Fernverkehr

Flächendeckender Fernbahn-Verkehr

Fortsetzung des Dialogs im Oktober in Marktredwitz

Titelbild
Nach jahrelanger Reduzierung stellte die Deutsche Bahn das Interregio-Angebot im Jahr 2006 endgültig ein. Seither gibt es in Deutschland eine Angebotslücke zwischen Fern- und Nahverkehr. Foto: Marc Heller

Wie wirkte sich die mit der Abschaffung des InterRegio-Verkehrs entstandene Kluft zwischen ICE/IC- und Regionalverkehr aus? Diese Frage hatte der DBV fast 1500 Städten und Landkreisen sowie Bahnkunden gestellt. Die Antworten waren eindeutig, die meisten vermissten diesen Typus Fernverkehr. Daraufhin hatte der DBV am 4. und 5. November 2010 die Kommunen, Bahnen und Verbände zu diesem Thema zu einem Verkehrsforum nach Jena eingeladen, auf dem mehr als 100 betroffene Gebietskörperschaften, Bahnen und Verbände einig waren, dass es Handlungsbedarf gibt.

DB-Vorstandsvorsitzender Rüdiger Grube und DBV-Präsident Gerhard J. Curth hatten sich bereits am 29. Januar 2010 darauf verständigt, dass dieses Thema gemeinsam behandelt werden soll. Auch Manuel Rehkopf, heute Vorstand von DB Fernverkehr, hatte in Jena zum Dialog eingeladen und berichtet, dass rund 60 Prozent der Nachfrage im Fernverkehr derzeit nicht aus Metropolregionen stammt. Insofern habe, neben den Angeboten des Regionalverkehrs, das Fernverkehrs-Ergänzungsnetz hohe Bedeutung als Zubringer zum Fernverkehrs- Kernnetz (siehe SIGNAL 1/2011 ).

Einige der Vorschläge des Verkehrsforums in Jena wurden bereits umgesetzt bzw. sind in der Vorbereitung, beispielsweise die Wiederanbindung von Mönchengladbach an den Fernverkehr, der IC Kyffhäuser über den Südharz oder der ICE-Halt in Tutzing am Starnberger See.

Auf einem Workshop am 15. Juli 2011 in Frankfurt am Main, zu dem DB Fernverkehr den Deutschen Landkreistag, den Deutschen Städte- und Gemeindebund, den Deutschen Städtetag, den Deutschen Heilbäderverband und den Deutschen Bahnkunden-Verband eingeladen hatte, konnte festgestellt werden, dass sich die DB intensiv mit jedem einzelnen Vorschlag auseinandergesetzt hat und in Dissensfällen durchaus nachvollziehbare und auch zu respektierende gegenteilige Standpunkte vertrat. Dies betraf neben den Verbindungsvorschlägen insbesondere die 20 Grundlagen (siehe Seite 25), die die genannten Verbände in einer Beratung am 27. Juni 2011 in Berlin gemeinsam entwickelt hatten. Über Ablauf und Ergebnis des Frankfurter Workshops wurde für die derzeitige Planungsphase aber Vertraulichkeit vereinbart.

Einen Durchbruch erwarten die Verbände mit dem 2. Verkehrsforum über einen flächendeckenden Fernbahn-Verkehr in Deutschland, das auf Einladung der Oberbürgermeisterin Birgit Seelbinder am 13. und 14. Oktober 2011 im Egerland-Kulturhaus in Marktredwitz stattfindet. Dort wird auch die DB Fernverkehr ihre Positionen darlegen bzw. zur Diskussion stellen.

Deutscher Bahnkunden-Verband

aus SIGNAL 3/2011 (August 2011), Seite 26

 

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