Bayern

Erfolgsgeschichte: Die Fichtelgebirgsbahn

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Solche RegioShuttle – hier ein Wagen der PEG in Brandenburg – werden ab 12. Juni auf der Fichtelgebirgsbahn verkehren. Foto: Florian Müller
Eröffnung
Anlässlich der Probefahrten mit dem neuen Zug kamen am 1. Mai in Weidenberg zusammen (von links): Andreas Voit, Bürgermeister von Warmensteinach), Regina Rabenstein (stv. Vorsitzende des DBV-Fördervereins), Hermann Hübner, Landrat des Landkreises Bayreuth, Gerhard J. Curth, DREGeschäftsführer, Peter Meyer, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Klaus-Günter Dietel (Altlandrat) und Frank Hauschild (1. Vorsitzender des DBV-Fördervereins). Foto: Uwe-Bernd Vogel

Im Sommer 2001 stellte die Deutsche Bahn den Betrieb auf der 24 km langen Fichtelgebirgsbahn Bayreuth—Weidenberg (—Warmensteinach) aus technisch-wirtschaftlichen Gründen ein. Die DRE GmbH erwarb die Strecke und nahm bereits am 5. Mai 2002 einen Notbetrieb auf. 2004 überzeugte sie in einer gemeinsamen Aktion mit dem Landkreis Bayreuth den Freistaat Bayern, die Reaktivierung der 14 km langen Teilstrecke Bayreuth—Weidenberg zu 100 Prozent zu finanzieren. Gefördert und publizistisch begleitet wurden diese Aktionen von dem am 21. Februar 2005 gegründeten DBV-Förderverein Fichtelgebirgsbahn e. V.

Nach der Reaktivierung der Teilstrecke konnte der Zugbetrieb 2007 durch DB Regio mit Fahrten montags bis freitags wieder aufgenommen werden (siehe SIGNAL 1/2007). Der Beitritt des Landkreises Bayreuth zum Nürnberger Verkehrsverbund VGN machte die Strecke auch für Ausflügler aus der Metropolregion Nürnberg interessant.

Am 1. Mai 2011 kamen nun im großen Kreise viele Bürger und Politiker in Weidenberg auf dem Walpurgismarkt zusammen. Anlass war die Vorstellung des neuen Fahrzeugs RS 1 RegioShuttle durch Agilis-Geschaftsführer Kai Müller-Everstein. Die Agilis hat im Rahmen eines Ausschreibungswettbewerbs die Bedienung des Oberfranken-Dieselnetzes gewonnen. Demzufolge wird sie auch die Fichtelgebirgsbahn ab 12. Juni 2011 befahren.

Von der Qualität des neuen Fahrzeugs – niedrige Einstiegshöhe, klimatisiert, geräuscharm, hohes Sitzplatzangebot, geräumige Multifunktionsfläche für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder, behindertengerechte Toilette – konnte sich die Bevölkerung bei zahlreichen kostenlosen Probefahrten zwischen Weidenberg und Bayreuth überzeugen. Die große Nachfrage zeigte das Interesse an einem optimierten Schienenverkehr selbst an kleinen Unterwegshaltepunkten. Dank einer günstigen Kostenstruktur als Voraussetzung für ein wettbewerbsfähiges Angebot kann Agilis das Verkehrsangebot sogar erheblich verbessern:

  • Verdichtung zum Ein-Stunden-Takt
  • Aufnahme des Wochenendbetriebs
  • Ausdehnung der Betriebszeit am Abend
Sämtliche Festredner lobten diese Verbesserungen, gingen aber auch auf die Notwendigkeit der Reaktivierung der restlichen 10 km langen Strecke von Weidenberg bis Warmensteinach ein. Weidenbergs Bürgermeister Hans Wittauer begrüßte die Gäste im „Nochkopfbahnhof Weidenberg“. Sein Warmensteinacher Kollege Andreas Voit lud ihn im Gegenzug zu einem „Bahnhofsfest“ in drei Jahren nach Warmensteinach ein.

Landrat Hermann Hübner betonte, dass die Verhandlungen über eine Weiterführung der Strecke laufen. DREGeschäftsführer Gerhard J. Curth teilte mit, dass der Aufsichtsrat der Deutschen Regionaleisenbahn noch im Mai dem Bau der Strecke zustimmen soll. Frank Hauschild, 1. Vorsitzender des DBV-Fördervereins Fichtelgebirgsbahn, bemerkte „Angebot schafft Nachfrage“ und äußerte seine Zuversicht, dass dies auch für das Steinachtal im Fichtelgebirge gilt. Der Landtagsabgeordnete Peter Meyer, als Vizepräsident des Bayerischen Landtags der ranghöchste politische Vertreter an diesem Tag, nahm den Willen aller Beteiligten zur Bahn ins Fichtelgebirge mit nach München.

Mehr Infos: www.fichtelgebirgsbahn.de

DBV Bayern

aus SIGNAL 2/2011 (Juni 2011), Seite 19

 

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