|
Tempo 30 sollte künftig die Regelgeschwindigkeit in den Städten werden. Beschildert werden müssen dann nur noch diejenigen Hauptverkehrsstraßen, auf denen die Kommunen auch künftig Tempo 50 zulassen wollen. Foto: Marc Heller |
|
Für Tempo 30 hat sich das Europäische
Parlament (EP) am
27. September 2011 mit großer
Mehrheit ausgesprochen, als
es dem Bericht des Abgeordneten
Dieter-Lebrecht Koch (CDU)
zur Straßenverkehrssicherheit
im Zeitraum von 2011 bis
2020 zustimmte.
Demnach soll
Tempo 30 in den Städten zur
Regelgeschwindigkeit erklärt
werden. Zu schnelles Fahren ist
die Hauptursache für jährlich
35 000 Tote auf den Straßen der
EU. Bekanntlich entspricht ein
Aufprall bei Tempo 50 einem
Fall aus 10 Metern und bei Tempo
30 nur aus 3,6 Metern Höhe.
Mit Tempo 30 könnten also zahlreiche
Leben gerettet werden.
Ein allgemeines Tempolimit
von 30 km/h in Städten würde
nicht nur die Akzeptanz für
eine angemessene Geschwindigkeit
erhöhen, sondern auch
den Schilderwald lichten. Und
nicht zuletzt würden die Bürger
von weniger Lärm und besserer
Luftqualität profitieren. Das Europäische
Parlament empfiehlt deshalb den zuständigen
Behörden nachdrücklich, in Wohnbereichen
[…] generell eine Höchstgeschwindigkeit
von 30 km/h vorzuschreiben“.
Den Städten und Gemeinden soll es dabei
weiterhin freigestellt sein, bestimmte Straßen
mit einer Höchstgeschwindigkeit von
50 km/h auszuweisen. Dieser Empfehlung
haben auch die EU-Abgeordneten von CDU
und FDP zugestimmt. In Berlin, wo bereits
auf fast 80 Prozent der Straßen Tempo 30
vorgeschrieben ist, würde sich bei Umsetzung
der Empfehlung des Parlaments nur
eines ändern: Man träfe in einer Tempo-
50-Straße keinen Autofahrer, der 30 km/h
fährt und sagt: „Ich habe das Schild nicht
gesehen“. Michael Cramer, MdEP,
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament
|