So war es auch 2007. Schnell war im Internetauftritt
der BVG die Sonderinformation
„Viel los zum 34. real,- Berlin-Marathon“ gefunden.
Detailliert waren dort für die einzelnen
Buslinien die Linienänderungen oder
-verkürzungen aufgelistet. Zur U-Bahn hieß
es: „Auf den U-Bahn-Linien U2, U6 und U7
wird der U-Bahnverkehr in der Zeit zwischen
7 und 15 Uhr erhöht. Bei den restlichen Linien
werden je nach Bedarf die Züge verstärkt
fahren.“ Alles klar. Die Straßenbahn schien
also nicht betroffen zu sein.
Wer die Läufer- und Skaterrouten nicht
kannte, fühlte sich nun sicher. Tatsächlich
gab es jedoch auch bei der Straßenbahn
am Sonnabend von ca. 14.30 bis 19 Uhr und
am Sonntag ab ca. 8.30 Uhr erhebliche Einschränkungen.
Der gesamte Straßenbahnverkehr
im Bereich Mollknoten, Alexanderplatz,
Hackescher Markt und Kupfergraben
wurde eingestellt. Auch in der Rubrik „Verkehrsmeldungen“
lieferte BVG.de keine Informationen
über diese Einschränkungen.
Selbst entlang der Strecken waren die Informationen
vollkommen ungenügend. An den
nicht bedienten Haltestellen war am 29. September
auf den Daisy-Anzeigen lediglich der
Hinweis zu lesen, dass der Straßenbahnverkehr
aufgrund des Marathons eingestellt sei.
Die meisten verstanden darunter jedoch den
Marathonlauf, der erst am 30. September
stattfand. Weitere Hilfe war leider nicht zu
finden. So standen am Sonnabend Touristen
und auch einige Berliner an den „stillgelegten“
Haltestellen und warteten vergeblich.
Die betroffenen Linien wurden weiträumig
umgeleitet. So fuhr die M 4 von der
Greifswalder Straße ab Danziger Straße zum
S-Bahnhof Warschauer Straße. Aber auch
den jetzt an der Ausweichstrecke zusätzlich
angefahrenen Haltestellen war kaum eine
Information erhältlich. Die Daisy-Anzeigen
an der Linie M 10 waren nicht umprogrammiert
worden, die zusätzlich hier verkehrenden
Straßenbahnen der M 4 wurden nicht
angezeigt. Und so stiegen manche ortsunkundigen
Fahrgäste in die falsche Linie in
Richtung Am Steinberg.
Da hatte es die U-Bahn leichter. Sie verdichtete
den Takt wie angekündigt. Das
Versprechen, „je nach Bedarf“ die Züge zu
verstärken, wurde allerdings zumindest auf
der U 8 nicht eingelöst. Hier waren am Sonntag
nur die kurzen – zu kurzen – Vier-Wagen-
Züge im Einsatz.
Doch sehr viel gravierender waren die
Mängel bei der Information der Straßenbahnfahrgäste.
Das jährliche Marathonwochenende
ist langfristig geplant und umfassend
abgestimmt worden. Warum war es
der BVG da nicht möglich, die Straßenbahnfahrgäste
im Internet und an den Haltestellen
angemessen zu informieren? IGEB Fahrgastbelange
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