Durch die Zugfahrerselbstabfertigung auf der U4 wurde es uns möglich,
einen Probebetrieb mit mobilen Bahnhofsbetreuern auf dieser Linie einzuführen.
Die
auf der U4 zur Verfügung stehende Infrastruktur hat uns in die Lage
versetzt, ohne Reduzierung der Serviceleistung einen solchen
Pilotversuch zu starten. Für die Fahrgastinformation stehen auf jedem
Bahnhof Inforufsäulen zur Verfügung. An diesen Säulen können
Informationswünsche und Notrufe abgesetzt werden. Die eingehenden Anfragen
werden von unserem Mitarbeiter am Inforufarbeitsplatz im Stellwerk
Nollendorfplatz bearbeitet. Als zusätzliche Sicherheit sind auf diesen
Bahnhöfen Videokameras installiert. Die Monitore werden von dem Mitarbeiter
am Inforufarbeitsplatz beobachtet.
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[IGEB] Nachts auf einsamen Bahnhöfen auf den Zug warten - ein Problem das
schon heute viele Menschen - und vor allem Frauen
- von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel abhält. Daß dies mehr
ein Problem des subjektiven Sicherheitsgefühles als der objektiven
Statistik ist, wissen wir - nur ändert es
nichts an dem Problem. Regelmäßige Abendfahrgäste
wissen, daß gerade dieses Gefühl der Sicherheit viel damit zu tun hat, daß
man als Fahrgast weiß, daß es im Notfall immer noch jemanden gibt, der
wenigstens Hilfe holen könnte. Und wir dachten, dies wäre auch der BVG be
beabsichtigt sie doch z.Z.
gerade den kundenorientierten "Bahnhofsmnager" als Nachfolger des
Zugabfertigers einzuführen. Zu den Aufgaben des Bahnhofsmanagers sollen
neben der information der Fahrgäste auch die Überwachung der Sauberkeit
und des Zustandes der technischen und baulichen Anlagen sowie eine enge
Zusammenarbeit mit der Polizei gehören. Damit würde ein wichtiger Schritt
in die richtige Richtung getan: Die bisherigen Zugabfertiger wären zukünftig
auf dem Bahnsteig präsent, und neben den eigentlichen Serviceleistungen
könnten sie den Fahrgästen vor allem in den Abendstunden auch ein Gefühl
von Sicherheit vermitteln.
Umso un verständlicher ist die wenn auch probeweise und (zunächst?) nur
auf die kurze U4 beschränkte - Einführung von personalfreien Bahnhöfen.
Die BVG geht hier ein fragwürdiges Experiment ein und entspricht damit
auch nicht mehr den Vorgaben eines nach wie gültigen Senatsbeschlusses,
der die BVG zur Beibehaltung von mit Personal besetzten Bahnhöfen
verpflichtet. Die Benutzung der Berliner U-Bahn ist zur Zeit (mit kleinen
Einschränkungen) auch in den Abendstunden objektiv und subjektiv
vergleichsweise unproblematisch. Es wäre katastrophal, wenn ausgerechnet
die BVG durch die Einführung personalfreier U-Bahnhöfe dies zu Lasten aller Beteiligter
und zu ihrem eigenen Schaden ändern würde.
Dr. Klaus Lipinsky
BVG-Unternehmensbereichsleiter U-Bahn
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