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Das Ende des idyllischen Bahnübergangs am Bahnhof Lichtenrade rückt näher. Foto: Christian Schultz |
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Ein zentrales Projekt beim Ausbau des „Eisenbahnknoten
Berlin“ war der Wiederaufbau der Dresdener Bahn auf ihrem
nördlichsten Abschnitt von der Berliner Innenstadt bis zum
brandenburgischen Blankenfelde-Mahlow. Während aber
die Anhalter Bahn von Berlin nach Leipzig 2006 rechtzeitig
zur Eröffnung des Berliner Hauptbahnhofs wiederaufgebaut
war, gab es für die Dresdener Bahn im Raum Berlin noch nicht
einmal Baurecht. Das 1997, also vor 19 Jahren begonnene
Planfeststellungsverfahren
ist auch heute noch nicht abgeschlossen.
Aber für den zweiten der drei Planfeststellungsabschnitte
gibt es seit dem 13. November 2015 nun endlich den
Planfeststellungsbeschluss.
Der Berliner Planfeststellungsabschnitt 1
(PFA 1) beginnt im Norden an der bestehenden
Abzweigung von der Anhalter Bahn
nördlich des S-Bahnhofs Attilastraße und
reicht bis südlich des S-Bahnhofs Schichauweg
(Länge 6,238 km).
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gemäß Angaben in den Planfeststellungsunterlagen PFA 1 bis 3 |
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Daran schließt sich der PFA 2 über Lichtenrade
bis zur Stadtgrenze an (Länge 2,462 km).
Weiter geht es in Brandenburg mit PFA 3
über Kreuz Glasower Damm bis Blankenfelde
(Länge 5,5 km) bzw. dem Abzweig zum
Flughafen BER. Weitere Abschnitte auf der
Strecke bis Dresden sind bereits fertiggestellt,
im Bau oder in Planung.
Zwei von drei Abschnitten noch im
Planungsverfahren
Der Planfeststellungsbeschuss für den Bereich
Lichtenrade (PFA 2) liegt nun vor. Die
DB AG hat die Pläne für eine ebenerdige
Führung der S-Bahn und Fernbahngleise
vorbereitet, aber Anwohner fordern seit
Jahren einen Fernbahntunnel im Bereich
Lichtenrade. Dieser Forderung ist das Eisenbahn-Bundesamt
nach Abwägung der Argumente
allerdings nicht nachgekommen,
weshalb eine Bürgerinitiative gegen den
Planfeststellungsbeschluss klagen will.
Der (nördliche) PFA 1 befindet sich gerade
im 6. Planänderungsverfahren und ist noch
nicht abgeschlossen. Für diesen Bereich hat
die IGEB für nicht zufriedenstellende Planungsdetails
eine entsprechende Einwendung
formuliert, auf die im weiteren Text
hingewiesen wird.
PFA 3 in Brandenburg ist ebenfalls noch
nicht abgeschlossen und befand sich vor
einem Jahr im Februar 2015 im 3. Planänderungsverfahren.
Änderungen gegenüber
der hier beschriebenen Planungen sind also
vor allem im PFA 3 möglich.
Zusätzlich zu den 3 verschiedenen PFA
läuft außerdem das Planfeststellungsverfahren
für das neue Elektronische Stellwerk
(EStW), das den S-Bahn-Verkehr auf
dem Abschnitt Priesterweg—Blankenfelde
steuert. Die Plangenehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes
liegt für die 1. Baustufe
des EStW seit Ende Januar 2016 vor.
