Das heutige Linienkonzept auf der östlichen
Stadtbahn ist von der Baustelle Ostkreuz
geprägt, so dass nur die Verbindung Richtung
Lichtenberg möglich ist. Sowohl die S 9
(Südringkurve Warschauer Straße—Treptower
Park) wie auch die S 3 nach Erkner sind
während der Bauarbeiten von der Stadtbahn
abgekoppelt und nur durch Umsteigen
erreichbar. Die ehemalige Nordringkurve
(Warschauer Straße—Frankfurter Allee)
wird ohnehin nicht wieder aufgebaut.
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Noch gebietet der Prellbock für die S 3 Halt am Ostkreuz. Dahinter sind die beiden neuen geschwungenen Brücken der Südringkurve zu sehen, davor die wiederaufgebaute Fußgängerbrücke. Rechts ist der erneuerte Bahnsteig D mit den Dachstützen und der Aufsichtsbude im historischen Stil zu sehen. Foto: Florian Müller |
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Der heutige Zustand ist also seit ca. fünf
Jahren eigentlich ein „Umleitungskonzept“,
bei dem alle Stadtbahnzüge (7 Zuggruppen)
über Lichtenberg fahren (müssen). Das erzeugt
für die Fahrgäste dieser Relation ein
sehr attraktives und dichtes Angebot, welches
mit der bevorstehenden Aufhebung
der „Umleitung“ zu mehr unbequemen
Umsteigezwängen führt. Dafür profitieren
dann vor allem die in den letzten Jahren arg
gebeutelten S3-Fahrgäste. Eine deutliche
Leistungsausweitung ist aber zunächst nicht
möglich, da weiterhin keine Neufahrzeuge
(BR 483/484) zur Verfügung stehen und wir
mit dem knappen „Altfahrzeugbestand“ (BR
480, 481/482, 485/885) auskommen müssen.
August 2017: S 3 auf die Stadtbahn
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Geplante Linienführung der Berliner S-Bahn in den kommenden Jahren. Sämtliche Zustände stehen unter dem Vorbehalt einer termingerechten Fertigstellung der Infrastrukturanlagen und der abschließenden Bestellung durch die Länder als Aufgabenträger. |
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Ausgehend vom heutigen Linienkonzept
werden sich ab 21. August 2017 Änderungen
ergeben, wenn die S 3 wieder auf die Stadtbahn
durchfahren kann und nicht mehr am
Prellbock in Ostkreuz enden muss. Beide S3-Zuggruppen
werden dann im 10-Minuten-Takt
nach Westkreuz geführt. Dafür werden
die beiden S75-Zuggruppen, die bisher nach
Westkreuz fahren, nach Ostbahnhof zurückgezogen.
Die Zahl der Zugfahrten zwischen
Ostbahnhof und Westkreuz bleibt dadurch
konstant, es entsteht für die S3-Fahrgäste
eine „neue“ attraktive umsteigefreie Verbindung
zu den Stadtbahnhöfen.
Demgegenüber müssen die S75-Fahrgäste
nun zur Stadtbahn umsteigen. Die S 75 ist
die in diesem Bereich am geringsten nachgefragte
Linie, zumal von Hohenschönhausen
auch attraktive Straßenbahnverbindungen
in die Innenstadt bestehen – bei ähnlicher
Fahrzeit. Immerhin werden dann die Richtungsbahnsteige
in Ostkreuz zur Verfügung
stehen, so dass bahnsteiggleich in einen
weiterführenden Zug Richtung Stadtbahn
umgestiegen werden kann.
Außerdem werden die S5-Verstärker von
Ostbahnhof nach Lichtenberg zurückgezogen,
da die Streckenkapazität Ostkreuz—Ostbahnhof
durch eine temporäre Zweigleisigkeit
auf 8 Zuggruppen beschränkt ist.
