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Der Senat hat in seiner Sitzung am 29. März
2011 auf Vorlage von Stadtentwicklungssenatorin
Ingeborg Junge-Reyer den neuen
Stadtentwicklungsplan Verkehr, StEP Verkehr
2025, verabschiedet.
Die mit dem ersten StEP Verkehr 2003
angestrebte Trendwende im Verkehrsgeschehen
ist früher erreicht worden als erwartet.
Die Verringerung des Anteils des
Autoverkehrs bei der Verkehrsmittelwahl
der Berliner Bevölkerung von 38 Prozent im
Jahr 1998 auf 32 Prozent im Jahr 2008 bei
gleichzeitigem Anstieg der Verkehrsmittel
des Umweltverbunds (vor allem des Radverkehrs)
macht deutlich, dass der mit dem
ersten StEP Verkehr eingeschlagene Weg
richtig war. Dies war der Anlass, Ende 2008
mit der Fortschreibung des StEP Verkehr zu
beginnen.
Der StEP Verkehr wurde in einem intensiven
zweijährigen Prozess und im Rahmen eines
konsultativen Arbeitsverfahrens fortgeschrieben.
Die Erarbeitung erfolgte wieder
mit Unterstützung eines „Runden Tisches“,
an dem neben der Verwaltung alle wichtigen
verkehrspolitischen Akteure – von der
IHK und dem ADAC bis hin zu den verkehrsökologischen
Gruppen und dem ADFC sowie
die verkehrspolitischen Sprecher aller
Parteien des Abgeordnetenhauses und die
Bezirke – vertreten waren, auch um dem
Integrationsanspruch des StEP Verkehr hinsichtlich
anderer Politikfelder von der Stadtentwicklung
bis zum Klimaschutz gerecht
zu werden. Um das zentrale Anliegen des
neuen StEP Verkehr zu erreichen, enthält er
ein umfassendes Bündel aufeinander abgestimmter
Ziele, Teilstrategien und Maßnahmen.
Dazu gehören u. a.:
- Bis 2025 weitere Erhöhung der Rolle des
„Umweltverbunds“ (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr)
bei der Verkehrsmittelwahl, Erhöhung
ihres Anteils auf 75 Prozent der
Wege/Fahrten.
- Anpassung der Infrastruktur an die Bedeutung
der einzelnen Verkehrsträger
und der demographischen Entwicklung
(Umgestaltung von Straßenräumen, Umsetzung
von Rad- und Fußverkehrsstrategie,
Gewährleistung von Barrierefreiheit,
ÖPNV-Beschleunigung etc.).
- Stärkeres Gewicht für die Bestandssicherung
und Qualifizierung der vorhandenen
Verkehrsinfrastruktur (Straße und Schiene),
auch durch neue Schwerpunktsetzung
bei der Verteilung der vorhandenen
finanziellen Ressourcen.
- Schließung von Netzlücken und Beseitigung
von Netzstrukturproblemen bei
Schiene und Straße (Fertigstellung der U 5,
neue Straßenbahnteilstrecken u. a. zwischen
Alexanderplatz und Kulturforum).
- Offensive Förderung von sozialen und
technischen Innovationen u. a. beim
Mobilitäts- und Verkehrsmanagement
(verbesserte Information für Bevölkerung
und Wirtschaft, Stärkung inter- und multimodalen
Verkehrsverhaltens z. B. durch
Fahrradverleihsystem und Ausbau von
Carsharing-Standorten, verkehrsträgerübergreifendes
Verkehrsmanagement,
Förderung der Elektromobilität etc.).
- Gewährleistung eines stadtverträglichen
Wirtschafts- und Güterverkehrs (u. a.
durch innovative Logistikkonzepte).
- Bestandteil des Senatsbeschlusses ist auch
ein „Mobilitätsprogramm 2016“, das die
langfristigen Strategien und Maßnahmen
des StEP Verkehr für die bevorstehenden
Jahre konkretisiert und bündelt. Dabei führt
das Programm diejenigen Maßnahmen aus
den verschiedenen Handlungsfeldern zusammen,
die eine hohe Priorität haben und
deren Realisierung vor dem Hintergrund der
Kriterien Effizienz, Zielerreichung, Finanzierbarkeit
und Umsetzbarkeit innerhalb der
nächsten Jahre besonders sinnvoll sind.
Bereits 2003 hatte der Senat mit dem ersten
StEP Verkehr ein integriertes Verkehrskonzept
als „Kursbuch“ der Berliner Verkehrspolitik
verabschiedet, das mit einer Neuorientierung
weg von reiner Infrastrukturausbaupolitik
und hin zu einer integrierten
Verkehrspolitik verbunden war.
Infos zum StEP Verkehr:
www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/step_verkehr Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
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