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So soll der neue S-Bahnsteig Lichtenrade auf der Brücke über der neuen Straßenunterführung einmal aussehen. Am Bordstein die Wartefläche für Busfahrgäste, etwas höher daneben der Gehweg. Zeichnung: DB Netz, Foto: Florian Müller |
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Grundsätzlich werden die zwei neuen elektrifizierten
Ferngleise östlich neben die zwei
bestehenden S-Bahn-Gleise gelegt. Auf weiten
Strecken ist auch die S-Bahn-Trasse einige
Meter nach Westen zu verschieben, um Platz
für die Ferngleise zu schaffen. Die vorhandenen
S-Bahnsteige Attilastraße, Marienfelde
und Buckower Chaussee bleiben größtenteils
unverändert. Massive Veränderungen erfolgen
aus der Aufhebung der Bahnübergänge
und deren Ersatz durch einen Straßentunnel
Säntisstraße und einen Straßentunnel Bahnhofstraße
in Lichtenrade, wo auch der denkmalgeschützte
S-Bahnsteig abgebrochen
und völlig neu gebaut wird.
Für die Ferngleise beträgt die Entwurfsgeschwindigkeit
in Berlin 160 km/h und in
Brandenburg 200 km/h. Für die S-Bahn sind
100 km/h projektiert. Das nördlich Attilastraße
abzweigende Gütergleis der Tempelhofer
Kurve zum südlichen Innenring wird für 60
km/h ausgebaut.
Es wird hauptsächlich Schotteroberbau
verwendet, zum Teil mit besonderen lärm- und
erschütterungsmindernden Bauarten.
Für die Fernbahn wird als Sicherungssystem
PZB 90 eingebaut, die Nachrüstbarkeit für
ETCS Level 2 ist berücksichtigt.
Fast die gesamte Strecke wird von beidseitigen
Lärmschutzwänden gesäumt, die
eine Höhe von 2 bis 5 Metern haben. Zusätzlich
sind Mittellärmschutzwände zwischen
der S-Bahn und der Fernbahn geplant. Das
ermöglicht es, die Höhe der äußeren Wände
zu reduzieren. Um eine hochabsorbierende
Wirkung zu erzielen, können die Wände
nicht durchsichtig ausgeführt werden.
Für Fahrgäste lohnt sich ein Blick aus dem
Fenster künftig also auch hier leider nicht
mehr.
Die Umrüstung der Leit- und Sicherungstechnik
auf EStW erfordert den nötigen Ersatz
der bisherigen Fahrsperrentechnik auf
Zugbeeinflussungssystem (ZBS) bis 2018.
Die alte Fahrsperrentechnik hat Bestandsschutz,
darf aber nicht mehr verändert
werden. Das bedeutet, dass alle Bauzustände
bereits mit dem neuen EStW gesteuert
werden müssen. Vor Beginn der Arbeiten
an der Strecke muss also das EStW in Betrieb
gehen, das auch noch den Altzustand
sichern muss. Dazu müssen auch die alten
Bahnübergangs-Schrankenanlagen Buckower
Chaussee, Bahnhofstraße in Lichtenrade
und Wolziger Zeile nur für die Zeit des Streckenumbaus
auf moderne, EStW-steuerbare
Halbschrankenanlagen umgebaut werden.
Nach Inbetriebnahme der Straßenunterführungen
entfallen dann die Bahnübergänge
und die (neuen) Halbschranken.
Die Baumaßnahmen im Detail
Der S-Bahn Haltepunkt Attilastraße bleibt
unverändert erhalten. Die Fernbahn erhält
eine Brücke über die Attilastraße und den
Teltowkanal, der mit einer neuen Stabbogenbrücke
überquert wird. Am Hafen Mariendorf
wird eine Logistikfläche eingerichtet.
Der An- und Abtransport von Baumaterialien
soll hauptsächlich über die Schiene
und Straße erfolgen. Das Anschlussgleis
zum Tanklager bleibt mit einem Gleis erhalten.
Die vorhandene Straßenbrücke Kamenzer
Damm wird unterquert. Eine bauliche
Vorsorge für eine spätere Errichtung eines
neuen S-Bahn-Haltepunktes Kamenzer
Damm wird leider nicht berücksichtigt.
Die Eisenbahnbrücke über die Großbeerenstraße
wird abgerissen und neu gebaut.
Die neuen Gleisachsen sind für das Bauwerk
aus den 1970er Jahren wohl nicht geeignet.
