|
Der Demonstrationszug gegen die neue Tram 22 führte nicht zu den von den Trambahn- Gegnern erhofften Störungen des motorisierten Individualverkehrs Foto: Frederik Buchleitner |
|
Am 8. Mai 2010 sollte mit zwei Demonstrationszügen
bewiesen werden, dass die in der
Fürstenrieder Straße in München geplante
Trambahn zu unvertretbaren Staus für den
motorisierten Individualverkehr führt. Dies
war aber für alle Beobachter nicht zu erkennen.
Vielleicht sollten die Veranstalter der
Demonstrationszüge spätestens jetzt zu
einer nüchternen und sachlichen Auseinandersetzung
mit dem Projekt zurückfinden.
„Wir haben selbst mit Informationsständen
und Unterschriftensammlungen zur politischen
Willensbildung in München beigetragen.
Daher habe ich einen großen Respekt
vor dem Willen der Bürger und Fahrgäste“,
meint dazu Andreas Nagel, Sprecher der Aktion
Münchner Fahrgäste. „Die Mehrheit der
Fahrgäste fährt nun aber lieber elektrisch
mit der Trambahn als mit dem Bus. Und die
Mehrheit der Bürger weiß, dass ein gut ausgebauter
Linienverkehr erst die Mobilität in
einer Großstadt – auch für den Individualverkehr
– ermöglicht.“
Die berechtigten Anregungen und Wünsche
der Bürger können jetzt zum Beginn
der Planungen eingebracht werden. Deshalb
begrüßt der Fahrgastverband auch die
aufwendige Öffentlichkeitsarbeit der Stadtwerke
München.
Natürlich kann man auch immer wieder
die grundsätzliche Entscheidung für den
Ausbau der Trambahn in Frage stellen. Aber
irgendwann muss man auch unwiderlegbare
Tatsachen anerkennen. Dazu gehören die
Erfolge der wieder in Betrieb genommenen
Linie 17 und der Tram auf der Osttangente,
aber auch der Erfolg der neuen Trambahnlinie
23. Die Stadtteilpolitiker werden mit ihrer
Ablehnung der neuen Westtangente ihrer
Partei einen genauso schlechten Dienst
erweisen, wie der damalige CSU-Oberbürgermeister
Erich Kiesel, der die Trambahn in
ganz München stilllegen wollte. Aktion Münchner Fahrgäste im DBV
|