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SPD regiert – Stadtbahn verliert. Nach ihrem fulminanten Wahlsieg am 20. Februar 2011 hat die Hamburger SPD die seit Jahrzehnten diskutierte Stadtbahn – mal wieder – aufs Abstellgleis geschoben. SIGNAL-Titelbild im Juli 2010 |
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Schluss. Aus. Vorbei. Die Stadtbahnplanung
in Hamburg ist (wieder einmal) Geschichte.
Wie erwartet hat der Aufsichtsrat der Hochbahn
am 6. Mai 2011 in einer Sondersitzung
die Stadtbahnplanung offiziell eingestellt und
das noch laufende Planfeststellungsverfahren
gestoppt.
Die Stadtbahn – das ungeliebte Kind in
Hamburg. Nach jahrzehntelangem Streit um
deren Wiedereinführung ist es jetzt mal wieder
soweit: Das Projekt wurde kurz vor der
Realisierung ausgebremst. Die Planungen des
abgewählten Senats von CDU und Grünen
landen im Aktenschredder oder bestenfalls in
geräumigen Amtsstuben-Schubladen.
Vor dem Stopp für die Stadtbahnplanung
war Wirtschaftssenator Frank Horch zum neuen
Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt
worden. Horch erkläre nach seiner Ernennung:
„Hamburg als dynamische, wachsende Metropole
braucht Mobilität. Das stellt hohe Anforderungen
an den Ausbau des öffentlichen
Personennahverkehrs.“
Die Stadtbahn
entsprach diesen
Anforderungen
offenbar nicht. Als
Alternative hatte
Bürgermeister
Olaf Scholz (SPD)
bereits im März die Einführung des „modernsten
Bussystems in ganz Europa“ versprochen.
Um ein Drittel sollen die Kapazitäten ausgebaut
werden.
Passiert ist bislang wenig. Nach Informationen
der Tageszeitung Die Welt gibt es weder
im Rathaus noch in der Behörde für Wirtschaft
und Verkehr Ideen zur Umgestaltung. Nur für
vier Buslinien (5, 6, 20 und 25) existieren vage
„Vorüberlegungen“.
Seit 2008 sind rund 8 Millionen Euro in
die Stadtbahnplanung geflossen, die nun
als verloren betrachtet werden müssen. Das
laufende Planfeststellungsverfahren
hätte zum Jahresende
2011 abgeschlossen werden
sollen. Baubeginn für die erste
Stadtbahnstrecke in Hamburg
wäre im Frühjahr 2012 gewesen.
2014 sollten die ersten Züge zwischen
Bramfeld und Winterhude
rollen.
Offen ist, was mit den bereits in Berlin beantragten
Fördergeldern für das 338-Millionen-
Projekt passieren soll. Vermutlich wird sich der
SPD-geführte Senat um eine Umwidmung
der Mittel für die geplante Verlängerung der
U-Bahn-Linie 4 zu den Elbbrücken bemühen.
Sollte dies nicht möglich sein, dürften bei einigen
deutschen Verkehrsbetrieben die Sektkorken
knallen. Sie könnten die für Hamburg
„vorreservierten“ Fördergelder für eigene Ausbauprojekte
nutzen bzw. unter sich aufteilen.
Mehr Infos unter nahverkehrhamburg.de
Christian Hinkelmann
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