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Das Gleis und der Kabelkanal am Klinikum wurden vor rund 10 Jahren erneuert – und seitdem nie benutzt. Damals hoffte man noch auf die Wiederinbetriebnahme nach Beeskow, bis die Arbeiten abgebrochen wurden. Foto: Florian Müller |
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„Bad Saarow Klinikum erhält Bahnanschluss“
lautete die Überschrift eines VBB-Gastbeitrages
in SIGNAL 6/2008 . Auch im Frühjahr
2010 waren alle noch optimistisch, dass
schon bald die Züge Fürstenwalde—Bad
Saarow rund einen Kilometer weiter bis zum
Bad Saarower Helios-Klinikum fahren können.
Es ist das einzige Krankenhaus der Region,
seit das Krankenhaus in Fürstenwalde
geschlossen wurde. Die
Weichen für diese erste
Wiederinbetriebnahme
einer stillgelegten Strecke
im Land Brandenburg
waren im Sommer
2008 gestellt worden. Am
7. August hatte der damalige
Infrastrukturminister
Reinhold Dellmann verkündet:
„Die Verlängerung
der Regionallinie 35
zum Klinikum Bad Saarow ist möglich.“ In
einer Pressemitteilung seines Ministeriums
wurde erläutert: „Das Helios-Klinikum ist
bereit, sich mit bis zu 150 000 Euro an den
Investitionskosten zu beteiligen. Die Gemeinde
Bad Saarow hat eine Beteiligung
von bis zu 80 000 Euro zugesagt. Nach der
Errichtung eines neuen Haltepunktes in Kliniknähe
und der Ertüchtigung der Strecke
zwischen Bad Saarow-Pieskow und dem
neuen Halt beabsichtigt das Infrastrukturministerium,
entsprechende Verkehrsleistungen
zu bestellen.“
Doch plötzlich ist das Projekt wieder
gefährdet. Der neue Geschäftsführer des
Helios-Klinikums will den 2008 zugesagten
Beitrag für den Bahnsteigbau nicht mehr in
voller Höhe beisteuern. Die Gemeinde Bad
Saarow ist zu Recht verärgert. Wenn das
Vorhaben jetzt platzt, wird es für lange Zeit
nicht mehr realisiert werden können.
Aber der Schaden für das Klinikum wird
gering sein. Die größten Verlierer sind die
Mitarbeiter, Patienten und Besucher des Klinikums,
die dort hinfahren müssen, denen
aber der schon sicher geglaubte Bahnanschluss
vorenthalten wird.
Deshalb ist nun das Land gefordert. Im
Grundsatz ist es schließlich eine öffentliche
Aufgabe, Verkehrsinfrastruktur bereit
zu stellen. Auch der Ausbau der Straße
zwischen Fürstenwalde und Bad Saarow
erfolgte bzw. erfolgt mit Landesmitteln. Im
Übrigen stehen dem Land aufgrund nicht
gefahrener S-Bahn-Leistungen rund 2 Millionen
Euro zusätzlich zur Verfügung. Diese
Gelder dürfen nicht zum (gesetzeskonformen)
Stopfen von Haushaltslöchern genutzt
werden, sondern sie müssen zum unmittelbaren
Nutzen der Fahrgäste eingesetzt werden.
Dafür bietet sich die Mitfinanzierung
des neuen Haltepunktes in Bad Saarow in
idealerweise an. Minister Jörg Vogelsänger
ist jetzt gefordert, dieses Projekt seines engagierten
Vorgängers zu einem erfolgreichen
Abschluss zu bringen.
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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