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Nordausfahrt S-Bahnhof Marienfelde. Leider wurde bei der Planung versäumt, einen neuen Nordausgang anzulegen. Fußweg und Treppe zwischen den Gleisen zur Unterführung Großbeerenstraße wären nur wenige Meter weit – das verdeutlicht der Pfeil auf das Brückengeländer. Da die Brücke ohnehin neu gebaut werden muss, wäre es kein Mehraufwand. Foto: Florian Müller |
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Der S-Bahnsteig Marienfelde wird am
Nordende um 25 Meter verkürzt, der Zugang
zum Kiepertplatz mit den Bushaltestellen
bleibt unverändert. Lediglich das
Tunnelstück zum gesperrten Ostausgang
zum Güterbahnhof (heute als Blumenladen
genutzt) wird abgebrochen.
Leider erfolgte keine Vorsorge für einen
neuen Nordzugang direkt zur Großbeerenstraße.
Dieser würde den Einzugsradius des
S-Bahnhofs deutlich erhöhen, z. B. für die
Industriebetriebe in der Daimlerstraße.
Die S-Bahn erhält südlich des Bahnsteigs
ein Wendegleis, an den Ferngleisen
ist die zweigleisige elektrifizierte
Anlage des Güterbahnhofs Marienfelde
angeschlossen.
Unverständlich ist die Verkürzung der
nutzbaren Länge der Güterbahnhofsgleise
auf 400 Meter. Längere Güterzüge können
somit im Havariefall bzw. bei einer Streckensperrung
der Tempelhofer Kurve hier nicht
mehr abgestellt werden. Eine Gleislänge
von mindestens 750 Meter wäre zu berücksichtigen.
Bahnübergänge werden beseitigt
Der Bahnübergang Säntisstraße wird durch
eine Straßenunterführung ersetzt. Die Höhe
der Gleise auf der neuen Brücke bleibt etwa
gleich. Da hier keine Buslinien verkehren,
sind auch keine Bushaltestellen vorgesehen.
Im Zeitraum zwischen der Inbetriebnahme
des neuen EStW und dem Beginn der
Sperrung des alten Bahnübergangs Säntisstraße
ist vorgesehen, den Bahnübergang
per Sicherungsposten zu sichern. Eine bauzeitliche
Installation von neuen Halbschranken
ist hier nicht geplant, wahrscheinlich
wegen der voraussichtlich kurzen Nutzungsdauer.
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S-Bahnhof Buckower Chaussee. Der Bahnübergang wird durch eine Straßenüberführung ersetzt. Auch der „Rümmler´sche Bahnhofsbogen“ wird abgebaut, dort werden künftig die Treppenhäuser stehen. Dieser S-Bahnhof wurde erst 1988 bis 1990 von der BVG nach Plänen ihres damaligen Architekten Rainer G. Rümmler neu gestaltet. Foto: Florian Müller |
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Bauzeitlich ermöglicht eine Fußgängerbrücke
mit Treppen die Trassenquerung.
Die neue Straßenunterführung dient dem
Kfz-Verkehr als Umleitungsstrecke, wenn
der Übergang Buckower Chaussee gesperrt
ist. Also: Erst muss die Straßenunterführung
Säntisstraße in Betrieb gehen, danach kann
der Bahnübergang Buckower Chaussee gesperrt
werden.
Der Güteranschluss zum Industriegebiet
Buckower Chaussee entfällt.
Der Bahnübergang Buckower Chaussee
wird durch eine Straßenüberführung ersetzt.
Die S-Bahn-Seitenbahnsteige bleiben
weitgehend erhalten und werden um 50
Meter nach Norden verschoben. Sie werden
mittels vier Treppen und vier Aufzügen von
der Brücke aus erreicht. Leider sieht die Planung
zum Teil etwas unübersichtliche und
nicht geradlinige Bahnhofszuwegungen vor,
was zu schlecht einsehbaren Müll- und Urinecken
führen wird.
