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Stillgelegter Bahnhof in Rhinow. Nach dem Zuschlag für die Bundesgartenschau ist es umso dringlicher, dass die Bahnstrecke Rathenow—Rhinow—Neustadt (Dosse) nicht abgebaut, sondern wieder befahren wird. Foto: Thorsten Staeck |
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Die DB Netz AG will die seit vier Jahren nicht
mehr befahrene Strecke von Rathenow über
Rhinow nach Neustadt (Dosse) – ein Teil der
Brandenburgischen Städtebahn – abbauen.
Die Havelregion mit den Städten Brandenburg
an der Havel, Premnitz, Rathenow und
dem Amt Rhinow in Brandenburg sowie Havelberg
in Sachsen-Anhalt hat den Zuschlag
für die Bundesgartenschau 2015 erhalten.
Diese beiden Nachrichten aus dem November
legen doch nur einen Schluss nahe: Es
besteht für alle Beteiligten dringender Handlungsbedarf.
Die Kommunen, die Landkreise
und die brandenburgische Landesregierung
müssen sich umgehend gegen einen Abbau
und für eine Wiederbelebung der Strecke einsetzen,
damit hier spätestens zur Bundesgartenschau
wieder Züge fahren.
Bei der diesjährigen Bundesgartenschau
in Gera/Ronneburg wurden 1,4 Millionen
Besucher gezählt, Schwerin rechnet 2009
mit 1,8 Millionen. Auch die Havelregion
wird 2015 Besucherzahlen in dieser Größenordnung
haben. Da
die Havelregion über drei
wichtige Bahnstrecken in
Ost-West-Richtung hervorragend
erschlossen ist,
besteht die Chance, dass
viele Besucher zum Beispiel
aus Berlin, Hamburg
und Hannover mit der Bahn anreisen. Ihnen
kann und muss eine Weiterfahrmöglichkeit
in Nord-Süd-Richtung geboten werden. Dafür
bietet es sich an, die modernisierte Bahnstrecke
Brandenburg an der Havel—Premnitz—
Rathenow über Rhinow bis Neustadt
(Dosse) zu verlängern.
Die Havelregion hat das Ziel, eine naturnahe,
dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtete
Bundesgartenschau zu gestalten, indem fast
alle Bauten und Anlagen auch nach 2015 für
den sanften Tourismus genutzt werden sollen.
Deshalb muss die Erschließung der Region zusätzlich
zu Schiff, Fahrrad und Wandern auch
über die Bahn erfolgen, anstatt zahlreiche
Großparkplätze
zu planen.
Ulrich Junghanns,
Minister
für Wirtschaft
und stellvertretender
Ministerpräsident
des
Landes Brandenburg,
hatte
nach der Jury-
Entscheidung
für die Havelregion
erklärt:
„Die BUGA 2015
wird die weitere
Entwicklung
Westbrandenburgs
nachhaltig positiv prägen.“ Das geht
jedoch nicht ohne öffentlichen Verkehr. Und
hierzu gehört die Schiene. Der Bahnkunden-
Verband erinnert deshalb an seine bereits
in mehreren Schreiben an die Verantwortlichen
geäußerte Anregung, dass die Landkreise
und Kommunen den Streckenabbau
durch Übernahme der Infrastruktur in eigene
Trägerschaft stoppen.
Im Übrigen ist diese Bahnstrecke nicht nur
für die Bundesgartenschau und Touristen
wichtig, sondern auch für Berufspendler
und Gewerbetreibende, weil ein Schienenanschluss
als Standortfaktor künftig wieder
erheblich wichtiger sein wird.
DBV Berlin-Brandenburg
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