Mit dem Jahresende 2007 geht auch ein
bemerkenswertes Projekt zu Ende. Ein dreiviertel
Jahr lang fuhr die Niederbarnimer
Eisenbahn (NEB) auf eigene Rechnung über
den bisherigen Endpunkt Wensickendorf
hinaus eine Station weiter bis nach Zehlendorf
(Oberhavel) – siehe SIGNAL 3/2007 und
4/2007. Am 31. Dezember ist es vorbei.
Der Grund für die Aufgabe ist der Bahnübergang
unmittelbar nördlich des Bahnhofs
Wensickendorf. Hier kreuzt die stark befahrene
Bundesstraße 273 von Oranienburg
zur Autobahn A 11. Der Übergang müsste,
wenn weiterhin Züge fahren sollen, eine Sicherungsanlage
erhalten – und das kostet
einige zehntausend Euro. Es ist verständlich,
wenn die NEB hier den Nutzen (mehr Fahrgäste)
und die Kosten (Bau der Sicherungsanlage)
gegenüberstellt und zum Ergebnis
kommt, dass die Differenz zu groß ist.
Verkehrspolitisch ist die Einstellung von fataler
Symbolik. Das Bahn- und Busangebot in
der Fläche wird immer geringer, der Autoverkehr
nimmt zu, weshalb der Aufwand für die
Sicherung von Bahnübergängen steigt, was
wiederum das Aus für viele Bahnstrecken bedeutet.
Würde in Wensickendorf nur eine kleine
Ortsverbindungsstraße die Gleise queren,
wären zwei Andreaskreuze und ein hupender
Zug kein Problem. So wird der Straßenverkehr
zur unüberwindbaren Kostenhürde für den
Schienenverkehr in der Region. DBV Berlin-Brandenburg
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