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Die charakteristische Fußgängerbrücke von 1992, in der Rümmler unverkennbar die „Gewächshaus-Architektur“ der 1930er Jahre mit seinen typischen klobigen Schmuckelementen kombinierte, wird während der Bauzeit als (einziger) Bahnsteigzugang genutzt, danach aber abgebaut. Der Bahnhof verliert so sein markantes Gesicht. Foto: Christian Schultz |
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Der westliche Bahnsteig ist auch ebenerdig
mittels einer Rampe zu betreten, wo
auch diverse Fahrradbügel für B+R aufgestellt
werden. Auf der Brücke wird je
Richtung eine Bus-Doppelhaltestelle mit
Wartehäuschen berücksichtigt. Hier wäre
ein besserer Wetterschutz für wartende
Busfahrgäste angemessen.
Die Radfahrstreifen verlaufen auf der
Fahrbahn.
Buckower Chaussee: Straßenbahn und
Regionalzughalt berücksichtigen!
Zusätzlich zu berücksichtigen ist eine spätere
Straßenbahnstrecke über die Brücke.
Sowohl die Rampen mit ihrer Neigung wie
auch die Brücke selbst müssen dafür ohne
Aufwand nutzbar sein.
Eine bauzeitliche Busumleitung ist mit
einer Stich-/Wendefahrt an den Bahnhof
Buckower Chaussee und Querung der
Bahntrasse über den dann fertiggestellten
Straßentunnel Säntisstraße geplant (Bus
X 11/M 11).
Auf dem Bahnsteig wird der architektonische
Bahnsteigbogen am nördlichen Ende
abgebrochen, ebenso wie die Fußgängerbrücke
am südlichen Ende.
Der ebenerdige Südausgang vom östlichen
Bahnsteig entfällt. Außerdem will das
Land Berlin den angrenzenden P+R-Parkplatz
nicht erhalten.
Die Gleislage der S-Bahn bleibt im Bereich
zwischen S-Bf Buckower Chaussee (einschließlich)
bis südlich S-Bf Schichauweg
unverändert.
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Dresdener Bahn, bisheriger Spurplan 2015, unmaßstäblich. Zeichnung: Gordon Charles Aus: Fernbahn-Gleisplan Berlin und Umland |
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In der Planfeststellung leider nicht erwähnt
ist die Möglichkeit eines Nachrüstens
von Bahnsteigen an den Ferngleisen und Zugängen
für einen Regionalbahn-Haltepunkt.
Nach Auskunft der Senatsverwaltung vom
Januar 2015 besteht diese Option aber trotzdem
im Grundsatz. An diesem wichtigen
Schnittpunkt der Ostwest-Tangente mit der
Dresdener Bahn besteht ein großes
Potenzial für einen periphären Regionalbahn-Haltepunkt.
Das bestehende Kreuzungsbauwerk
der S-Bahn mit dem ehemaligen
Motzener Gütergleis bleibt
unverändert, wird aber vom neu zu schüttenden
Fernbahndamm in dessen Trasse
überbaut.
Der Fußgängertunnel nördlich des S-Bf
Schichauweg bleibt bestehen und wird auch
von der Fernbahntrasse berücksichtigt.
Der S-Bahn Haltepunkt Schichauweg
bleibt ebenso unverändert. Parallel dazu
entsteht eine neue Fernbahnbrücke über
die Straße.
Nördlich des S-Bahnhofs Lichtenrade
gibt es eine doppelte Gleisverbindung. Der
S-Bahnsteig wird abgebrochen und – südwestlich
verschoben – auf der neuen Brücke
über die Bahnhofstraße neu errichtet. Somit
schwenken die Ferngleise auf die bisherige
S-Bahn-Trasse ein, und die S-Bahn rückt
nach Westen. Erst 1992 war die S-Bahn auf
der Trasse der Fernbahngleise errichtet worden.
Im weiteren Verlauf behält die S-Bahn
ihre Lage lediglich im Bahnhof Mahlow und
bei der Kreuzung mit dem Außenring (Glasower
Damm).
