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Regionalverkehrstriebwagen bei Szlachta in Polen. EU-Gelder in Höhe von 1,2 Mrd Euro will das Land für die Ertüchtigung der Schiene nutzen. Foto: Florian Müller (2008) |
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Am 3. März 2012 ereignete sich nahe der
südpolnischen Stadt Szczekociny ein tragisches
Unglück, als zwei Züge irrtümlich
auf demselben Gleis fuhren und frontal
kollidierten. 16 Menschen starben, 60
weitere wurden verletzt. Dieser schreckliche
Unfall macht deutlich, dass in der EU
weitere Anstrengungen zur Verbesserung
der Sicherheit auf der Schiene nötig sind.
Zwar ist die Bahn schon jetzt – mit einer
20 Mal niedrigeren Todeswahrscheinlichkeit
im Vergleich zum Pkw – das sicherste
Verkehrsmittel, doch Investitionen in moderne
Sicherheitssysteme bei den Strecken
und Fahrzeugen sowie zur weiteren
Qualifizierung des
Personals sind
in der
gesamten EU unverändert notwendig.
Die dafür benötigten Mittel werden teilweise
von der EU bereitgestellt. So kann Polen
in diesem Jahr noch über 1,2 Milliarden
Euro verfügen, die im Kohäsionsfonds für
Schienenprojekte vorgesehen sind. Doch
diese Mittel müssen auch abgerufen werden!
2011 hatte Polen signalisiert, die EUGelder
nicht für Schienenprojekte nutzen
zu können, und eine Umschichtung auf
Straßenprojekte bei der EU-Kommission
beantragt. Auf grüne Initiative hin sprachen
sich sowohl der Verkehrsausschuss
des Parlaments als auch die Kommission
gegen diese Pläne aus (siehe SIGNAL 4/2011, Seite 23).
Als Lehre aus dem tragischen Unglück
nahe Szczekociny erklärte der polnische
Verkehrsminister Sławomir Nowak nun, die
1,2 Milliarden Euro in vollem Umfang für die
Ertüchtigung der Schiene nutzen zu wollen.
Dieses Ziel ist ausdrücklich zu unterstützen:
Verfügbare Gelder für die umweltfreundliche
Schiene dürfen nicht verfallen, sondern
müssen für eine sicherere, verlässlichere
und bessere Bahn genutzt werden. Michael Cramer, MdEP Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament
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