Seit Juli 2006 ist das Biosphärenreservat
„Flusslandschaft Elbe“ Partner der Bahn in
der Kampagne „Fahrziel Natur“. Touristen
und Urlauber sollen dafür gewonnen werden,
umweltfreundlich mit der Bahn anzureisen,
um diese naturnahe Flusslandschaft
kennen zu lernen. Ein wunderschönes Erlebnis
ist z. B. eine Tour entlang des Elbradweges,
der auf beiden Seiten des Flusses tolle
Ausblicke und Pausenplätze bietet.
Auf Einladung des BUND trafen sich kürzlich
in Lenzen an der Elbe 50 Vertreter von
Verkehrsgesellschaften, Landkreisen, Tourismuseinrichtungen
und Umweltinitiativen,
um Ideen für umweltfreundliche Mobilität
entlang der Elbe zu entwickeln. Das Problem
ist, dass zwar gute Anreisemöglichkeiten
mit der Bahn bestehen, dass aber Busse, um
weiter- oder zurückzukommen, gerade an
den Wochenenden und in den Ferienzeiten
weitgehend fehlen.
Genau dies Problematik haben wir auch im
Wendland: Zum Beispiel sind von Hamburg
aus die Bahnhöfe Hitzacker und Dannenberg
in weniger als zwei Stunden erreichbar. Und
zum Nachmittag und frühen Abend bietet
die Bahn – auch am Wochenende – vernünftige
Rückfahrmöglichkeiten.
Aber Busse, mit denen die Radtouristen,
nachdem sie Landschaft und Wetter genossen
haben, zurück zu den Bahnhöfen kommen
können, fahren nicht. Am ganzen Wochenende
gibt es nur einen einzigen Bus aus
Schnackenburg, der Anschluss an den Zug
hat – und der fährt am frühen Sonnabend-
Nachmittag. So bleiben den Radtouristen
nur Rundfahrten, z. B. zwischen Hitzacker
und Dannenberg, oder ein Zweitagesausflug
von Dannenberg nach Lenzen und zurück
über Dömitz.
Was gebraucht wird, ist ein Fahrradbus,
der Radfahrer sonnabends wie sonntags
auf der Strecke Schnackenburg, Gartow
und Gorleben zurück zu der gegen 18 Uhr
abfahrenden Wendlandbahn bringt. Sinnvollerweise
sollte dieses Angebot als Rufbus
eingesetzt werden, um die Radler dort
abzuholen, wo ihre Lust und Kraft sie hingebracht
haben.
Auch der Rufbus Dannenberg—Dömitz
müsste für den touristischen Bedarf die
Mitnahme von Fahrrädern möglich machen
und am Wochenende Anschlüsse zur Wendlandbahn
bieten.
Mit relativ geringem Aufwand könnte ein
Fahrradbus entlang der Elbe, die touristische
Attraktivität der Elbregion erheblich verbessern.
Noch besser wäre es, wenn so ein Bus
länderübergreifend als Rundfahrt auf beiden
Seiten der Elbe Touristen die Rückfahrt
zum Bahnhof anbieten würde.
Andere Regionen machen es uns vor, wie
so etwas erfolgreich auf den Weg gebracht
werden kann: Auf der Tagung des BUND
konnten die Besucher z. B. von der erfolgreichen
Einführung des Fahrradbusse im
Frankenwald erfahren, wo Bahn und Bus in
vorbildlicher Weise miteinander vernetzt
wurden.
Es wäre traumhaft, wenn auch bei uns
entlang der Elbe die drei Landkreise und
drei Bundesländer es schaffen könnten, im
gemeinsamen Interesse zusammenzuarbeiten.
Fahrgast-Rat Wendland im DBV
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