Neubau des S-Bahnhofs Lichtenrade
Die Bahnhofstraße taucht mit Rampen
(Fahrbahnneigung 7 bzw. 8 Prozent,
Gehwegneignung 6 Prozent und somit
barrierefrei) unter der Bahntrasse hindurch.
Der Zugang zum Bahnsteig ist auf
beiden Seiten der Gehwege unter der
Brücke mittels Treppen und Aufzügen
hergestellt. Unter der Brücke sind Haltebuchten
für die Bushaltestellen angeordnet.
Durch die unterschiedliche Höhenlage der
Fahrbahn und der Gehwege ist die Situation
leider recht verbaut. Um vom Gehweg zur ca.
1,8 Meter tiefer gelegenen Bushaltestelle mit
den Fahrgastwarteflächen zu gelangen, ist
eine Treppe oder ein Aufzug zu nutzen. Die
beiden Aufzüge verbinden auf jeder Straßenseite
drei Etagen: Den S-Bahnsteig, den
Gehweg und die Bushaltestelle.
85 Fahrradbügel werden in der Nähe der
Bahnsteigzugänge angeordnet. Der bestehende
Bus-Park- und Wendeplatz östlich der
Bahn wird angepasst und bleibt weiterhin
nutzbar. Der Bahnsteig bekommt ein Dach
von 70 Meter Länge.
Am rückzubauenden Bahnübergang sind
mehrere gewerblich genutzte Flachbauten
und Kioske abzureißen.
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Dresdener Bahn, geplanter Spurplan gemäß Planfeststellung, Stand Jan. 2016, unmaßstäblich Zeichnung: Florian Müller |
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Weiterhin sind der Abbruch des zur Bahnhofstraße
hin orientierten ehemaligen
Empfangsgebäudes, des Mittelbahnsteigs
mit Mobiliar, der zwei Bahnsteighäuschen,
der früheren Zugangshäuschen und des
ehemaligen Zugangstunnels erforderlich.
Diese Baulichkeiten stammen aus den Jahren
1892 bis 1910 und sind bisher geschützte
Baudenkmale.
Südlich des S-Bahnsteigs gibt es eine
weitere doppelte Gleisverbindung, und das
westliche Gleis endet als Zugabstellanlage
für einen 8-Wagen-Zug.
Die S-Bahn verläuft nun wie bisher eingleisig
bis Mahlow, die Fernbahn parallel
zweigleisig.
Entlang der Trasse müssen mehrere Kleingartenlauben
abgerissen werden.
Der Bahnübergang Goltzstraße wird
durch eine 6 Meter breite Unterführung für
Fußgänger und Radfahrer ersetzt. Die verschlungene
Führung der Rampe in S-Form
ist ziemlich unübersichtlich, immerhin lässt
sich der Weg für Fußgänger aber über eine
Treppe abkürzen.
An der Stadtgrenze wird der Durchlass
des Mahlower Grenzgrabens ertüchtigt und
unter der Fernbahntrasse erweitert. Damit
beginnt der Bereich des PFA 3.
Berliner Mauerweg wird berücksichtigt
Der Berliner Mauerweg soll parallel zur
Stadtgrenze eine Unterführung erhalten.
Diese Maßnahme ist aber Teil eines gesonderten
Planungsverfahrens der Gemeinde
Blankenfelde-Mahlow (siehe
auch SIGNAL 6/2015, Seite 17).
Hier beginnt der PFA 3, in dem noch Änderungen
gegenüber den hier beschriebenen
Maßnahmen von Stand Februar 2015 möglich
sind.
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S-Bahnhof Buckower Chaussee, Blick von der Bahnsteigbrücke. Die S-Bahnsteige bleiben in der Lage unverändert, rechts neben dem Bahnsteig sollen die neuen Ferngleise verlegt werden. Ein Haltepunkt für Regionalzüge ist vorerst nicht vorgesehen. Foto: Christian Schultz |
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Der bisherige Bahnübergang des Feldweges
Ziethener Straße wird auf Wunsch der
Gemeinde Blankenfelde-Mahlow in eine
Kfz-taugliche Straßenunterführung umgebaut
mit einer Breite von 15 Metern.
