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Eine dänische IC3-Garnitur („Gumminase“) in Nasted auf der Strecke Kopenhagen—Hamburg. Diese Garnituren werden nach und nach durch ICE-TD ersetzt; davon fährt ein Zugpaar von/nach Berlin. Foto: Hans Andersen |
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Für die Region Berlin/Brandenburg wurden
mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember
2007 lediglich einzelne Angebotsverbesserungen
realisiert, vorrangig im ICE-Angebot.
Zugleich gab es Verschlechterungen. Der
Entfall der InterCity-Halte in Elsterwerda
konnte zwar gerade noch abgewendet werden,
nicht jedoch der Entfall der IC-Verbindung
in der Relation Berlin—Dessau—Halle
(Saale). Abgesehen von der neuen Direktverbindung
Berlin—Kopenhagen fehlen dem
Fernverkehrsangebot weiterhin wichtige
Impulse, um mehr Nachfrage zu generieren
bzw. Anreize zur stärkeren Bahn- statt Autonutzung
zu schaffen. Die Verbesserungspotenziale
werden auch im neuen Jahresfahrplan,
gültig bis 13. Dezember 2008, nicht
genutzt – vgl. hierzu die Zusammenstellung
kurzfristig realisierbarer Verbesserungsvorschläge
in SIGNAL 4/2007. Nachfolgend sind
die wesentlichen zum Fahrplanwechsel vorgenommenen
Änderungen im Fernverkehr
zusammengestellt.
ICE-Linie 10 Berlin Ostbf—Köln/Bonn
Zwischen Düsseldorf und Berlin halten wieder
alle ICE-Züge in Düsseldorf Flughafen.
Reduziert wurde jedoch die Anzahl der – allerdings
wenig genutzten – Verbindungen
zwischen Düsseldorf
Hbf und Köln/Bonn Flughafen.
Die seitens der IGEB bzw. des DBV
vorgeschlagene ICE-Sprinter-Verbindung
wurde leider nicht realisiert. Mit dieser Maßnahme
hätten zumindest mit einem Zugpaar
kürzere Fahrzeiten im Vergleich zum
übrigen ICE-Angebot ermöglicht werden
können.
ICE-Linie 28 Hamburg—Berlin—Leipzig—Nürnberg—München
In Kooperation mit der Dänischen Staatsbahn
gibt es seit dem 9. Dezember nach
jahrelanger Unterbrechung endlich wieder
eine tägliche umsteigefreie Verbindung zwischen
Berlin und Kopenhagen. Zum Einsatz
kommen hier die dieselelektrischen, vierteiligen
ICE-TD der Baureihe 605. Zwischen
Berlin und Hamburg Hbf ist dieser Zug mit
der Zugeinheit Berlin—Flensburg—Aarhus
vereinigt. Folgenden Fahrplan hat das Zugpaar
der Relation Berlin—Kopenhagen:
Kopenhagen ab 7.54 Uhr (ICE 38)
Hamburg Hbf ab 12.39 Uhr
Berlin Ostbahnhof an 14.47 Uhr
Berlin Ostbahnhof ab 15.11 Uhr (ICE 37)
Hamburg Hbf ab 17.28 Uhr
Kopenhagen an 22.04 Uhr
Ab 6. Januar:
Kopenhagen ab 7.42 Uhr
und
Kopenhagen an 22.11 Uhr
Zwischen Berlin und Aarhus hat sich mit dem
ICE-Einsatz eine erfreuliche Fahrzeitverkürzung
um fast 45 Minuten auf 6:45 Stunden
ergeben. Insgesamt kommen zwischen Dänemark
und Deutschland 10 der insgesamt
19 vorhandenen ICE-TD zum Einsatz. In der
Relation Hamburg—Kopenhagen wird bis
März 2008 die Hälfte des EC-Angebots auf
ICE-Verbindungen umgestellt. Fahrgäste
der 1. Klasse erhalten dann in diesen Zügen
bei grenzüberschreitenden Reisen einen
kostenlosen Snack und Getränke. Zusätzlich
sind in der 1. Klasse Tageszeitungen im Fahrpreis
enthalten. Dreisprachige Zugbegleiter
betreuen die Kunden auf Deutsch, Dänisch
und Englisch. Mit einem „Dänemark-Spezial“
für 29 Euro ab Hamburg wird das neue
Angebot zudem auch tariflich attraktiv gestaltet.
