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Münchner S-Bahn-Zug im Bf. Hennigsdorf. Bis zum 4. Oktober verkehrten S-Bahn-Züge aus München, Stuttgart und Frankfurt am Main auf den Fernverkehrsgleisen zwischen Berlin Südkreuz und Berlin-Gesundbrunnen. Pro Stunde fuhr einer der Züge weiter bis Hennigsdorf. Dieses attraktive Angebot soll es künftig wieder geben, fordert die IGEB. Foto: Marc Heller |
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Im August 2009 war es der Berliner S-Bahn
gelungen, sich nach dem großen Chaos im
Juli (s. SIGNAL 4/2009) allmählich wieder
dem Regelfahrplan anzunähern. Doch dann
wurden aufgrund von Wartungsmängeln
defekte Bremszylinder in einem Umfang
entdeckt, die der neuen S-Bahn-Geschäftsführung
keine andere Wahl ließen, als ab
dem 8. September erneut die meisten Züge
der BR 481 aus dem Verkehr zu ziehen. Viele
Linien, darunter der Verkehr auf der Stadtbahn,
mussten eingestellt werden. Anders
als im Juli gab es nicht mehr die Entlastung
durch die Sommerferien.
So war das dritte große Chaos im Jahr
2009 für die Fahrgäste noch belastender
und bescherte der Berliner S-Bahn den zweifelhaften
Rekord, im Jahr 2009 die größten
Zugausfälle seit dem
Ende des II. Weltkriegs
1945 erreicht
zu haben.
Es besteht die Hoffnung, dass sich derartige
Missstände, die im Januar, Juli und im
September/Oktober 2009 zur Einstellung eines
großen Teils des Berliner S-Bahn-Verkehrs
führten, nicht wiederholen. Aber gleichzeitig
ist auch davon auszugehen, dass die Fahrzeugknappheit
durch die künftig erforderlichen
häufigeren Werkstattaufenthalte der S-Bahn-Züge
wahrscheinlich bis zum Auslaufen des S-Bahn-Vertrages
im Jahr 2017 erhalten bleibt und zu einem – mindestens
hinsichtlich der angebotenen Zuglängen – eingeschränkten
Verkehrsangebot führen wird.
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Besonders leiden mussten viele Köpenicker Fahrgäste. Zwischen Spindlersfeld und Schöneweide mussten sie zunächst auf Busse ausweichen, dann endeten die Züge der S 47 in Schöneweide, statt bis Südkreuz zu fahren, während nach Spandau 8-Wagen-Züge eingesetzt wurden. Erst am 23. November wurde die S 47 verlängert. Verantwortlich für die (falschen) Prioritäten sei der VBB, heißt es bei der S-Bahn GmbH. Foto: Marc Heller |
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Für unpünktliche S-Bahn-Züge kann der
Berliner Senat aber nur einen begrenzten
Betrag der Bestellgelder einbehalten, für zu
kurze Züge sind keine Abzüge möglich. Da
das S-Bahn-Chaos 2009 neben den Zugausfällen
vor allem auch durch solche und andere
Qualitätsmängel gekennzeichnet war,
gibt es zurzeit zwischen dem Berliner Senat
und der S-Bahn GmbH Verhandlungen zur
Nachbesserung des Verkehrsvertrages.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert,
dass hierbei auch zusätzliche, von der
S-Bahn GmbH finanzierte Ersatzangebote
auf Regionalbahnstrecken dauerhaft eingerichtet
werden:
- Beibehaltung der bis zum 8.11. gefahrenen
Verstärkerzüge zum RE 1 zwischen
Potsdam Hbf. und Berlin Ostbahnhof, die
ab 2012 ohnehin von den Ländern Berlin
und Brandenburg bestellt sind.
- Dauerhafte Einführung des „S21-Vorlaufbetriebs“
im Nord-Süd-Fernbahntunnel
mit stündlicher Verlängerung nach Hennigsdorf
und wegen der in nächster Zeit
regelmäßig zu erwartenden Betriebseinschränkungen
im Bereich Ostkreuz im
20/40-Min-Takt nach Lichtenberg. Ab 2011
Integration dieser Verkehrsleistungen in
die vom Flughafen BBI kommende RE 9.
- Führung zusätzlicher Züge der NE 27 (Heidekrautbahn)
in den Hauptverkehrszeiten
nach Gesundbrunnen.
Berliner Fahrgastverband IGEB
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