Dezember 2017: S 9 auf die Stadtbahn
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Grafik: Holger Mertens |
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Grafik: Holger Mertens |
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Geplante Linienführungen der Berliner S-Bahn in den kommenden Jahren. Grafik: Holger Mertens |
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Schon vier Monate später, am 10. Dezember
2017 gibt es die nächste bedeutende
Infrastruktur-Änderung: Die Südringkurve
geht in Betrieb. Somit wird die S 9 alle 20 Minuten
vom Flughafen Schönefeld (oder BER)
auf die Stadtbahn geführt – ohne Halt in
Ostkreuz. Diese S 9 ersetzt (oder verdrängt)
auf der Stadtbahn dann die eine der beiden
S3-Zuggruppen, die erst im August 2017
nach Westkreuz durchgebunden wurden.
Die S 9 wird bis Spandau geführt, ersetzt auf
diesem Abschnitt die S 5 und bildet mit der
verlängerten S 3 einen annähernden 10-Minuten-Takt
bis Spandau.
Die S 5 wird sogar bis Charlottenburg zurückgezogen
und erreicht damit nicht mehr
die Ringzüge am wichtigen Umsteigebahnhof
Westkreuz, was sehr ärgerlich ist. Diese
Reduzierung hat keine infrastrukturellen Ursachen,
sondern ist so vom VBB/Land Berlin
bestellt. So sind nur noch vier Zuggruppen
zwischen Charlottenburg und Westkreuz
unterwegs und nicht mehr sechs – ein weiteres
Hindernis, um Anschluss an die sehr
störanfällige Ringbahn zu bekommen.
Doch zurück zum Ostkreuz: Die S 75 wird
nochmals ein Stück zurückgezogen, diesmal
vom Ostbahnhof zum Ostkreuz, weil die
Strecke Ostkreuz—Ostbahnhof weiterhin
nur zweigleisig ist (maximal 8 Zuggruppen).
Die „umgeklappte“ S 9 nach Spandau anstatt
nach Pankow hinterlässt eine Lücke auf
dem Ostring: Hier fahren dann nur noch vier
statt fünf Zuggruppen.
Die S 85 wird im Norden ebenfalls „umgeklappt“
und nach Pankow geführt, dafür
übernimmt die S 25 den Verstärker nach
Waidmannslust. In diesem Fall sollte zur
Fahrgastinformation diese Zuggruppe der
S 25 besser S 26 genannt werden, denn
Waidmannslust liegt nicht auf dem bisherigen
Linienweg der S 25 nach Hennigsdorf.
Für die Direktverbindungen über das
Nordkreuz heißt das, dass die Relation
Wollankstraße—Schönhauser Allee nicht mehr
angeboten wird – nur noch mit Umsteigen
in Bornholmer Straße. Zudem wird die „Ulbrichtkurve“
Bornholmer Straße—Schönhauser
Allee nur noch mit zwei anstatt drei
Zuggruppen bedient.
In Bornholmer Straße sind bahnsteiggleiche
Korrespondenz-Anschlüsse S 25/S 8
sowie S 26/S 85 geplant. Somit ist der Umsteigevorgang
erträglich, dafür müssen diese
Anschlüsse aber auch von der Betriebsleitung
verlässlich eingehalten werden. Das
gilt auch für die Korrespondenzanschlüsse
in Baumschulenweg Richtung Süden.
Durch die Führung der S 85 Grünau—Pankow
hält sich die S-Bahn betrieblich die Option
offen, auf dieser Linie mit Fahrzeugen
ohne ZBS fahren zu können.
Mitte 2018:
Ostbahnhof—Ostkreuz viergleisig
Ab Mitte 2018 steht der Streckenabschnitt
Ostkreuz—Ostbahnhof mit vier S-Bahn-Gleisen
zur Verfügung. Diese Wiederherstellung
der Infrastrukturkapazität im Ursprungszustand
erlaubt nun die Verlängerungen
der beiden S75-Zuggruppen von
Ostkreuz nach Ostbahnhof sowie der nach
Lichtenberg zurückgezogenen S5-Verstärker
nach Warschauer Straße.
Nach derzeitigem Bauplan sollen die Umbauarbeiten
im Bereich Ostkreuz Mitte 2018
abgeschlossen werden. Lediglich der Regionalbahnsteig
für die Verlängerung der RB 26
von Lichtenberg nach Ostkreuz kann wohl
erst zum Fahrplanwechsel im Dezember
2018 angefahren werden. (FM)
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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