Mit dem ICE-Verkehr erwartet die Deutsche
Bahn bis 2015 zwischen Hamburg und
Kopenhagen einen Anstieg der Reisendenzahl
um rund 30 % auf dann 330.000 Fahrgäste
jährlich.
Da die Fahrzeiten der ICE-Verbindungen
zwischen Berlin Hbf und Hamburg Hbf mit
überwiegend 1:33 Stunden bzw. 1:36 Stunden
bislang äußerst knapp bemessen waren,
wurden die Fahrzeiten für den laufenden
Fahrplanabschnitt nunmehr um 3 Minuten
gestreckt. Dies ist zu begrüßen, da den
Bahnkunden die zuverlässige Fahrplaneinhaltung
mehr nutzt als Fahrzeiten, die sich
gut verkaufen lassen, aber in der Regel nicht
erreicht werden.
Als Reaktion auf die Nachfrage stehen
den Fahrgästen durch den Einsatz von ICE 1-
Zügen im Abschnitt Berlin—Hamburg alle
zwei Stunden mehr Plätze in der 1. Klasse
im Vergleich zu den ICE-T zur Verfügung. Die
umsteigefreie Verbindung Hamburg—Berlin—
Leipzig—München wird ebenfalls alle
zwei Stunden mit den ICE-T angeboten; in
den Zwischenlagen ist dafür in Berlin Hbf ein
– allerdings bahnsteiggleiches – Umsteigen
erforderlich.
Das bislang sonnabends zwischen Berlin
und Mittenwald verkehrende IC-Zugpaar
wurde durch eine ICE-Verbindung ersetzt,
wobei jedoch eine Verkürzung des Laufwegs
vorgenommen wurde. Zielort ist nunmehr
Garmisch-Partenkirchen. Die Fahrzeit konnte
um knapp eine Stunde (Gegenrichtung
41 Minuten) reduziert werden. Vorteilhaft
für eine touristische Verbindung ist auch
die spätere Fahrplanlage mit der Abfahrt
erst um 8.58 Uhr in Berlin Hbf.
IC-/EC-Linie 27 Hamburg—Berlin—
Prag/ Wien/ Budapest
IC-Linie 51 Düsseldorf—Erfurt—
Halle (Saale)—Berlin—Ostseebad Binz
Mit EC 370/371 wird nunmehr eine Direktverbindung
von Wien (nur EC 370), Prag, Dresden
und Berlin nach Stralsund angeboten, die von
Mitte Juni bis Mitte September 2008 täglich
und außerhalb dieses Zeitraums an ausgewählten
Tagen zusätzlich ab/bis Ostseebad
Binz verlängert wird. Der veränderte Laufweg
resultiert aus der Einrichtung der ICE-Verbindung
Berlin—Kopenhagen/ Aarhus; an diesen
Zug besteht in Berlin Hbf Anschluss. Im
Abschnitt Berlin—Stralsund sind durch die
geänderte Linienführung von EC 370/371 die
IC-Züge 2454 und 2457 entfallen.
Erfreulich ist die Umsetzung des Vorschlags
der Fahrgastverbände bezüglich
eines Halts auch von IC 2072/2074 (Dresden
Hbf—Westerland/Sylt) in Büchen. Dieser
Halt (Ankunft 9.59 Uhr) wurde nunmehr
realisiert.
Entgegen ersten Planungen seitens der
DB Fernverkehr ist es – nicht zuletzt angesichts
erheblicher Proteste – doch gelungen,
den Fernverkehrshalt in Elsterwerda
im bisherigen Umfang zu erhalten. Insgesamt
halten hier vier InterCity-/EuroCity-
Zugpaare.
Entfallen ist dagegen das einzelne ICEZugpaar
der Relation Berlin—Halle (Saale)—
Frankfurt am Main; zumindest zwischen Berlin
und Eisenach besteht aber Ersatz durch
die IC-Linie 51.
