|
Die jahrelange Diskussion über die richtige Ausführung der dringend
benötigten Busspur in der Schöneberger Rheinstraße beendete Verkehrssenator
Herwig Haase nun auf seine Art: Er entschied, daß "kein tatsächliches
Interesse an der Einrichtung der Busspur bestehe". Damit konnte er wohl nur
die SPD- und CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus gemeint haben. Diese lehnten
es nämlich ab, im Verkehrsausschuß über die Busspur in der Rheinstraße
überhaupt zu reden.
Das überrasche umso mehr, weil auf Bezirksebene auch diese beiden Parteien,
zusammen mit allen anderen, die sture Haltung des Verkehrssensators bezüglich der
Busspur in der Rheinstraße seit Jahren kritisieren.
|
Verkehrssenator Haase hat entschieden, daß kein wirkliches Interesse an der Einrichtung einer Busspur in der Schöneberger Rheinstraße bestehe, obwohl alle ortsansässigen Gewerbehändler, viele Anwohner, alle bezirklichen BW-Fraktionen und selbst die IHK die Notwendigkeit der Einrichtung einer Busspur auf der Rheinstraße anerkennen und eine Lösung gemäß Ku'damm-ModelI (Mittellage) fordern. Foto: I. Schmidt |
|
Bis zuletzt hatte der Verkehrssenator daran festgchahlten, auf dem Abschnitt
zwischen Rathaus Friedenau und Saarstraße die Busspur auf der Parkspur der
insgesamt 3-spurigen Straße einrichten zu wollen. Damit legte er sich nicht
nur mit den dort ansässigen Gewerbetreibenden und Anwohnem an, sondern
auch mit allen politischen Parteien im Bezirk. Das Bezirksamt, die Anlieger
und auch die Industrie- und Handelskammer befürworteten richtigerweise
die "Ku‘damm-Lösung" (rechts Kurzparken, in der Mitte Busse, Taxis,
Fahrräder und Rettungsfahrzeuge, links der sonstige fließende Verkehr), die
übrigens auf dem südlichen Abschnitt der Rheinstraße zwischen Saarstraße und
Walther-Schreiber-Platz seit Jahren erfolgreich funktioniert. Doch Senator
Haase lehnte das wegen der Bedeutung dieses Straßenabschnittes den Verkehr
nach Potsdam ab. Daß in 200 m Entfernung parallel die Westtangente verläuft,
scheint ihm und seiner Verwaltung entgangen zu sein. Selbst die vom
Bezirksamt Schöneberg vorgeschlagene Kompromißlösung, die Busspur vor der
Kreuzung aus der Mittellage nach rechts zu verschwenken, wurde von Haase
abgelehnt.
Aber der Verkehrssenator blieb nicht untätig: Nun soll ein Verkehrsleitsystem
für den erweiterten Bereich Schloßstraße/Rheinstraße aufgebaut werden,
um u.a. "Kundenverkehre zielgerichtet zu den geschäftsnahen Parkmöglichkeiten
zu lenken bzw. auf den Öffentlichen Personennahverkehr umzuleiten". Auf den
öffentlichen Nahverkehr, der dank Herrn Haaseweiterhin im Stau stehen wird...
IGEB
|