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Derzeitiger Schienenverkehr zum Flughafen Schönefeld, ab dem Fahrplanwechsel im Dezember ergänzt um einen Expressbus vom Bahnhof Südkreuz. Grafik: Holger Mertens |
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Ab Dezember will die DB einen Expressbus
zwischen dem Bahnhof Berlin Südkreuz und
dem Flughafen Schönefeld verkehren lassen,
berichtete S-Bahn-Chef Tobias Heinemann
auf den Schienenverkehrs-Wochen. Der
Bus soll ohne Zwischenhalt über die im Mai
fertiggestellte Autobahn A 113 fahren und
nur rund 15 Minuten benötigen. Die Fahrt
mit der S-Bahn dauert heute 32 bis 36 Minuten,
erfordert einmaliges Umsteigen und
zusätzlich einen Fußweg vom Bahnhof zum
Flughafen.
Die jetzt erteilte Konzession für
den Bus ist befristet bis
Ende Oktober
2011, also bis zur geplanten
Schließung des alten Flughafens
Schönefeld. Gefahren wird täglich zwischen 5
und 23 Uhr im 20-Minuten-Takt mit
komfortablen Reisebussen. Die Einzelfahrt
soll 6 Euro kosten. Der Preis setzt sich
zusammen aus 2,80 Euro für einen VBBFahrschein
ABC und einem Zuschlag von
3,20 Euro. Für VBB-Zeitkarteninhaber soll der
Zuschlag nur 2,20 Euro betragen.
Angesichts solcher Pläne erinnert man
sich natürlich sofort an frühere Angebote
mit eigenwirtschaftlichen Verkehren, die
alle gescheitert sind. So fuhr der TXL-Bus
der BVG zwischen Flughafen Tegel und City
Ost nahezu ohne Fahrgäste, bevor er 2001
in den VBB-Tarif eingebunden wurde. Auch
das Angebot eines privaten Busunternehmers
zwischen Potsdam und Flughafen
Schönefeld musste im Juli nach nur einem
Jahr wieder eingestellt werden.
Das Risiko zu scheitern, dürfte deshalb
auch der DB bewusst sein. Allerdings scheint
das Verhältnis von Angebotsqualität und
Höhe des Zuschlags sehr viel ausgewogener,
als bei den bisherigen fehlgeschlagenen Versuchen.
Dennoch werden sicher nur wenige
S-Bahn-Fahrgäste auf das teurere Busangebot
umsteigen. Aber Autofahrer, die für
das Abstellen ihres Fahrzeugs in Schönefeld
hohe Parkentgelte zahlen müssen, sind sicherlich
eine interessante Zielgruppe. Zugleich
bekäme die Bahn damit mehr Parker
auf ihr für viele Millionen Euro gebautes
Parkdeck über den Südkreuz-Bahnsteigen,
das bisher nur wenig genutzt wird.
Es spricht also grundsätzlich nichts dagegen,
einen solchen Expressbus anzubieten,
wenn dadurch zusätzliche Fahrgäste für den
öffentlichen Verkehr gewonnen werden.
Auch die Tatsache, dass der Bus schneller ist,
als der Verkehr auf der Schiene, spricht nicht
gegen den Bus, sondern gegen das Bahnangebot.
Damit wird noch deutlicher, wie
dringend der Wiederaufbau der Dresdener
Bahn für den Bahnverkehr ist. Berliner Fahrgastverband IGEB
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