Im Oktober 2007 soll die Brückensanierung
starten – das war der Termin, den im
Frühjahr 2007 der Konzernbeauftragte für
Brandenburg, Dr. Jürgen Trettin, auf einer
Veranstaltung der Linksfraktion genannt
hatte. Mitte August fragte der Bahnkunden-
Verband bei der DB AG nach und bekam
zur Antwort, dass die Sanierung weiterhin
geplant sei. Aber es werde derzeit noch mit
dem Brandenburger Verkehrsministerium
verhandelt, die DB AG verlange eine 20-jährige
Bestellgarantie oder eine finanzielle Beteiligung.
Das Verkehrsministerium bestritt
hingegen solche Verhandlungen. Die DB
AG, so Pressesprecher Lothar Wiegand, solle
dafür sorgen, dass die Strecke weiterhin befahrbar
sei. Verhandlungen gebe es nicht.
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Sanieren oder stilllegen? Abgängige Brücke in Lindow über die Arthur-Fleury-Straße. Foto: Florian Müller |
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Das Eisenbahnbundesamt, das für die
Ausreichung der Gelder zuständig ist, äußerte
auf Nachfrage, es sei lediglich bekannt,
dass die Strecke von Löwenberg (Mark) nach
Rheinsberg gesperrt werden sollte. Unterlagen
seitens der DB AG lägen jedoch noch
nicht vor. Beim Landesamt für Bauen und
Verkehr sowie beim Straßenbauamt des
Landkreises und das Landesumweltamt
wusste man jedoch nichts von der bevorstehenden
Sperrung.
Sollte sich im Norden Brandenburgs wiederholen,
was vor einigen Jahren auf dem Abschnitt
Brandenburg—Rathenow der Städtebahn
schon einmal drohte: Eine Sperrung
aus technischen Gründen, weil DB Netz die
Strecke nicht betriebssicher erhalten hat?
Auf die schriftliche Nachfrage des Bahnkunden-
Verbands, wann tatsächlich mit den
Bauarbeiten begonnen werde und wann sie
abgeschlossen seien, hat die DB AG bisher
leider nicht geantwortet. Aber es gibt inzwischen
Hoffnung. VBB und DB Regio äußerten,
dass nach dem Fahrplanwechsel, also
am 10. Dezember 2007, mit den Bauarbeiten
begonnen werde. Bis dahin werde planmäßig
freitags bis sonntags sowie an Feiertagen
mit dem Zug und an den anderen Tagen
mit dem Bus gefahren.
Mit Spannung warten wir jetzt also auf
eine Pressemeldung der DB, dass am 10. Dezember
2007 mit den Bauarbeiten begonnen
werde und der Neubau der beiden Eisenbahnbrücken
in Lindow zum 1. Mai 2008
abgeschlossen sei.
Ein Rest Skepsis und Fragen bleiben jedoch:
Warum dieses Versteckspiel? Warum
verlangt die DB AG vom Land Brandenburg
eine wie auch immer geartete finanzielle
Beteiligung, wenn unumstritten ist, dass
der Neubau zu 100 % vom Bund als Ersatzmaßnahme
finanziert wird? Was ist mit der
dritten, auf absehbare Zeit ebenfalls zu ersetzenden
Brücke bei Kröpernitz? Soll dann
dieses Hin und Her erneut beginnen?
Vielleicht haben wir durch unser hartnäckiges
Nachfragen ein wenig dazu beigetragen,
dass es neue Brücken und weiterhin
Bahnverkehr nach Rheinsberg geben wird.
Doch das genügt nicht: Das Fahrplanangebot
und die Abstimmung mit dem Busverkehr
müssen besser werden. Wir bleiben
deshalb dran am Thema Rheinsberg! DBV Berlin-Brandenburg
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