Seit Beginn der großen S-Bahn-Krise gibt
es eine lebhafte Diskussion, wo die Berliner
S-Bahn mit den noch oder wieder verfügbaren
Fahrzeugen fahren soll. Der Berliner Fahrgastverband
IGEB hat hierbei auch mehrfach
falsche Prioritäten kritisiert, wobei oft unklar
blieb, ob S-Bahn GmbH, Senatsverkehrsverwaltung
oder VBB für die kritisierte Prioritätensetzung
verantwortlich waren. Deshalb
entschloss sich die S-Bahn GmbH, in einem
Gespräch mit IGEB, DBV und VCD am 25. März
2010 die Prioritäten der sogenannten Hochlaufkurve
zur Diskussion zu stellen.
Am 8. März waren 373 Viertelzüge mit je
zwei Wagen im Einsatz. Die S-Bahn GmbH
plant, dass zum Fahrplanwechsel im Dezember
2010 insgesamt 501 Viertelzüge
für den Betrieb verfügbar sind. Um aber
alle Linien mit der einstigen Fahrzeuglänge
befahren zu können, werden rund 550
der insgesamt 630 bei der Berliner S-Bahn
derzeit noch vorhandenen Viertelzüge benötigt.
Deshalb gibt es eine Diskussion, ob – erste
Variante – prioritär bis zum Dezember
wieder alle Linien mit aber noch verkürzter
Behängung befahren werden sollen, oder
ob – zweite Variante – eine hohe Kapazität
auf der Stadtbahn durch volle Zuglänge der
dort verkehrenden Linien angeboten werden
soll bei Verzicht auf die Verstärkerzüge
der S1 und S3 in der Hauptverkehrszeit. Die
S-Bahn GmbH bevorzugt die erste Variante,
der VBB in Absprache mit der Senatsverkehrsverwaltung
die zweite.
Nach Diskussion innerhalb der IGEB teilte
der Fahrgastverband der S-Bahn GmbH mit,
dass er eindeutig die erste Variante bevorzugt.
Es ist für die Fahrgäste stets attraktiver,
wenn die Züge auf allen Linien häufiger
kommen, als ein besonders großes Platzangebot
auf den Linien anzubieten, die über
die Stadtbahn fahren. Das fahren von prioritär
möglichst vielen statt langen Zügen gilt
aus IGEB-Sicht auch schon jetzt für alle Zwischenschritte
der Rückkehr zum normalen
S-Bahn-Betrieb.
In einer Pressemitteilung vom 6. April
unterstützte auch der verkehrspolitische
Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus,
Christian Gaebler, die erste
Variante. Berliner Fahrgastverband IGEB
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