Darin offenbart er die Mängel anhand des
Vergleichs der möglichen Streckengeschwindigkeiten
mit den tatsächlichen. Insgesamt
identifizierte der VBB in seiner Untersuchung
533 Stellen in Berlin und Brandenburg, an
denen auf einer summierten Länge von
463,5 Kilometern die eigentliche Streckengeschwindigkeit
nicht gefahren wird.
Das Maß der Dinge ist die Zeit, die ein Zug
in einem Umlauf länger braucht, als er sollte.
Die Linien RE 11, RE 15, RB 13 und RB 23 schnitten
mit Fahrzeitverlusten von unter einer Minute
sehr gut ab. Dagegen hatten die Linien
RE 2 mit ca. 14 Minuten, RE 3, RE 5, RB 12 mit ca.
15 Minuten und RE 7 sowie RB 36 mit über 18
Minuten sehr hohe aufzuweisen. Im gesamten
Netz summieren sich alle Fahrzeitverluste
auf 2 Stunden und 59 Minuten. Das sind 14
Minuten und 15 Sekunden mehr als 2012.
Wo gehen die Minuten verloren?
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Technisch ungesicherte Übergänge zwingen die Züge oft zum Abbremsen, wie hier bei Rheinsberg. Foto: BfVs |
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Die Geschwindigkeitseinbrüche haben
viele Ursachen. Die Hälfte (50 Prozent)
sind auf Mängel am Oberbau (Schienen,
Schwellen, Gleisbettung), Unterbau
(Bahndämme, Untergrund) sowie an Bauwerken
(z. B. Brücken) u. a. m. zurückzuführen.
47 Prozent machen unzureichend
dimensionierte Anlagen aus. Dazu zählen
beispielsweise ungesicherte Bahnübergänge,
die ein Abbremsen auf 10 km/h
erfordern. Den verschwindend geringen
Anteil von nur 3 Prozent machen die unliebsamen
Baumaßnahmen aus, die aber
in zunehmendem Umfang dringend notwendig
sind, um die anderen 97 Prozent
zu beseitigen.
Die Oberbaumängel sind im letzten Jahr
besonders stark hinzu gekommen wie
auch Schäden an diversen Brückenbauwerken
auf stark frequentierten Strecken
(Friedrichstraße—Hauptbahnhof, Jungfernheide—Spandau,
Gesundbrunnen—Karower Kreuz). Altbekannte Problemstellen,
so moniert der VBB, werden auch in
den kommenden Jahren noch die Statistik
verschlechtern. Dazu gehören Ober- und
Unterbaumängel auf der Dresdener Bahn,
deren Beseitigung bis dato nur einer Flickschusterei
gleicht, Untergrundprobleme
auf der Stettiner Bahn hinter Angermünde,
die zu immer stärkeren Geschwindigkeitseinschränkungen
führen sowie die
zahlreiche Häufung von Einzelmängeln
auf den Strecken Königs Wusterhausen—Beeskow—Frankfurt (Oder)—Eberswalde,
Löwenberg—Rheinsberg und auf den
Regio-Strecken der Prignitz um Pritzwalk.
Gegenüber 2012 konnten zwar 22 Mängelstellen
beseitigt werden sowie durch
den Einsatz schnellerer und beschleunigungsstärkerer
Lokomotiven und Triebwagen
(z. B. Taurus RE 1, Talent RE 7) Reisegeschwindigkeiten
erhöht werden, jedoch
vermochten diese Maßnahmen den
steigenden Fahrzeitverlust der bestehenden
sowie 44 neuer Geschwindigkeitseinbrüche
nicht zu kompensieren.
Zeitraub!
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Kummersdorf bereitet dem VBB keinen Kummer. Aber die vielen kleinen Mängel an dieser Strecke Königs Wusterhausen—Beeskow—Frankfurt (Oder). Foto: BfVst |
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Das ist zum Glück für die Netz-Verantwortlichen
kein Straftatbestand, aber dennoch
ärgerlich. Denn der VBB betrachtete den
Fahrzeitverlust auch im Zusammenhang
mit dem Fahrgastaufkommen auf den betroffenen
Streckenabschnitten an einem
durchschnittlichen Werktag und errechnete
daraus die Fahrgastzeitverluste. Spitzenreiter
war, ob der hohen Fahrgastzahlen,
die Strecke zwischen Berlin Ostbahnhof
und Erkner mit 22 Stunden Fahrgastzeitverlust
pro Kilometer Streckenlänge.
Auf das Gesamtnetz bezogen verloren
laut VBB im Jahr 2013 alle Fahrgäste insgesamt
21 Wochen, 6 Tage, 23 Stunden
31 Minuten und 34 Sekunden wertvolle
Lebenszeit – an nur einem einzigen Tag!
(BfVst) Berliner Fahrgastverband IGEB
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