeister Nikolaus Jung.

Damit wird die erste Ausbaustufe Saargemünd - Lebach vollständig umgesetzt. Für Heinrich ist ein Baubeginn im Sommer in Riegelsberg realistisch. Die Saarbahn hat bereits mit den Ausschreibeverfahren begonnen.

Neben dem Ausbau der Linie 1 will das Land die Saarbahn zu einem Netz erweitern. An erster Stelle stehe dabei die bereits in Planung befindliche Strecke Völklingen - Saarbrücken - St. Ingbert. Die Landesregierung will diese Strecke rasch bauen und wird Investitionszuschüsse gewähren, wenn der Bund wie bisher 60 Prozent übernimmt. Neue Haltepunkte sollen zwischen Burbach und Völklingen entstehen.

Auch der Betrieb der Saarbahn werde vom Land gefördert. Außerdem werde die Landesregierung den Kauf von 16 weiteren Fahrzeugen sowie einen Werkstattbau zu drei Vierteln unterstützen, sagte Georgi zu.

Mit dem Weiterbau nach Lebach und St. Ingbert wird die Saarbahn ab Mitte 2006 zirka 52 Millionen Fahrgäste pro Jahr befördern. Die nächste Ausbaustufe könnte die französische Nachbarstadt Forbach an das Saarbahn-Netz anbinden.

Als erster Schritt eines saarländischen S-Bahn-Systems wird die Rhein-Neckar-S-Bahn von Kaiserslautern bis Homburg/Saar geführt. Auf Initiative des Saarlandes, so der Wirtschaftsminister, werden mit dem S-Bahn Anschluss von der Pfalz nach Homburg die noch bestehenden Taktlücken zwischen Homburg und Kaiserslautern geschlossen. Drei Züge und damit rund 9 000 Zugkilometer sollen jährlich das bestehende Angebot abrunden. Bereits im Januar 2004 hatte sich Georgi mit dem Verbandsvorsteher des Zweckverbandes SPNV Rheinland-Pfalz Süd auf dieses Konzept geeinigt.

Stündlich sollen danach die Züge über Homburg nach Kaiserslautern durchgebunden werden. Der DBV Saar kritisiert dabei, dass eine Weiterfahrt ohne Umsteigen bis Saarbrücken nicht erfolgt. Dies sei aus technischen Gründer derzeit nicht möglich, so Georgi. Denn dazu müssten die Bahnsteige erhöht werden. Bis 2006, dem Jahr der Weltmeisterschaft im Fußball, soll sich das ändern. Dann wollen die Rheinland-Pfälzer mit Sondermitteln des Bundes ihre Bahnsteige an den Zwischenhalten so umgebaut haben, dass S-Bahn-Züge dort halten können. Bereits seit den 1970er Jahren wird ein S-Bahn-System für das Saarland diskutiert, (mkv.)

DBV Saar

aus SIGNAL 3/2004 (Juni/Juli 2004), Seite 26

 

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