Nach der Abbestellung des Schienenpersonennahverkehrs
(SPNV) auf den sächsischen
Abschnitten der Elbe-Heide-Bahn-Strecken
durch die Dübener Heide sollen nunmehr
ab Dezember 2007 auch im Sachsen-anhaltinischen
Abschnitt keine bestellten Personenverkehre
mehr rollen. Anlass hierfür sind
die für eine Bestellung nicht ausreichenden
Fahrgastzahlen.
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Sonderzug nach Eilenburg in Söllichau am 10. September 2005. Foto: Georg Radke |
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Im Gegensatz zur Strecke Merseburg—
Schafstädt, die nach Abbestellung nun noch
eine Gnadenfrist von zwei Jahren für eine
mögliche Steigerung der Fahrgastzahlen
bekam, soll die Dübener Heide eine solche
Chance nicht erhalten. In einer persönlichen
Aussprache zwischen dem Sachsen-anhaltischen
Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre
und DBV-Präsident Gerhard J. Curth am 8. August
wies der Minister den diesbezüglichen
Wunsch Curths mit der Begründung zurück,
dass der Landkreis Wittenberg aufgefordert
war, seinen ÖPNV mit dem SPNV abzustimmen
und Paralellverkehre auszuschließen.
Bereits am 23. April hatte DBV-Präsident
Curth beim inzwischen aus dem Amt geschiedenen
Landrat Dammer interveniert mit dem
Ziel, den Vorgaben des Ministers doch noch
näher zu treten, um eine Wende bezüglich der
SPNV-Abbestellung zu erwirken – vergeblich.
Vielleicht war es die Feierabendstimmung, die
ihn vom Kampf um den Erhalt der SPNV-Leistungen
abhielt. Was die Bestellung von SPNV
aus den Regionalisierungsmitteln betrifft,
dürfte der Zug durch die Dübener Heide im
Dezember erst einmal abgefahren sein.
Doch bahnfrei soll die Heide nicht werden.
Diese Botschaft erfuhr Curth in seinem Gespräch
mit dem neugewählten Wittenberger
Landrat Jürgen Dannenberg am 10. September.
Er will, u. a. auch aus ökologischen
Gründen, auf den Bahnverkehr durch die
Dübener Heide nicht verzichten. Es müssten
neue Wege gefunden werden, an deren Suche
und ggf. Umsetzung sich der Landkreis
zusammen mit dem regionalen ÖPNV-Unternehmen,
der DRE und dem DBV einbringen
wird. Nahziel ist, dass es im Dezember
zu keiner Verkehrsunterbrechung, sondern
allenfalls zu einer am Bedarf orientierten
Ausdünnung kommen darf.
Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre
steht einem Konzept, das weit unter der
herkömmlichen Verkehrsbestellung liegt,
durchaus aufgeschlossen gegenüber, ohne
sich bereits festlegen zu wollen. Die Zeichen
in der Region stehen jedenfalls wieder
auf „Bahn frei!“ Mitteldeutscher Bahnkunden-Verband
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