Regionalverkehr

Griebnitzsee bekommt zweiten Regionalbahnsteig frühestens 2016

Die schier unendliche Geschichte am Bahnhof Griebnitzsee setzt sich fort. Seitdem geplant wurde, die in Griebnitzsee endende Regionalbahnlinie RB 22 zur Verstärkung des RE 1 bis Berlin Friedrichstraße zu verlängern, war bekannt, dass ein zweiter Regionalbahnsteig für die Fahrtrichtung Potsdam gebaut werden muss, wenn die Züge auch weiterhin in Griebnitzsee halten sollen. Die ganzjährige Sperrung der Fernbahngleise im Grunewald bot bereits im Jahr 2012 die passende Gelegenheit für den Neubau, die die DB aber ungenutzt verstreichen ließ.

Seit Dezember 2012 verkehren nun zwar die Züge der RB 21 und RB 22 in der Hauptverkehrszeit von Potsdam weiter bis Berlin Friedrichstraße, aber in Fahrtrichtung Potsdam ist der bestellte Halt mangels Bahnsteigkante nicht möglich. Dennoch geht die Terminschieberei weiter. Nach 2012, 2013 und 2014, zuletzt gar 2015, nennt Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger in der Antwort auf eine „Kleine Anfrage“ der Landtagsabgeordneten Steeven Bretz und Rainer Genilke (CDU) nun 2016 — trotz nachgewiesener Wirtschaftlichkeit (mehr als 1000 Ein- und Aussteiger pro Tag) und gesicherter Finanzierung.

Regio
Griebnitzsee. Die Reste des ehemaligen Bahnsteigs sind unter dem Grasbewuchs zu erahnen. Der RE 1 befährt das Streckengleis Richtung Potsdam Hbf, an dem der Bahnsteig gebaut werden muss. Im Hintergrund der bestehende Regio-Bahnsteig Richtung Wannsse mit einem eigenen Bahnsteiggleis. Links der S-Bahnsteig. Foto: Florian Müller, 2013

Die Realisierung sei logistisch kein Problem und ohne Streckensperrung innerhalb weniger Monate machbar, zitiert die Märkische Allgemeine Zeitung einen DB-Sprecher. Um so unverständlicher ist die erneute Verschiebung, denn der Bahnsteig wird dringender denn je gebraucht. Vom 25. August bis 12. September 2014 wird die parallele S-Bahn-Strecke für die notwendige Gleiserneuerung zwischen Wannsee und Griebnitzsee gesperrt. In den kommenden Jahren wird die Grunderneuerung der S 7 zwischen Wannsee und Potsdam Hauptbahnhof mit weiteren Vollsperrungen fortgesetzt. Die RB 21 und RB 22 könnten, wenn die in Potsdam bzw. Griebnitzsee endenden Züge bis Berlin-Wannsee verlängert würden, sinnvollen Ersatzverkehr anstelle von überlasteten Buskonvois bieten.

Das Land Brandenburg, die Stadt Potsdam, die Deutsche Bahn und das Eisenbahn-Bundesamt als Genehmigungsbehörde sind gleichermaßen gefordert, Bau und Inbetriebnahme des zweiten Regionalbahnsteigs in Griebnitzsee schnellstmöglich umzusetzen. Anderenfalls droht der Prestigelinie RE 1 der Kollaps durch den zusätzlichen Ansturm der von den S-Bahn-Bauarbeiten betroffenen Fahrgäste. (ge)

IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

aus SIGNAL 3/2014 (Juni/Juli 2014), Seite 16

 

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