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Im normalen Streckenverlauf fährt die Linie 12 von Weißensee über Nordbahnhof, Naturkundemuseum, Friedrichstraße zum Kupfergraben (dünne rot gepunktete Linie). Diese Verbindung soll im Juli 2011 gekappt werden. Weder die U 6 noch S-Bahn- und Regionalverkehr auf der Stadtbahn oder die Humboldt-Universität sind dann noch mit der 12 erreichbar. Normalerweise wird die 12 bei Bauarbeiten in dem Bereich umgeleitet und ab Zionskirchplatz wie die M 1 über Hackescher Markt geführt (dick gepunktete Linie), wo alle Anschlüsse und zusätzlich die U 8 erreicht werden, was eindeutig zu bevorzugen ist. Der Nordbahnhof würde trotzdem mit M 10 (alle 5 Minuten) und M 8 (alle 10 Minuten) sehr gut erreichbar bleiben. Grafik: Holger Mertens |
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In Vorbereitung auf die neue Straßenbahnstrecke
zum Hauptbahnhof führen die Berliner
Wasserbetriebe bereits in diesem Jahr
umfangreiche Leitungsbauarbeiten durch.
Aus diesem Grund wird am Nordbahnhof
ein provisorisches Wendedreieck für die
Straßenbahnlinien M 8 und 12 eingerichtet.
Die Fahrten der M 8 zur Schwartzkopffstraße
und der 12 zum Kupfergraben sollen ab
Nordbahnhof ersatzlos entfallen. Stattdessen
sollen die Fahrgäste dann am Nordbahnhof
in die Nordsüd-S-Bahn (S 1, S 2, S 25)
umsteigen oder für mehrere Jahre den gut
400 Meter „kurzen“ Fußweg zum U-Bahnhof
Naturkundemuseum
(U 6) zurücklegen. Alternativ ist von der 12 aus Richtung Weißensee
und Pappelallee am Zionskirchplatz in die oft
überfüllte M 1 umzusteigen. Auf diese Weise
wird eine attraktive umsteigefreie Querverbindung
nachhaltig zerstört.
Stattdessen sollte die Linie 12 ab Zionskirchplatz
über S-Bahnhof Hackescher
Markt und S-Bahnhof Oranienburger Straße
(S 1, S 2, S 25) bis U-Bahnhof Oranienburger
Tor (U 6) umgeleitet werden – die Fahrzeit
verkürzt sich dadurch sogar leicht um 2 Minuten.
Neben der Wahrung der Attraktivität
der Linie 12 wird durch die Umleitung auch
die betriebliche Situation am Nordbahnhof
entschärft, wo sich nach derzeitiger Planung
zwei Linien aus inkompatiblen Taktfamilien
(M 8 alle 10 Minuten, 12 alle 15 Minuten) gegenseitig
behindern werden.
Warum die BVG im Falle einer Umleitung
einen Schienenersatzverkehr zwischen Zionskirchplatz
und Nordbahnhof bei weiterhin
ersatzloser Streichung ab Nordbahnhof
für notwendig erachtet und mit diesem Argument
die Durchbindung zum Hackeschen
Markt ablehnt, ist absolut unverständlich,
wo doch die drei betroffenen Haltestellen
mit einmaligem Umstieg am Rosenthaler
Platz durch die M 8 erreicht werden können.
Sollte es tatsächlich notwendig sein, den
Streckenabschnitt Zionskirchplatz—Nordbahnhof
direkt zu bedienen, dann bietet
sich vielmehr eine zusätzliche von Pankow
kommende Straßenbahnlinie an, die zudem
der Forderung des Bezirks Pankow nach einer
Entlastung des sehr stark nachgefragten
M 1-Abschnitts Schönhauser Allee—Kastanienallee
nachkommen würde. Soll der anhaltende
Erfolg der Linie 12 erhalten bleiben,
führt an der notwendigen Umleitung kein
Weg vorbei. (hm), (ge) IGEB Stadtverkehr
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