Frage 1: Wie ist der aktuelle Stand zur Einigung
der beiden Länder Berlin und Brandenburg
zum Ausbau des S-Bahnhofes
Mahlsdorf als Regionalbahnhof?
Zwischen dem Land Berlin und dem Land
Brandenburg fanden auch zur Herstellung
des Regionalbahnhaltes in Mahlsdorf informelle
Gespräche statt. Die Entscheidung, ob
im Land Berlin ein Regionalbahnhalt errichtet
wird, kann letztlich nur das Land Berlin
in Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG
(DB AG) fällen.
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Gleis der Ostbahn am S-Bahnhof Mahlsdorf, noch ohne Bahnsteig. Das Land Berlin will hier einen Regionalzughalt für die Züge der NE26 Berlin-Lichtenberg—Küstrin bestellen. Foto: Marc Heller |
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Frage 2: Wie wird sich das Land Berlin an
den Planungen des Ausbaus beteiligen?
Die Planung, die Finanzierung und der Bau
werden, nachdem Berlin dies gemeinsam
mit der DB AG vereinbart hat, im Rahmen
der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung
(LuFV) erfolgen. Das Land Berlin wird
an der Planung des Regionalbahnhaltes in
Mahlsdorf von der Deutschen Bahn beteiligt.
Frage 3: Welche Investitionen müssen
vom Land Berlin in diesem Zusammenhang
getätigt werden?
Alle Investitionen zur Errichtung des Regionalbahnhaltes
Mahlsdorf werden aus LuFVMitteln
der DB AG bereitgestellt.
Frage 4: Wann ist mit einem Baubeginn
und Abschluss der Baumaßnahmen zu
rechnen?
Da die von der DB AG durchzuführende
Planung noch nicht abgeschlossen ist, sieht
sich die DB derzeit nicht in der Lage Termine
zu benennen.
Frage 5: Welche Vorteile sieht das Land
Berlin durch den Ausbau des S-Bahnhofes
Mahlsdorf zum Regionalbahnhof für die
weitere Entwicklung des Ortskerns Mahlsdorf?
Der neue Regionalbahnhalt Mahlsdorf dient
zur Verbesserung des Berliner ÖPNV und ist
Bestandteil eines Maßnahmebündels zur
Aufwertung von Mahlsdorf und des alten
Ortskerns. Dazu greifen drei verkehrliche
Maßnahmen ineinander:
- Bau des Regionalbahnhaltes Mahlsdorf
zur Verbesserung der ÖPNV-Bedienung
in der Relation Berlin-Brandenburg/Polen
mit einer besseren Anbindung der Wohnsiedlungen,
- Anbindung der zurzeit in der Treskowstraße
endenden Straßenbahnlinie 62 direkt
an den Bahnhof R- und S-Mahlsdorf zur
Verbesserung der Umsteigesituation und
Aufwertung der Linie durch Einrichtung
eines 10-Minuten-Taktes,
- Bau einer neuer Straßenverbindung vor
allem zur Entlastung des Ortskerns vom
Durchgangsverkehr, zur Verbesserung
des Verkehrsflusses am Knoten mit der B
1/5, zur Reorganisation des Be- und Endladeverkehrs
und zur Erschließung von
Entwicklungsflächen.
Die verkehrlichen und städtebaulichen Ziele
für Mahlsdorf sind nur im Zusammenwirken
aller geplanten Maßnahmen erreichbar. Die
Maßnahmen ergänzen sich und ihre positiven
Effekte verstärken sich gegenseitig. Die
Herausnahme eines wichtigen Bestandteils
des Maßnahmenpakets der Verkehrslösung
Mahlsdorf hat grundsätzliche negative Folgen
für die anderen Maßnahmen und für das
Gesamtziel der Aufwertung des Ortskerns
Mahlsdorf. In diesem Zusammenhang muss
auch die kritische Haltung des Bezirksamtes
Marzahn-Hellersdorf zur gefundenen Verkehrslösung
im Bereich des Knotens B1/B5
bewertet werden.