Die bestehende Eisenbahnbrücke über
die L76 wird um einen westlichen Überbau
erweitert, über den die S-Bahn fahren wird.
Der bisherige Überbau wird dann von der
Fernbahn genutzt.
Der Bahnübergang Berliner Straße wird
ebenfalls auf Wunsch der Gemeinde durch
eine Kfz-taugliche Straßenunterführung mit
12 Metern Breite ersetzt.
Der S-Bahnsteig Mahlow bleibt unverändert,
allerdings wird die Ostseite des
Fußgänger-Bahnsteigtunnels (unter den
Ferngleisen) erneuert. Während dieser Bauarbeiten
ist geplant, den Bahnsteigzugang
über das östliche Bahnsteiggleis zu führen,
was eine Sperrung dieses Gleises zur Folge
hat. Entsprechend steht bauzeitig nur das
westliche Bahnsteiggleis zur Verfügung,
und es ist während der Arbeiten
ein S-Bahn-Pendelverkehr geplant.
Südlich schließt sich eine eingleisige Zugabstellanlage
für die S-Bahn an.
Der Bahnübergang Trebbiner Straße wird
durch eine Straßenunterführung 100 Meter
nördlich ersetzt.
Große Veränderungen
am Kreuz Glasower Damm
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Der „Tunnelweg“ in Blankenfelde überquert derzeit mehrere Gleise als Bahnübergang und das S-Bahn-Gleis im Tunnel. Die Querung soll ohne Bahnübergänge erhalten bleiben, ist aber sehr umwegig mit Rampen geplant – sehr unattraktiv für Fußgänger. Zudem ist das Radfahren hier künftig verboten. Foto: Florian Müller |
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Am Eisenbahnkreuz Glasower Damm wird
eine neue zweigleisige Verbindungskurve
mit niveaufreier Ausfädelung aus der Dresdener
Bahn auf den Berliner Außenring in
Richtung Flughafen BER gebaut (Mahlower
Kurve, 100 km/h, Tunnellänge 100 Meter).
Diese soll u. a. von den im 15-Minuten-Takt
geplanten Flughafen-Express-Zügen
Berlin-Hbf—Südkreuz—BER genutzt werden.
Die Dresdener Bahn kreuzt den Berliner
Außenring (BAR, 160 km/h) auf einer neu zu
errichtenden Brücke parallel zur bestehenden
S-Bahn-Brücke, die nicht verändert wird.
Die Schönefelder Kurve (Blankenfelde—Schönefeld,
100km/h) wird von zwei Gleisen
auf ein Gleis zurückgebaut. Das nördliche
Gleis wird dabei stillgelegt, da das Betriebskonzept
in dieser Relation künftig deutlich
weniger Fahrten vorsieht.
Der Bahnübergang Heckenrosenweg
über die Schönefelder Kurve, der nicht öffentlich
nutzbar ist, wird durch ein Tor in der
Schallschutzwand ersetzt. Der Übergang ist
dann nur von Dienstpersonal zu nutzen.
