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Der Verkehr zwischen Deutschland und Polen wird durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit zwischen beiden Ländern weiter zunehmen. Aber noch immer gibt es erhebliche Mängel im grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr, so dass Reisende überwiegend mit dem Auto statt mit der Bahn fahren. Der VBB sieht dringenden Handlungsbedarf für den Ausbau der Infrastruktur und des Verkehrsangebots im Schienenverkehr zwischen Deutschland und Polen. Grafik: VBB |
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Personenzug der polnischen Regionalverkehrs-Gesellschaft PR (ehemals PKP) in Frankfurt (Oder). Nur 3 Personenzugpaare verkehren in Frankfurt über die Grenze, neben den Fernzügen Berlin—Warschau. Foto: Florian Müller |
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Rund 15 Millionen Menschen reisen jährlich
von Berlin-Brandenburg nach Polen. Nur
zwischen zwei und sieben Prozent von ihnen
fahren mit der Bahn in die nahegelegenen
Großstädte wie Szczecin (Stettin), Gorzów
Wlkp. (Landsberg), Poznań (Posen), Zielona
Góra (Grünberg) oder Wrocław (Breslau).
Schon jetzt gibt es erste Kapazitätsengpässe
auf den Straßen zwischen Berlin-Brandenburg
und Westpolen, und der Verkehr wird
sich mit der Arbeitnehmerfreizügigkeit zwischen
Deutschland und Polen (seit 1. Mai
2011) in beide Richtungen weiter erhöhen.
Um mehr Menschen von der Straße auf
die Schiene zu lenken, muss noch sehr viel
passieren, sagt VBB-Geschäftsführer Hans-
Werner Franz: „Es ist ein Jammer, aber auch
kein Wunder, dass die Schienenverbindungen
zu unseren Nachbarn so wenig genutzt
werden. Die Qualität der grenzüberschreitenden
Strecken ist an vielen Stellen in einem
schlechten Zustand. Einerseits gibt
es erhebliche Lücken in der Infrastruktur,
andererseits fehlt es an attraktiven Angeboten.
Die Züge müssen immer wieder auf
Schneckentempo drosseln, den Fahrgästen
werden viel zu lange Fahrzeiten zugemutet
und das Angebot ist zu dünn.“
Handlungsbedarf im grenzüberschreitenden
Schienenverkehr:
- Berlin—Angermünde—Szczecin: Elektrifizierung
und Ausbau des eingleisigen,
nicht elektrifizierten Abschnitts zwischen
Szczecin-Gumieńce und Passow
sowie Schaffung zusätzlicher Direktverbindungen
- Berlin—Küstrin-Kietz—Kostrzyn—
Gorzów Wlkp.: Schaffung von Direktverbindungen
- Berlin—Frankfurt (Oder)—Poznań: Schaffung
von zusätzlichen, direkten Regionalverbindungen
- Berlin—Frankfurt (Oder)—Zielona Góra:
Optimierung der Umsteigeverbindungen
und Schaffung einer Direktverbindung
sowie Einführung eines attraktiven Fahrkartenangebots
- Berlin—Cottbus—Wrocław: kürzere Fahrzeiten
dringend erforderlich und Infrastrukturmodernisierung/
durchgehende
Elektrifizierung sowie Finanzierung des
Betriebs
Die Deutsche Bahn AG und die Bundesregierung
als Eigentümerin sind aufgefordert,
Verantwortung zu übernehmen und die
notwendigen Entscheidungen zu treffen
und Mittel bereitzustellen, um zusammen
mit den polnischen Partnern die Fernverbindungen
zwischen Deutschland und
Polen zu verbessern. Das Potenzial an Reisenden
zwischen beiden Ländern ist eine
Riesenchance für den umweltschonenden
Bahnverkehr. Der Verkehrsverbund Berlin-
Brandenburg engagiert sich seit Jahren für
bessere Bahnverbindungen nach Polen
und konnte mit der Einführung attraktiver
Tarifangebote nach Stettin (10 Euro-Ticket,
VBB-Anerkennung im Stadtverkehr) und
Gorzów Wlkp. (Gorzów-Spezial) wieder
deutlich mehr Fahrgäste auf diesen Strecken
gewinnen. Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)
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