DBV: Herr Müller, 2009 erreichte der
Verein zusammen mit dem Deutschen
Bahnkunden-Verband das große Ziel,
den Verkehr auf der Unstrutbahn durch
den neuen Haltepunkt in Wangen zu
erweitern. Welche Ziele wurden für
2010 gesteckt?
Vorsitzender Müller: Die Anbindung der
Gemeinde Wangen an das regionale
Schienennetz hat uns sehr erfreut. Im Jahr
2010 gilt es nun, den provisorischen Haltepunkt
in Wangen auf feste Fundamente
zu stellen.
Hierzu bieten wir der Deutschen Regionaleisenbahn
weiterhin unser ehrenamtliches
Engagement und die Unterstützung
mit Baumaterial durch unsere Sponsoren
an.
Die IG Unstrutbahn erklärte sich bereit,
auch die Reaktivierung der Kyffhäuserbahn
zu unterstützen. Wie ist hier der
Stand und welche weiteren Maßnahmen
sind geplant?
Wir verfügen zurzeit über 31
Vereinsmitglieder. Wie in jedem
anderen Verein gibt es etwa ein Drittel
Aktive. Mit dieser Anzahl sind wir in
unserem Wirkungsradius sehr begrenzt.
Dennoch ist es unser Ziel, nicht nur
an unsere Bahn zu denken, sondern mit
Aktionen auch auf die angrenzenden
Nebenbahnstrecken von Naumburg nach
Zeitz und von Artern nach Sondershausen
immer wieder aufmerksam zu machen.
Die Kyffhäuserbahn ist seit dem letzten
Jahr offiziell stillgelegt. Wünschenswert
wäre die schrittweise Reaktivierung dieser
Bahnlinie. Aktuell gibt es unsererseits
keine Aktivitäten an der Kyffhäuserbahn.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen
Bahnkundenverband ist eine öffentlichkeitswirksame
Aktion unserer IG an der
Kyffhäuserbahn denkbar.
Welche Vision hat die IG Unstrutbahn
zur zukünftigen Nutzung der
beiden Bahnstrecken?
Im Jahr 2003 haben die Verkehrsminister
Trautvetter von Thüringen und Daehre von
Sachsen-Anhalt die Verknüpfung der Unstrut-
und Kyffhäuserbahn von Naumburg
nach Sondershausen(—Nordhausen) in der
Sektkellerei in Freyburg (Unstrut) einhellig
beschlossen. Leider ist es nur bei diesem
gemeinsamen Beschluss ohne Außenwirkung
geblieben. Im Dezember 2006 wurden
die Kyffhäuserbahn und die Thüringer
Unstrutbahn im Schienenpersonennahverkehr
durch den Freistaat Thüringen eingestellt.
Wir halten die Verbindung dieser
beiden Bahnstrecken für den Kyffhäuserkreis
und für den Burgenlandkreis in jeder
Beziehung für sehr nährreich. Wichtig ist,
dass man solche Ideen wachhält. Leider
spielen noch immer sowohl im Kyffhäuser-
und im Burgenlandkreis die Landräte
und die kommunalen Busgesellschaften im
öffentlichen Personennahverkehr eine sehr
merkwürdige Rolle, was sich letztendlich
auch in der Gestaltung des Schienenpersonennahverkehrs
niederschlägt. Für uns
als IG Unstrutbahn gilt es jetzt erst einmal
mit der Deutschen Regionaleisenbahn den
Streckenabschnitt der Thüringer Unstrutbahn
von Wangen nach Artern zu sichern
und für einzelne Sonderfahrten befahrbar
zu machen. Und dabei gibt es viel zu tun. Deutscher Bahnkunden-Verband
|