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Endstelle der Linie 62 in der Nähe des S-Bahnhofs Mahlsdorf. Die seit Jahren geplante Heranführung dieser gut genutzten Linie unmittelbar an den Bahnhof scheitert jedoch auf unabsehbare Zeit an erst langfristig realisierbaren Straßenausbauplanungen. Foto: Marc Heller |
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Die Verbesserung der ÖV-Bedienung
durch den Regionalbahnhalt wird durch die
engere Verknüpfung des schienengebundenen
Verkehrs mit dem Bus und der Straßenbahn
verstärkt. Der 10-Minuten-Takt
der Straßenbahn ist nur bei zweigleisigem
Ausbau möglich, der eine Verringerung des
Durchgangsverkehrs erfordert, damit die
Straßenbahn nicht mit dem motorisierten
Individualverkehr (MIV) im Stau steht und
ihre Attraktivität verliert. Und nur bei Verlagerung
des Straßenverkehrs ist dann auch
der Platz für eine weitere räumliche Umgestaltung
des Straßenraums zur Aufwertung
des Ortskerns Mahlsdorf vorhanden, da die
bestehende Infrastruktur die Ansprüche an
einen verkehrssicheren und leistungsfähigen
Betrieb für alle Verkehrsarten hier nicht
bedienen kann.
Frage 6: Wird es während der Bauphase
Einschränkungen beim S-Bahnverkehr
geben?
Siehe Antwort zu 4.
Frage 7: Wird es nach Abschluss der Baumaßnahmen
zu Änderungen der Taktzeiten
beim S-Bahnverkehr kommen?
Die heute bestehenden Taktzeiten der
S-Bahn sollen nach Fertigstellung des Regionalbahnhaltes
Mahlsdorf beibehalten
werden.
Frage 8: Welche Baumaßnahmen werden
im Zuge des geplanten Umbaus noch umgesetzt?
Keine. Die in der Antwort zu Frage 5 erwähnten
verkehrlichen und sonstigen Maßnahmen
stehen ausschließlich in einem
planerischen Zusammenhang zum Regionalbahnhalt
Mahlsdorf. Ein baulicher Zusammenhang
ist nicht gegeben.
Kommentar der IGEB
Wie so oft bei den Antworten auf Kleine Anfragen
muss man zwischen den Zeilen lesen.
Das Land Berlin hat sich – ohne Abstimmung
mit Brandenburg – entschieden, das
Projekt eines zusätzlichen Regionalzughaltes
auf der Ostbahn in Mahlsdorf ernsthaft
zu verfolgen. Das Engagement ist bemerkenswert,
da dieses Projekt eines preiswerten
und nützlichen Neubaus in Berlin zwar
seit den 1990er Jahren diskutiert wird, die
Verantwortlichen aber nicht über informelle
Gespräche hinauskamen, obwohl Mittel
nach dem Bundesschienenwegeausbaugesetz
zur Verfügung standen.
Sollte das derzeitige Berliner Engagement
mehr als nur eine Eintagsfliege sein, dann sinken
damit die Realisierungschancen für den
Ostbahnhalt im brandenburgischen Hoppegarten,
da es im Hinblick auf Fahrzeit und Umläufe
bei der NE26 nur einen zusätzlichen Halt
geben kann. Für die Mehrzahl der Brandenburger
entlang der Ostbahn ist das
sogar eine gute Nachricht, denn für sie
ist ein Halt in Berlin-Mahlsdorf mit den
hier gegebenen Umsteigemöglichkeiten
viel attraktiver als einer in Hoppegarten.
Andererseits werden im Berufsverkehr
angesichts des dichten Angebots auf der
S 5 nicht allzu viele Berliner Fahrgäste in
Mahlsdorf in die nur stündlich verkehrenden
und teilweise überfüllten Regionalzüge
einsteigen, um nach Lichtenberg
bzw. künftig zum Ostkreuz zu fahren.
Doch bei Ausflügen von den östlichen
Bezirken nach Ostbrandenburg und Polen
wäre der neue Halt auch für viele Berliner
Fahrgäste interessant. Eine solche
Entwicklung kann man am Bahnhof
Berlin-Charlottenburg beobachten,
seit dort die RE 1-Züge halten.
Gar nicht gut sieht es dagegen für
die überfällige Heranführung der
Straßenbahnlinie 62 an den S-Bahnhof
und hoffentlich künftigen Regionalbahnhof
Mahlsdorf aus. Zwar geht
es hier nur um ein kurzes Stück, aber
dessen Realisierung wird von Straßenausbaumaßnahmen
abhängig
gemacht, bei denen es offensichtlich
Differenzen zwischen Senat und Bezirk
gibt. Einig sind sich der Senat und
der Bezirk Marzahn-Hellersdorf allerdings
darin, dass Straßenbahnbau
ohne Straßenausbau undenkbar ist. Alexander J. Herrmann (CDU), MdA
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