Der Berliner Fahrgastverband IGEB begrüßt diese Wiedereröffnung, kritisiert
jedoch, daß nur die Linie 50 aus Buchholz zum Kupfergraben geführt wird. Auf
die Linie 1 aus Heinersdorf werden die Fahrgäste fast bis zum Sommer warten
müssen. Ursache für diese unnötige Verzögerung ist der noch nicht erfolgte
Umbau der Gleisanlagen am westlichen Ende der Oranienburger Straße. Der
Umbau ist notwendig, da
bei den Baumaßnahmen in der Friedrichstraße die Gleislage verändert
wurde. Diese Änderung der Gleislage war jedoch schon seit längerer
Zeit bekannt.
Die Wiedereröffnung lenkt damit das Augenmerk auf ein wichtiges Problem in
der Verkehrs- und Baupolitik der Bundeshauptstadt: Das unkoordinierte
Nebeneinander der zuständigen Verwaltungen führt immer wieder zu vermeidbaren
Einschränkungen und Einstellungen im Straßenbahnverkehr. Auch wenn der Senat
in den letzten Jahren immer wieder Verbesserungen versprochen hat, kam es
nie zur notwendigen Koordination.
Das Ergebnis sind monatelange Sperrungen. Insgesamt war der Abschnitt
Oranienburger Tor-Am Kupfergraben
zwischen 1992 und 1997 fast 900 Tage gesperrt. Dies ist ein
unhaltbarer Zustand.
Die IGEB fordert daher den Senat von Berlin auf, endlich für einen zügigen
Bauablauf bei der Straßenbahnsanierung zu sorgen. Insbesondere ist ein
Beauftragter für die Koordinierung von Baumaßnahmen zu benennen, der mit
umfangreichen Kompetenzen ausgestattet ist, um zum Beispiel Bauarbeiten der
Leitungsbetriebe (Telekom, Bewag, Wasserbetriebe) abzustimmen. Langandauernde
und wiederholte Sperrungen des Straßenbahnverkehrs müssen endlich der
Vergangenheit angehören.
IGEB
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