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Viel Straße, aber keine Tram auf der Sandkrugbrücke: Obwohl hier angeblich schon in wenigen Jahren Straßenbahnen zum Lehrter Zentralbahnhof fahren sollen, hat der Senat seinen Ankündigungen keine Taten folgen lassen. Während auf der Oberbaumbrücke wenigstens schon Gleise gelegt worden sind, wurde bei der Sandkrugbrücke die Tram lediglich bei Statik und Querschnitt der Brücke berücksichtigt. Foto: I. Schmidt |
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Kurz vor Weihnachten 1994 wurde endlich die Sandkrugbrücke als direkte
Verbindung zwischen dem Bezirk Mitte und dem Stadtteil Moabit den Verkehr
wiedereröffnet. Obwohl eine Straßenbahn beim Brückenneubau planerisch
berücksichtigt wurde, sind zunächst wieder gegenteilige Fakten geschaffen
worden. Anstelle des hier beabsichtigten "eigenen Bahnkörpers die
Straßenbahn" (Landespressedienst vom 5.12.94) wurde die Fahrbahn in ganzer
Breite für den Kfz-Verkehr hergerichtet. Offenbar glaubt auch der
Verkehrssenator selbst nicht mehr daran, daß die Fertigstellung des
Lehrter Bahnhofs und die spätestens dann dringend erforderliche Anbindung
an das Tramnetz bis zum Jahr 2000 erfolgen, denn mindestens dann wäre die
vollständige Asphaltierung der Sandkrugbrücke ein Fall fur den Rechnungshof.
Warum wurden bei diesem Neubau nicht schon jetzt Gleise gelegt, wie bei der
Oberbaumbrücke geschehen?
Die Eröffnung der Sandkrugbrücke ermöglichte nun endlich eine neue
Linienführung für die OL 245 und 340 sowie die Einstellung
der "Interims"-Linie 327. Eine große Einschränkung für die Umgestaltung
war allerdings
unverändert zu berücksichtigen: Die Invalidenstraße ist zwischen
Heidestraße und Lehrter Straße aus baulichen Gründen weiterhin für Busse
gesperrt.
Aufgrund der Linienführung über Lehrter und Perleberger Straße wird die Fahrt
mit dem 340er im Zusammenhang mit der (dauerhaften) Umleitung über
Washingtonplatz zu einer atemberaubenen Bezirksrundfahrt, die durch
einige große und viele kleine Ministaus (vor Ampelanlagen) zu einem
fahrzeitmäßig unkalkulierbaren Risiko wird. Die Chance, mit der
neuen OL 340 eine neue zusätzliche Direktverbindung zwischen der
Ost-Berliner City und dem Bezirkszentrum Moabit einzurichten, ist somit
vertan worden. Damit verbunden ist aber auch ein erheblicher
betrieblicher Mehraufwand, und es ist zu prüfen, ob es nicht auch
betrieblich sinnvoll wäre, den 340er geradlinig über lnvalidenstraße,
Washingtonplatz, Alt-Moabit zum U-Bf Turmstraße zu führen und zur Erschließung der Lehrter Straße
eine eigenständige Linie einzurichten. Würde man die Verstärkungsfahrten
der bestehenden OL 245, die nach wie vor an der Endstelle Lehrter Ecke
Seydlitzstraße enden, bis zur Lehrter/Perleberger Straße als OL 345 verlängern
(Schleifenfahrt über Rathenower, Perleberger Straße), würden nicht nur die
Mehrzahl der Fahrgäste des 340ers von der direkteren Streckenführung
profitieren, sondern gleichzeitig wären auch die Bereiche um die
Perleberger und Lehrter Straße sowohl an die Stadtbahn wie auch an das
Bezirkszentrum Moabit angebunden.
Besonders unerfreulich war wieder einmal die Information der Fahrgäste
über die Anderungen. Insbesondere im Bereich Lehrter Straße ist das neue
Netz auch geübten Fahrgästen erst beim genauen Hinsehen plausibel. Umso
ärgerlicher ist, daß die BVG die Fahrgäste völlig unzureichend und sogar
falsch informierte, so daß es dem Verein Moabiter Ratschlag e.V. vorbehalten
blieb, die BVG-Kunden mit Hilfe von Aushängen über die komplizierten neuen
gen zu informieren.
IGEB
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