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Tunnel LichtenradeMit dem Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Lichtenrade haben sich Deutsche Bahn und Eisenbahn-Bundesamt für einen ebenerdigen Wiederaufbau der Dresdener Bahn und gegen einen Tunnel ausgesprochen. Diesen Tunnel für Lichtenrade hatte nicht nur eine Bürgerinitiative gefordert, sondern wiederholt auch der Berliner Senat. Die wirren und halbherzigen Bekundungen des Senats analysiert das Eisenbahn-Bundesamt im Planfeststellungsbeschluss auf Seite 212: „Kommt es bei der Abwägung verschiedener Varianten auf das Kostenargument entscheidend an, sind Finanzierungszusagen Dritter im Rahmen der Abwägung zu berücksichtigen. Das Land Berlin hat eine in seiner Einwendung vom 8.11.2000 zunächst gegebene Finanzierungszusage für eine Beteiligung an den Mehrkosten einer Tunnellösung mit Schreiben vom 4.10.2005 zurückgezogen. In der Koalitionsvereinbarung aus dem Jahre 2011 haben sich die beiden derzeit den Senat stellenden Parteien zu einer Tunnellösung in Lichtenrade bekannt. In der Koalitionsvereinbarung ist von der Finanzierung eines »entsprechenden Landesanteils« die Rede.“ Damit bleibt unklar, welche der hier beschriebenen Tunnelvarianten durch das Land Berlin mitfinanziert werden soll. Und in der Beantwortung der bereits o. g. Kleinen Anfrage vom 23.6.2012 hat der Senat am 11.7.2012 folgendes erklärt (Abgeordnetenhaus-Drucksache 17/10663, S. 1, Antwort zu 4. bis 7.): „Die Einwendungen des Landes Berlin mit der Forderung nach einer Tunnelführung in Lichtenrade bleiben aufrechterhalten. Sollte das Eisenbahn-Bundesamt eine Tunnellösung planfeststellen, würde aus Berliner Sicht der Bund die Finanzierung sicherstellen müssen.bAnderslautende verbindliche Erklärungen des Landes Berlin zur anteiligen Übernahme von Mehrkosten für eine Tunnelvariante sind der Planfeststellungsbehörde nicht bekannt.“ |
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Das Kreuzungsbauwerk der Potsdamer
Kurve (Blankenfelde—Genshagener Heide,
80 km/h) unter der S-Bahn bleibt unverändert,
ebenso die Unterquerung des Fußweges
unter der S-Bahn (Tunnelweg). Neu ist
aber, dass der anschließende Bahnübergang
über die Ferngleise durch eine Unterführung
mit leider nur 3 Meter Breite ersetzt
wird. Diese wird ca. 110 Meter südlich angelegt
und ist entsprechend mit zwei 110 Meter
langen Rampen parallel zu den Gleisen
zu erreichen. Dieser Umweg von ca. 220 Metern
lässt sich leider auch nicht durch eine
Treppe abkürzen. Ebenso ist geplant, den
Tunnelweg durch bauliche Schikanen für
Radfahrer unbenutzbar zu machen – eine
Fehlplanung und am Ende wohl ohne Erfolg.
Nördlich des Bahnhofs Blankenfelde ist
eine eingleisige S-Bahn-Zugabstellanlage
geplant. Die Karl-Marx-Straße wird in einen
Tunnel verlegt, die den Bahnübergang an
selber Stelle ersetzt. Die beiden bisherigen
Bahnsteige werden komplett abgerissen.
Der bestehende Fußgänger-Bahnsteigtunnel
des Regionalbahnsteigs wird während
der Sperrung der Karl-Marx-Straße die einzige
Fußgängerquerung der Bahntrasse im
Ort sein. Deshalb wird sie dafür bauzeitlich
erweitert. Nach Inbetriebnahme des Tunnels
Karl-Marx-Straße wird der Bahnsteigtunnel
abgerissen.
Blankenfelde:
Bahnhofsneubau mit Mängeln
Südlich der Karl-Marx-Straße wird der Bahnhof
Blankenfelde mit zwei Bahnsteigen und
drei Kanten neu gebaut. Westlich entsteht
ein 8 Meter breiter Kombibahnsteig (westliche
Kante S-Bahn-Endpunkt, 152 Meter lang,
96 cm hoch, östliche Kante Regionalbahn
Richtung Dresden, 170 Meter lang, 76 cm
hoch, am Ausweichgleis).
Leider ist nicht vorgesehen, eine einheitliche
Bahnsteigplattenhöhe herzustellen, so
dass es längs des Bahnsteiges eine Trennung
der Nutzungen mittels Gitter und Stufen gibt.
