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Protestplakate in Puttgarden auf Fehmarn gegen das finanziell und umweltpolitisch fragwürdige Projekt „Feste Fehmarnbeltquerung“. Foto: Christian Schultz |
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Kopenhagen Hbf. Derzeit ist die dänische Hauptstadt von Berlin aus mit einem Zug pro Tag über Fehmarn und ansonsten nur mit Umsteigen in Hamburg erreichbar. Kürzer wäre der Weg über Rostock. Foto: Christian Schultz
(Karte ohne Abb) Ungewiss: Weder Kosten noch Zeitpunkt sind für eine feste Verbindung von Fehmarn nach Lolland bekannt. Kürzer und preiswerter ist die Verbindung Berlin—Kopenhagen über Rostock. |
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Kritik an der momentanen Situation der
Transeuropäischen Netze (TEN-V), auch von
Seiten der Grünen, veranlasste die Europäische
Kommission, einen Revisionsprozess
einzuleiten. Dazu legte sie im Februar 2009
zunächst ein Grünbuch vor und schloss eine
öffentliche Konsultation an.
Das Europäische Parlament
sprach sich im April 2009 in
einem Initiativbericht der österreichischen
Abgeordneten
Eva Lichtenberger (Grüne) dafür
aus, eine bessere Vernetzung
der Transportwege zu
fördern und auf intelligente
Verkehrslösungen zu setzen
anstatt auf die Förderung
nationaler und teurer Prestigeobjekte
(siehe SIGNAL
2/2009). Erste Ergebnisse der
Überarbeitung will die Kommission
bis Ende 2010 vorlegen.
Bei der Revision der Transeuropäischen
Netze sollte der TEN-V-Korridor
1 Palermo—Rom—Innsbruck—München—
Erfurt—Berlin über Rostock nach
Kopenhagen verlängert werden. Diese Verbindung
ist gegenwärtig nur mit einem Umweg
über Hamburg nach Kopenhagen und
weiter nach Stockholm geplant – und zwar
nur, um dem finanziell und umweltpolitisch
fragwürdigen Projekt „Feste Fehmarnbeltquerung“
einen Sinn zu geben. Dabei stellt
die Verbindung über Rostock verkehrslogistisch
den kürzesten Weg von Berlin nach
Kopenhagen dar.
Für die Finanzperiode 2007 bis 2013 wollten
Europarlament und Kommission den
TEN-V-Projekten ursprünglich 20 Milliarden
Euro zur
Verfügung stellen. Der Rat hat aber,
insbesondere auch auf Drängen der deutschen
Bundesregierung, den Betrag auf lediglich
8 Milliarden Euro reduziert. Davon
sind allein 1 Milliarde Euro für die feste Fehmarnbeltquerung
vorgesehen, obwohl weder
der Zeitpunkt der Fertigstellung noch
die Frage, ob die Querung als Brücke oder
als Tunnel gebaut werden soll, geklärt sind.
Die Verbindung über Rostock ist hingegen
zeitlich schneller zu realisieren und finanziell
wesentlich günstiger. Die ohnehin schon
überlasteten Bahnknoten Hannover und vor
allem Hamburg wären damit zumindest vor
einer übermäßigen Verkehrskonzentration
geschützt. Michael Cramer, MdEP
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament
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