Bislang müssen Lokomotiven in jedem
Staat einen vollständigen landesspezifischen
Zulassungsprozess durchlaufen. Dies
alleine kostet die Branche nach eigenen Angaben
bis zum Jahr 2015 rund 400 Millionen
Euro. Durch die gegenseitige Anerkennung
von Lokomotiven können die Zulassungskosten
dagegen um bis zu 50 % bei in Betrieb
befindlichen Fahrzeugen und bis zu 70 %
bei Neufahrzeugen gesenkt werden.
Deutschland, die Niederlande, die Schweiz,
Österreich und Italien sind mit der Unterzeichnung
dieser Vereinbarung nunmehr einen
deutlichen Schritt auf dem Weg zur Beseitigung
historisch gewachsener technischer
Barrieren im europäischen Eisenbahnsystem
vorangekommen. Die sehr zeitaufwendige
und teure Mehrfachprüfung bei der Zulassung
– insbesondere bei Lokomotiven – hat
zumindest in den unterzeichnenden Ländern
ein Ende. Die Kosten für das bislang übliche
Verfahren mussten letztlich die Kunden des
Personen- und Güterverkehrs zahlen!
Weil Straßen- und Luftverkehr derartige
Kosten nicht kennen, ist die gegenseitige
Anerkennung der Lok-Zulassung für die
Gewährleistung bzw. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
des internationalen Eisenbahnverkehrs
von erheblicher Bedeutung.
Es ist daher zu wünschen, dass sich sehr
bald weitere Staaten Europas dieser Regelung
anschließen. Deutscher Bahnkunden-Verband
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