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U-Bahn-Baureihe H bietet weniger Komfort

ln den Berichten über den Rollout des ersten Zuges der neuen Baureihe H wird vor allem betont, daß der Zug aufgrund einiger baulicher Merkmale mehr Sicherheit für den Fahrgast bietet, umweltfreundlicher und wirtschaftlicher im Betrieb sein soll. Leider setzt der Zug keine neuen Maßstäbe bei Komfort. Die ausschließlich längs angeordneten Sitze, aus guten Gründen vor Jahren bei der letzten Großprofilbaureihe der BVG in West-Berlin (Baureihe F) zugunsten von quer angeordneten Sitzen in Abteilform aufgegeben, bedeuten weniger Komfort: Beim Anfahren und Bremsen des Zuges wird der Fahrgast jeweils zur Seite gekippt, und wenn im Gang zwischen den Längssitzen viele Fahrgäste stehen, haben die Sitzenden das Vergnügen, daß ihnen die stehenden Fahrgäste auf die Füße treten oder ihre Taschen auf den Schoß stellen. Die ausschließliche Ausstattung des Zuges mit Längssitzen bedeutet auch, daß weniger Sitzplätze angeboten werden: Von insgesamt 724 Plätzen sind nur ein Drittel Sitzplätze: 208 Sitze in 6 Wagen; das sind 34 Sitzplätze pro Wagen. Fahrgastfreundliche ist dies nicht und auch kaum geeignet, notorische Autofahrer in den öffentlichen Nahverkehr zu locken. Mit diesem Zug huldigt die BVG in ausgeprägter Weise der Kartoffelsackideologie: Hauptsache es werden große Mengen Fahrgäste transportiert, deren Bequemlichkeit ist Nebensache.

Deutscher Bahnkundenverband PRO BAHN
Regionalverband Havelland

aus SIGNAL 7/1995 (November 1995), Seite 7-8

 

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