Die Erneuerung des Straßenbahnfuhrparks
wird fortgesetzt. Im Dezember 2015 konnte
die BVG eine weitere Option für die Flexity-Beschaffung
einlösen und änderte abermals
die Aufteilung der bereits gezogenen Lose.
Damit sind nun 189 Fahrzeuge aus dem
Rahmenvertrag für 210 Straßenbahnen abgerufen.
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Die neuen 40-Meter-Flexity (links) lösen die ebenfalls 40 Meter langen Tatra-Doppeltraktionen (mitte) ab. Der Solo-GT6 (rechts) ist mit 30 Metern für viele Linien zu klein. Als 60-Meter-Doppeltraktion bietet er aber die richtige Größe für die M 4 und M 6. Foto: Tom Gerlich |
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Erfreulich ist auch, dass der wachsenden
Stadt nun deutlicher Rechnung getragen
wird, denn in der 30-Meter-Kategorie sind
mit 150 GT6 und 34 Flexity bereits ausreichend
Fahrzeuge vorhanden. Die eigentlich
noch geplanten 20 kurzen Flexitys sollen
deshalb nun in der 40-Meter-Variante geliefert
werden, so dass die BVG zusammen mit
der Aufstockung um 47 Fahrzeuge 155 lange
Flexitys bekommt.
Zur Senkung der Investitionskosten überlegt
der Senat allerdings, einen Teil davon
als Einrichtungsfahrzeuge zu beschaffen.
Daran hängt jedoch eine weit grundlegendere
Entscheidung – nämlich die, wie
das Berliner Straßenbahnnetz künftig weiterentwickelt
werden soll. Mit den bisher
angeschafften Fahrzeugen ist klar, dass es
auch in den nächsten gut 30 Jahren noch
Einsatzgebiete für Einrichtungszüge geben
muss. Das ist auch kein Problem, da der
größte Teil des Netzes bisher genau darauf
ausgelegt ist.
Andererseits wurden die Möglichkeiten
der Zweirichtungsfahrzeuge bisher eher
zaghaft genutzt. Gleiswechsel haben im
Netz noch Seltenheitswert und sind nur eingeschränkt
nutzbar. Mittelbahnsteige wurden
zwar nachträglich errichtet – allerdings
ausgerechnet dort, wo bei Umleitungen
auch Einrichtungsfahrzeuge langfahren.
Deshalb sind klare Entscheidungen notwendig,
welche Linien künftig mit Ein- und
welche mit Zweirichtungsfahrzeugen bedient
werden sollen, so dass die Infrastruktur
entsprechend weiterentwickelt werden
kann. Fehler, wie der zu früh erfolgte Abbau
der rechtsseitigen Bahnsteige am Frankfurter
Tor, dürfen sich nicht wiederholen. Die
M 13 muss nun schnellstmöglich auf Zweirichtungsfahrzeuge
umgestellt werden, damit
sie bei Umleitungen über Bersarinplatz
auch wieder am Frankfurter Tor halten kann.
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Variable Flexity-Bestellung: Negative Zahlen zeigen die Änderung eines Bestellloses an. 2013 wurde der kurze Einrichter 3001 zum langen Einrichter 8026 umgebaut. Etwa alle 2 Wochen wird derzeit (April 2016) ein langer Einrichter ausgeliefert. 21 Fahrzeuge können noch aus dem Rahmenvertrag abgerufen werden Darstellung: IGEB; Daten nach Angaben der BVG |
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Da die nächsten Netzerweiterungen
schon in Planung sind, wird auch die aktuelle
Nachbestellung nicht ausreichen, um bei
der gleichzeitigen Verkehrszunahme im Bestandsnetz
die Tatrawagen abzulösen. Deshalb
muss der BVG ermöglicht werden, auch
noch die letzte Option über 21 Fahrzeuge zu
ziehen und damit den Rahmenvertrag über
210 Straßenbahnfahrzeuge vollständig auszuschöpfen.
Noch vor dem Abruf der letzten Flexity-Optionen
macht sich die BVG (richtigerweise)
bereits Gedanken über die Nachfolgegeneration,
die ab etwa 2025 die dann
30-jährigen GT6 ablösen könnte. Hierfür
sind verschiedene Szenarien denkbar. Beispielsweise
wären im Raster von KT4D und
GT6 mit je 9 Metern Länge pro Wagenteil
Zwei-, Vier- und Sechsteiler mit 18, 36 und
54 Metern Länge möglich. Durch die notwendige
Kuppelbarkeit lassen sich auch
Vier- und Zweiteiler bedarfsgerecht zu Zugverbänden
von 54 Metern zusammenstellen,
wie es heute mit den GT6-Doppeltraktionen
bereits möglich ist. Auch eine Doppeltraktion
aus 36-Meter-Zügen wäre mit 72 Metern
Länge noch unter der zulässigen Höchtsgrenze
von 75 Metern zukunftsfähig. Eine
Option, die auf der M 4 notwendig werden
könnte! (ge)
IGEB Stadtverkehr
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