IC-Linie 56 Cottbus—Berlin—
Norddeich Mole/ Emden Außenhafen
Wegen des Ausbaus der Strecke Lübbenau—
Cottbus für 160 km/h bzw. der damit
einhergehenden Streckensperrung wird
das IC-Zugpaar 2131/2132 Cottbus—Berlin—
Norddeich Mole/ Emden Außenhafen
analog der Linie RE 2 ab 15. Juni 2008
umgeleitet und verkehrt über Calau ab/bis
Cottbus. Die Verkehrshalte Lübben und
Lübbenau werden in dieser Zeit weiterhin
bedient.
Unbefriedigend: Der Laufweg von IC 2131
beginnt nunmehr nicht mehr in Norddeich
Mole, sondern in Emden Außenhafen; nur
IC 2132 endet auch weiterhin in Norddeich
Mole.
IC-Linie 77 Schiphol—Berlin
Ab März 2008 wird die Strecke im Abschnitt
Rathenow—Großwudicke (Stammstrecke
der Lehrter Bahn) für die Erneuerung der
Havelbrücke gesperrt. Als Ersatz für die
Einschränkungen bei der Regionalbahn
wird einerseits ein Schienenersatzverkehr
im gesperrten Abschnitt angeboten, andererseits
halten die InterCity-Züge der Linie
Schiphol—Berlin bereits seit dem Fahrplanwechsel
wieder in Rathenow. Hier muss die
Chance genutzt werden, diesen Halt auch
dauerhaft zu erhalten.
Die Sperrung der Stammstrecke im Abschnitt
Rathenow—Großwudicke wird
voraussichtlich bis zum 5. Dezember 2009
dauern.
EC-Linie Hamburg—Berlin—Forst—
Wrocław—Krakόw („Wawel“)
Aufgrund der geplanten Streckensperrung
zwischen Lübbenau und Cottbus werden
EC 240/241 ab dem 15. Juni 2008 umgeleitet
und ohne Halt über die Dresdener Bahn
nach Berlin Hbf verkehren. EC 240 Richtung
Hamburg hält dann zusätzlich in Finsterwalde.
EC-Linie Berlin—Warschau
(„Berlin-Warszawa-Express“)
Zwischen Berlin und Poznań verkehrt freitags
und sonntags zusätzlich ein viertes
Zugpaar, in der Gegenrichtung montags
und sonnabends.
Vogtlandexpress Berlin—Hof
Der von der Vogtlandbahn GmbH betriebene
Vogtlandexpress verkehrt seit 9. Dezember
zwischen Berlin Zoologischer Garten und Plauen
und damit nicht mehr von/nach Hof Hbf.
Begründet wurde dieser Schritt mit veränderten
Fahrplanlagen des Regionalverkehrsangebots
der DB AG. Die bislan schon sehr frühe
Abfahrtszeit in Hof Hbf hätte dadurch noch
weiter vorverlegt werden müssen.
Ab Dezember 2008 plant der private Anbieter
jedoch deutliche Verbesserungen.
Angestrebt wird die Verlängerung einzelner
ALEX-Züge („Arriva-Länderbahn-Express“),
die seit dem Fahrplanwechsel u. a. auf der
Strecke Hof—Regensburg—München verkehren,
ab/bis Berlin.
Nachtzugangebot
Alle Nachtzüge der Deutschen Bahn verkehren
nunmehr unter der Marke City
Night Line (CNL). Neben einem weiß-roten
Zugdesign wird bei Komfort, Qualität und
Service ein einheitlicher Standard geboten.
Während das internationale Angebot mit 29
Verbindungen in neun europäische Länder
ausgebaut wurde, gab es im Binnenverkehr
Einschränkungen.
Positiv: Das Zugpaar CNL 1200/1201 Berlin-
Lichtenberg—München Ost hat nunmehr
den vom DBV Berlin-Brandenburg vorgeschlagenen
Halt in Potsdam Hbf erhalten.
Neu ist auch die direkte Nachtzugverbindung
zwischen Berlin und Amsterdam mit
EN 346/CNL 378 bzw. EN 347/CNL 379 (Warschau/
Prag—Amsterdam). IGEB Fernverkehr
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