Am Hauptbahnhof waren es das verkürzte
Dach und die schlichte Decke im Tiefbahnhof,
vor allem aber die Zurückstellung der
S-Bahn-Linie S 21 und die Einsparung von
heute schmerzlich vermissten Weichen. Der
Bahnhof Gesundbrunnen erhält erst jetzt so
etwas ähnliches wie ein Empfangsgebäude
auf dem Bahnhofsvorplatz, und am Südkreuz
wurde zunächst auf die Fertigstellung
des dritten Fern- und Regionalbahnsteigs
verzichtet.
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Hier sehen Sie KEIN Dach – dieses will die DB einsparen. Foto: Florian Müller |
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Nun also trifft es das Ostkreuz, den Berliner
Bahnhof mit den meisten Ein-, Aus- und Umsteigern.
Erneut! Denn schon die ursprünglich
angedachte zweite Ringbahnhalle für
den oberen Regionalbahnsteig wurde mit
der Begründung eingespart, dass sich eine
Überdachung für die wenigen Züge nicht
lohne. Mit einbehaltenen S-Bahn-Geldern
finanzierte der Berliner Senat wenigstens ein
Bahnsteigdach, das wegen Baumängeln am
Bahnsteig und der Insolvenz einer Baufirma
allerdings bis heute nicht fertiggestellt ist.
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Zwischen den S-Bahnsteigen F und D werden nur 3 anstatt 4 Fahrtreppen eingebaut. Das ist für die zu erwartenden Fahrgastströme nicht ausreichend. Foto: Florian Müller |
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Zwischen dem künftigen Regio-Bahnsteig Ru und dem Ring-S-Bahnsteig F soll es nur eine Fahrtreppe und eine feste Treppe geben. Damit soll je eine zweite Fahrtreppe und feste Treppe gespart werden. Foto: Florian Müller |
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Überdachte Wartehalle (Ru) unter der Ringbahnhalle. Wozu? Foto: Marc Heller |
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Bau des Bahnsteigs D am Ostkreuz. Wenigstens die neuen S-Bahnsteige D und E auf der Stadtbahnebene erhalten je ein Dach. Foto: Florian Müller |
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Jetzt soll das vorgesehene Dach am unteren
Regionalbahnsteig Ru eingespart
werden mit der Begründung, dass die Ringbahnhalle
genug Wetterschutz biete und
ein Dach für den restlichen Bahnsteig bis zur
Fußgängerbrücke daher nicht notwendig
sei. Dass hier die meist genutzte Regionalexpresslinie
in Berlin und Brandenburg, der
halbstündlich verkehrende RE 1 mit seinen
derzeit fünf Doppelstockwagen halten soll,
interessiert offenbar nicht. Auch RE 2, RE 7
und RB 14 werden hier künftig jeweils stündlich
mit regem Fahrgastwechsel halten.
Bereits seit 30. Juni 2014 müssen die
Fahrgäste der provisorisch hier endenden
S 3 unter den Einsparungen leiden.
Statt der ursprünglich angedachten zwei
Fahrtreppen zum Ringbahnsteig der
S-Bahn wurde nur die eigentlich abwärts
führende Fahrtreppe eingebaut, die nun
stattdessen aufwärts führt. Sie soll 2017
mit der Inbetriebnahme als Regionalbahnsteig
in den Zweirichtungsbetrieb wechseln,
statt dann das fehlende Exemplar zu
ergänzen. Im östlichen „Treppenloch“ des
S-Bahn-Ringbahnsteigs wurde sogar auf
die feste Treppe verzichtet, obwohl diese
gerade auch bei der Zwischennutzung
durch die S 3 wichtig gewesen wäre. Hier
befinden sich nur der Aufzug und unten auf
dem Bahnsteig ein einsamer Snackautomat
sowie überdachte Wartehallen – überdacht
für den Fall, dass die Ringbahnhalle mal undicht
werden könnte und es durchregnet?
Weil Fahrtreppen nicht nur in der Anschaffung,
sondern auch im Unterhalt teuer
sind und „offiziell“ nur dem Komfort dienen,
sollen auch sämtliche Fahrtreppen zum
oberen Regionalbahnsteig – der mit dem
noch unfertigen Dach – eingespart werden.
Abwärts führend waren sie schon von Beginn
an nicht vorgesehen. Für Kinderwagen,
Fahrradnutzer, mobilitätseingeschränkte
Personen und Gepäck stehen den Fahrgästen
ja zur Gemeinschaftsnutzung mit Rollstuhlfahrern
die Aufzüge zur Verfügung.
Nötigenfalls muss dann eben eine größere
Wartegemeinschaft gebildet werden.
Auch die beiden künftigen S-Bahnsteige
der Stadtbahnebene sollen ihre bisher geplante
aufwärts führende Fahrtreppe im östlichen
Treppenloch verlieren. Dieser Verzicht
verringert zwar die Bequemlichkeit, wäre
aber verschmerzbar, da im westlichen Treppenloch
gleich zwei aufwärts und eine abwärts
führende Fahrtreppe zur Verfügung
stehen werden. Doch als Ausgleich für die
dadurch fehlende Kapazität müsste die feste
Treppe entsprechend breiter werden.
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Bahnhof Ostkreuz, geplanter Endzustand. Die roten durchgekreuzten Treppen, Fahrtreppen und Dächer will die Deutsche Bahn einsparen und dafür die Planfeststellung ändern. Skizze (schematisch und unmaßstäblich): Stefan Retzlaff, Florian Müller |
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Besser als ein teures Planänderungsverfahren,
das nebenbei auch noch Personal
bindet, wäre es aus Fahrgastsicht, wenn das
Ostkreuz so ausgebaut wird, wie es der Planfeststellungsbeschluss
vorsieht. Der Bedarf
ist durch die schon heute hohen und mit der
Fertigstellung weiter steigenden Nutzerzahlen
vorhanden und letztlich nicht zur Erleichterung
des Umsteigens, sondern auch aus
Sicherheitsgründen geboten. (ge) IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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