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Auch Max Maulwurf ist zerknirscht über die Verzögerung der Bauarbeiten, hier im Bahnhof Zoo. Foto: Florian Müller |
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„Der durchgehende Zugverkehr zwischen
Berlin und Cottbus über Lübbenau kann
voraussichtlich erst im September wieder
aufgenommen werden. (…) Im Zusammenhang
mit den bereits bekannten Kabeldiebstählen
kam es zu Verzögerungen bei der
Prüfung und Abnahme der Software für die
Steuerung der Stellwerke und Bahnübergänge“,
teilte die Deutsche Bahn am 27. Juni
mit. Einen Tag der später präzisierte der VBB,
dass die Wiederinbetriebnahme zwischen
Königs Wusterhausen und Lübbenau nun
für den 3. September geplant sei. Ursprünglich
sollte es am 1. Mai soweit sein, dann am
15. Juli (siehe Signal 2/2011 ).
Ärgerlich ist nicht nur die erneute erhebliche
Verzögerung, sondern auch der Versuch
der Bahn, diese wieder den Kabeldieben anzulasten.
Um Missverständnissen vorzubeugen:
Die Kabeldiebstähle auf Baustellen und
an befahrenen Strecken werden vom Fahrgastverband
IGEB scharf verurteilt und bedeuten
eine schwerwiegende Schädigung
von Bahnbau und Bahnbetrieb. Zugleich
erwartet die IGEB aber auch mehr vorbeugenden
Diebstahlschutz, denn diese traurige
Entwicklung ist nicht neu.
Vor allem aber muss die Bahn ehrlicher
informieren, wenn ihre vor allem im Berliner
S-Bahn-Chaos kritisierte Öffentlichkeitsarbeit
nicht weiter an Glaubwürdigkeit
verlieren soll. Wie bereits anlässlich
der ersten Verzögerung in Signal 2/2011
berichtet, deuten Aussagen von Projektbeteiligten
daraufhin, dass es auch ohne
die Diebstähle nicht gelungen wäre, ab
1. Mai wieder auf der Strecke Berlin—Cottbus
zu fahren.
Kleine Trostpflaster der DB
Positiv überrascht hat DB Regio Nordost am
1. August mit der Ankündigung, dass alle
Stammkunden, also die Inhaber von VBBJahreskarten,
Abonnement- und Monatskarten
mit den Gültigkeitsbereichen entlang
der Strecke Berlin—Cottbus ein Querdurchs-
Land-Ticket im Wert von 66 Euro zur
freien Verfügung bekommen. Dieses gilt
einen Tag für 5 Personen in allen Regionalzügen
deutschlandweit.
Eine solche Entschuldigungsleistung hätte
aber eigentlich von DB Projektbau kommen
müssen, laut Eigenwerbung „einer der
größten Projektmanagement-Dienstleister
Europas“. Denn DB Regio Nordost ist auch
Betroffener und nicht Verantwortlicher für
das unzureichende Baumanagement. Berliner Fahrgastverband IGEB
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