Schon vor Jahren hatte der Senat sein Ziel
formuliert, Berlin zu einem Schaufenster für
Elektromobilität zu machen. Als Fahrgast
der öffentlichen Verkehrsmittel, die mit S-,
U- und Straßenbahn schon traditionell elektrisch
fahren, fühlte man sich verschaukelt,
wenn in diesem Zusammenhang fast nur
von Autos mit Elektroantrieb und E-Bikes
gesprochen wurde. Aber mit der Absicht,
das Straßenbahnnetz schneller zu erweitern,
und mit der Bewerbung der BVG um die Förderung
eines Großversuchs mit Elektrobussen
ist nun auch der öffentliche Verkehr in
das Schaufenster gerückt.
Sowohl die Europäische Union als auch
die Bundesregierung unterstützen die forschende
Industrie bei ihren Feldversuchen.
Dabei haben sich die Speicherung der
elektrischen Energie im Fahrzeug und das
schnelle Aufladen außerhalb der Betriebshöfe
als größte Herausforderungen erwiesen.
Während die Energiespeicher als rein
technisches Problem konfliktfrei entwickelt
werden können, führen die Ladestationen
im öffentlichen Straßenland zu kontroversen
Diskussionen, wenn die Technik sichtbar
bleibt.
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Am 1. August 2015 wurden die vier E-Bus-Fahrzeuge vorgestellt. Inzwischen sind die Testfahrten abgeschlossen und alle nötigen Zulassungen erteilt. Seit 31. August 2015 setzt die BVG auf ihrer Linie 204 Südkreuz—Zoologischer Garten im Rahmen des „Internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg“ nur noch diese E-Busse ein. Foto: Florian Müller |
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Aus diesem Blickwinkel kann die BVG mit
der für die Buslinie 204 gewählten Technologie
des induktiven Ladens zufrieden
sein, denn alle Komponenten sind unter
der Straßendecke oder im Fahrzeugboden
verborgen. Für die Fahrer hat das leider den
Nachteil, dass sie die notwendige genaue
Parkposition des Fahrzeugs auf der Straße
nicht ohne weiteres erkennen können und
darum auch andere Autofahrer die Zufahrt
dahin oder gar diese Fläche selbst blockieren
werden.
Aber die beteiligten Firmen versichern gemeinsam
mit der BVG, dass der Ausfall einer
Zwischenladung kein Problem darstelle, da
die Busse nicht nur eine halbe, sondern eine
ganze Runde auf der Linie 204 Bahnhof Südkreuz—Bahnhof
Zoologischer Garten schaffen.
Zumindest die Ladestelle in der Wendeschleife
Hertzallee am Zoo dürfte ohne
Behinderungen durch den Straßenverkehr
nutzbar sein.
Der Busbetrieb hat sich auch logistisch
auf die Herausforderungen des öffentlichen
Probebetriebes eingestellt, indem die Wendezeiten
an den Endstellen ausreichend
lang für das Nachladen gestaltet wurden.
Dafür wurden sogar ein zusätzlicher Umlauf
eingeplant und ein vierter Elektrobus
beschafft.
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Neu ist, dass der Bus seine Batterie kontaktlos mittels induktiver Ladung auflädt. Auf dem Foto sieht man die Ladeplatte abgesenkt zum Laden unter dem Fahrzeugboden. Wichtig ist, dass der Fahrer den Bus genau über der in der Fahrbahn eingelassenen Ladetechnik parkt. Dazu sind auch mal Rangiermanöver erforderlich. Foto: Florian Müller |
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Insgesamt kann hier wohl von einer sorgfältigen
Planung und Vorbereitung gesprochen
werden, so dass die Fahrgäste hoffen
dürfen, von diesem Großversuch nicht
durch viele Störungen betroffen zu werden.
Nun muss neben diesem Experiment
noch die Stabilisierung des Regelverkehrs
bei allen Verantwortlichen der BVG und des
Senats die gleiche Aufmerksamkeit bekommen,
damit die U-Bahn nicht länger unter
Fahrzeugmangel und die Straßenbahn unter
Fahrermangel leiden. (af)
IGEB Stadtverkehr
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