DBV: Herr Vogel, demnächst finden Neuwahlen
im DBV-Landesverband Bayern
statt. Welche Projekte hat der Landesverband
während der vergangenen Jahre im
Sinne der Fahrgastinteressen begleitet?
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Uwe-Bernd Vogel, Bayreuth, Vorsitzender des DBV-Landesverbandes Bayern. Foto: privat |
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Uwe-Bernd Vogel: Da ich erst kurzfristig
kommissarisch in den Landesvorstand Bayern
gekommen bin, bezieht sich mein Kenntnisstand
vor allem auf die jüngste Vergangenheit
sowie das nordbayerische Umfeld.
Hier ist vor allem die Wiederinbetriebnahme
der 14 km langen Fichtelgebirgsbahn von
Bayreuth nach Weidenberg zu nennen. Eigentümer
ist die Deutsche Regionaleisenbahn
GmbH (DRE). Um 7 Mio. Euro Landeszuschuss
als 100-Prozent-Förderung für die
Investitionen zu erhalten, hat der DRE die
Strecke in einem Pachtvertrag langfristig an
den Landkreis Bayreuth verpachtet, der wiederum
die Infrastruktur-Betriebsführung an
de DRE übertragen hat. Dank intensiver Bemühungen
des DBV-Landesverbands wurde
mit 15 täglichen Zugfahrten montags bis
freitags gestartet.
Wo sehen Sie Ihren größten Erfolg als
Fahrgastvertretung?
Das vom DBV vorhergesagte Fahrgastpotenzial
auf der Fichtelgebirgsbahn führt
ab 2011 zu einer Verdichtung der Zugfolge
auf einen Stundentakt und eine Bedienung
auch an Sonn- und Feiertagen
im 2-Stunden-Takt. Dies ist verbunden
mit einer Übertragung
der Betriebsführung von DB
Regio auf BeNEX als Ergebnis
einer Ausschreibung.
Darüber hinaus hat die kommunalpolitische
Tätigkeit des
DBV dazu geführt, dass sich
der Bayerische Landtag jüngst
mit der Wiederinbetriebnahme
der Strecke über Weidenberg
hinaus bis Warmensteinach
befasste. Es wurde ein positiver
Grundsatzbeschluss gefasst
unter der Voraussetzung, dass
eine Potenzialstudie eine hinreichende
Fahrgastnachfrage ergibt und
sich die Gebietskörperschaften an den Investitionen
beteiligen.
Die vom Landkreis Bayreuth in Auftrag gegebene
Potenzialstudie steht kurz vor dem
Abschluss.
Welche Aufgaben kommen auf die dann
neu gewählten Vorstandsmitglieder zu?
Der Landesverband Bayern wird die Zusage
des neuen Bayerischen Verkehrsminister
Martin Zeil unterstützen und begleiten,
die Reaktivierung der Bahnstrecke
Gotteszell—Vietach einer unvoreingenommenen
Prüfung zu unterziehen. Ein
Antrag auf Wiederinbetriebnahme der
Lokalbahn Hauzenberg—Passau ans bayerische
Wirtschaftsministerium läuft und
der DBV-Landesverband Bayern hofft auf
zeitnahe Genehmigung. Hier hat der örtliche
Förderverein erhebliche Vorarbeit
geleistet. Die Sachsen-Franken-Magistrale
von Nürnberg über Bayreuth nach Dresden
hat wegen langfristigem Ausfall der
Neigetechnik eine weitere
Fahrzeitverschlechterung erfahren
und das Oberzentrum
Bayreuth wurde vollständig
abgekoppelt. Hier fordert
der DBV-Bayern, wieder eine
schnelle umsteigefreie Verbindung
anzubieten. In die Debatte
um die Elektrifizierung des
Teilstücks Nürnberg—Hof der
Sachsen-Franken-Magistrale
ist neue Bewegung gekommen.
Zwar hat das Plenum des
Bayerischen Landtags eine
Vorfinanzierung mit 83 zu 57
Stimmen abgelehnt, aber der
Bayerische Verkehrsminister
Zeil wird das Vorhaben in Berlin als „Top-
Kandidatin“ für das Planungskostenbudget
einbringen.
Der DBV-Landesverband muss nachsetzen,
dass dies nicht leere Versprechungen
bleiben. Deutscher Bahnkunden-Verband
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