Zwischen Berlin und Rostock gibt es seit 10. Juni 2007 erfreuliche Angebotsverbesserungen
im Fernverkehr. Einerseits verkehrt nun – mit Einschränkungen am Wochenende
– ein ICE-Zugpaar. Andererseits bietet die Veolia Verkehr GmbH mit einem InterConnex-
Zugpaar wieder eine tägliche direkte Verbindung von Leipzig Hbf über Berlin Hbf nach Warnemünde an. Die zwischen Berlin und Rostock deutlich reduzierten Fahrzeiten des InterConnex sind dabei sogar noch um einige Minuten kürzer als bei der ICE-Verbindung,
wobei allerdings kein planmäßiger Halt in Berlin-Gesundbrunnen erfolgt. Folgende Fahrpläne bestehen für diese Verbindungen:
InterConnex
Der InterConnex verkehrt täglich: Berlin Hbf ab 12.04 Uhr, Rostock Hbf an 14.20 Uhr, Warnemünde
an 14.41 Uhr. Der Zug beginnt bereits
in Leipzig Hbf.
Rückfahrt mit InterConnex: Warnemünde ab 15.08 Uhr (Mo bis Fr) bzw. 15.17 (Sa und So), weiter täglich Rostock Hbf ab 15.32 Uhr, Berlin Hbf an 17.42 Uhr und weiter nach Leipzig Hbf.
ICE
ICE 1000 (So bis Fr): Berlin Hbf ab 18.10 Uhr, Berlin-Gesundb. ab 18.16 Uhr, Rostock Hbf an 20.32 Uhr, Warnemünde an 20.56 Uhr (nur Fr).
Rückfahrt mit ICE 1001 (Mo bis Fr) / ICE 1003 (Sa): Warnemünde ab 9.02 Uhr (Sa), Rostock Hbf ab 7.27 Uhr (Mo - Fr), 9.27 Uhr (Sa), Berlin Gesundbrunnen ab 9.46 Uhr (Mo-Fr), 11.46 Uhr (Sa), Berlin Hbf an 9.50 Uhr (Mo-Fr), 11.50 Uhr (Sa).
Das ICE-Zugpaar ist Bestandteil der Linie München—Leipzig—Berlin—Hamburg/Rostock.
ICE und InterConnex halten außerdem in Neustrelitz und Waren (Müritz).
Fahrpreisvergleich
Bezüglich des Fahrpreises ergeben sich allerdings
deutliche Unterschiede: Die einfache Fahrt zwischen Berlin Hbf und Rostock Hbf kostet (Normaltarif, 2. Klasse ohne BahnCard oder Sparpreis-Rabatte):
- im RegionalExpress 33,70 Euro
- im DB-Nachtzug 42 Euro
- im InterCityExpress 44 Euro
- im InterConnex 20 Euro bei Kauf der Fahrkarte im Zug, 16 Euro im Vorverkauf.
Zusätzlich zu den günstigen Fahrpreisen wurde für den InterConnex auch das Netz der Verkaufsstellen erweitert. Neben der erfolgreichen
Kooperation mit den Leipziger Verkehrsbetrieben wurden – ebenfalls durch Kooperation – auch in Berlin vier neue Vertriebsstellen
eröffnet. Geplant sind weitere in Neustrelitz, Waren, Rostock und Warnemünde
(Info: www.interconnex.com).
Dem Fahrgast werden mit den neuen Angeboten
gegenüber den RegionalExpress-Zügen nun schnellere Verbindungen, mehr Komfort und auch die Möglichkeit einer Platzreservierung
geboten, was gerade in Zeiten hoher Nachfrage ein wichtiger Service-Bestandteil
ist. Fraglich ist allerdings, ob der vergleichsweise
hohe Fahrpreis für den ICE von den Fahrgästen angenommen wird. In jedem Fall sollte auch das beliebte Ostsee-Ticket in diesem ICE-Zugpaar gelten.
Eine dreiste Verschlechterung ist dagegen der Wegfall eines RegionalExpress-Zugpaares
zwischen Neustrelitz und Rostock montags
bis freitags. Es entfallen die Züge 20.01 ab Neustrelitz (21.24 an Rostock) bzw. 20.33 ab Rostock (21.56 an Neustrelitz). Reisende in Richtung Waren und Rostock können zwar den ICE benutzen, zahlen dafür aber entsprechend
mehr. Außerdem entsteht trotz ICE eine Taktlücke von weit über zweieinhalb Stunden.Für etliche Reisende ist der ICE auch kein Ersatz:
Fahrgäste in Richtung Güstrow bzw. aus Oranienburg in Richtung Norden, wo der ICE jeweils nicht hält, bleiben ebenso auf der Strecke wie z. B. Fahrradtouristen.
Für den wegfallenden RegionalExpress von Rostock nach Neustrelitz ist der eine halbe Stunde später fahrende Nachtzug „Ersatz“;
dieser verfügt allerdings nur über ein sehr geringes Sitzplatzkontingent. Zwar gilt hier das Ostsee-Ticket und eine Fahrradmitnahmemöglichkeit
(zum Fernverkehrspreis) gibt es auch,dafür entfällt für Tagestouristen nach Waren die letzte Rückfahrmöglichkeit Richtung Berlin mit dem Brandenburg-Ticket.
Für Reisende aus Güstrow gibt es gar keinen Ersatz mehr.
Ein Anfang ist gemacht, doch das Fernverkehrsangebot
muss weiter ausgebaut werden – aber nicht zu Lasten des Regionalverkehrs. Für Tagestouristen und Kurzurlauber aus Berlin
fehlt beispielsweise eine schnelle Frühverbindung
an die Ostseeküste. Ziel sollte zwischen
Berlin und Rostock ein Grundangebot von mindestens vier Zugpaaren des Fernverkehrs
sein.
IGEB Fernverkehr
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