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Blankenfelde, Panoramaaufnahme des Regionalbahnhofs (Mitte) und des S-Bahnhofes (links, mit Zug). Diese Anlage wird komplett abgerissen und neu gebaut, der Bahnübergang wird durch eine Straßenunterführung ersetzt. Der Bahnsteigtunnel (rechts) wird während der Bauzeit als Zugang und Querung genutzt, später aber abgerissen. Die „Krümmung“ der Gleise auf dem Foto sind ein optischer Effekt der Panoramaaufnahme, in Wirklichkeit liegen die Gleise hier annähern in einer Geraden. Foto: Florian Müller |
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Eine ähnliche Situation ist in Königs Wusterhausen
zu besichtigen, allerdings handelt
es sich dabei um einen nachträglichen Umbau.
In Blankenfelde ist es ein kompletter
Neubau, der nur als grandiose Fehlplanung
bezeichnet werden kann. Es wäre ein leichtes,
die gesamte Bahnsteigplatte auf das
höhere Maß anzupassen und das Bahnsteiggleis
der S-Bahn entsprechend ca. 25 cm höher
zu projektieren. So ließen sich Engstellen
am Zugang (Fluchtweg!) vermeiden.
Die Verbindung zwischen den unterschiedlich
hohen Bahnsteigteilen ist durch
2 Rampen und 4 Treppen geplant. Ein Dach
mit 70 Meter Länge überspannt den Bahnsteig.
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Planzeichnung des projektierten neuen S-/Regio-Kombibahnsteigs, des Regio-Bahnsteigs und der neuen Straßenunterführung Karl-Marx-Straße am linken Rand des Plans. Plan: DB Netze |
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Auf der Ostseite entsteht am Streckengleis
ein 5 Meter breiter Seitenbahnsteig ohne
Dach, aber mit 4 Wartehäuschen, für die Regionalzüge
Richtung Berlin.
Der Bahnsteigzugang zur Karl-Marx-Straße
erfolgt jeweils mittels einer eingehausten
Treppe und eines Aufzuges zum südlichen
Gehweg unter der Brücke.
Am S-Bahnsteig endet das S-Bahngleis
mit einem Prellbock.
Die Fernbahn überquert auf einer erneuerten
Brücke den Glasowbach und bekommt
eine Gleisverbindung.
Hier endet der Planfeststellungabschnitt
3. Die Fernbahngleise führen weiter
Richtung Rangsdorf, Wünsdorf und Dresden.
Bauarbeiten südlich von Blankenfelde
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Querschnitt durch die beiden Bahnsteige. Deutlich sichtbar ist der Höhenversatz in der Mitte des Kombibahnsteigs. Für einen Neubau wäre das eine grandiose Fehlplanung. Ein Hochstopfen des S-Bahn-Gleises würde eine gleichmäßig hohe Bahnsteigplatte möglich machen. Plan: DB Netze |
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Ab 5. August 2016 bis ins Jahr 2017 ist im
Abschnitt Wünsdorf-Waldstadt—Hohenleipisch
eine lange Streckensperrung geplant.
Die Fernzüge fahren dann eine Umleitung
über Falkenberg (Elster) und die Regionalzüge
verkehren im Schienenersatzverkehr.
Im Jahr 2018 soll der Abschnitt zwischen
Blankenfelde und Dresden fertig sein.
Nach Komplettfertigstellung der Dresdener
Bahn soll die Fahrzeit Berlin—Dresden
unter 100 Minuten liegen.
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Unten: In Königs Wusterhausen kann man die Gitterorgie bei einem Bahnsteig mit unterschiedlichen Höhen als abschreckendes Beispiel besichtigen. Hier entstand die Situation durch einen nachträglichen Umbau, nicht als Neubau. Foto: Florian Müller |
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Wann mit den Arbeiten auf Berliner
Gebiet begonnen werden kann, ist vom
Fortgang der Planfeststellungsverfahren
abhängig und damit ungewiss. Auf jeden
Fall wird es während der Bauzeit zu langen
(Teil-)Streckensperrungen bei der S-Bahn
kommen.
Ein zügiger und reibungsloser Ablauf mit
möglichst wenigen weiteren Verzögerungen
ist dem Projekt nach der ungewöhnlich
langen Planungszeit zu wünschen. (fm)
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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