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Die IGEB erwartet ein Scheitern der Busspuren auf dem Kurfürstendamm, wenn diese nciht in der Straßenmitte angelegt werden. Die Zeichnungen zeigen die dafür erforderliche Neugestaltung an den Kreuzungen mit Haltestelle. Dank der Mittellage und der Verschwenkung sind ein Mißbrauch der Busspur durch Falschparker, Be- und Enladen von Lieferfahrzeugen, Halten von Taxen und Vorfahren von Abbiegern an Kreuzungen praktisch ausgeschlossen. |
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Zunächst sollen die besonderen Bedingungen die bei der Anlage
von Busspuren auf dem Ku´damm zu berücksichtigen sind, erläutert werden:
- Die Busse stecken hier beinahe ganztägig im Stau. Hier wäre es also nicht
ausreichend, Busspuren anzulegen, die
nur in den Zeiten des Berufsverkehrs
für die Busse benutzbar wären. Busspuren am rechten Fahrbahnrand müßten
jedoch zur Gewährleistung des Lieferverkehrs mindestens bis in die Mittagsstunden
für die Busse gesperrt bleiben,
und erfahrungsgemäß müßten sie danach von Falschparkern befreit werden,
was zunächst einmal eine zusätzliche
Behinderung für die Busse darstellt.
- Ferner würde die Busspur durch die
vielen Taxen, die in der City und gerade
am Ku’damm zum Aufnehmen und
Aussteigen von Taxifahrgästen in der
Busspur halten (bezahlen, möglicherweise Gepäck im Kofferraum...), regelmäßig
blockiert werden.
- Ein generelles Problem der Busspuren am rechten Fahrbahnrand sind die
rechtsabbiegenden Autos: Sie würden -
obwohl die Straßenverkehrsordnung
dies nicht zuläßt - regelmäßig die Busspur blockieren und sie damit für den
Busverkehr praktisch sinnlos werden
lassen, da die Busse permanent in die
mittlere Fahrspur wechseln müßten.
Aus all diesen Gründen würde eine
Busspur am rechten Fahrbahnrand am
Kudamm keine entscheidende Verbesserung gegenüber der jetzigen Situation
bringen.
Bei Busspuren in der Fahrbahnmitte
jedoch käme der Vorteil einer eigenen
Trasse für die Busse voll zum tragen,
wobei die im foögenden dargelegte Lösung den Erhalt fast des gesamten
Baumbestandes im Mittelstreifen und
damit des charakteristischen Straßenbildes ermöglicht.
Die Busspur in der Mitte wird durchgehend an der linken der drei Fahrspuren
in jeder Richtung durchgehend vom
Henriettenplatz bis zur Urania angelegt
und farblich deutlich markiert. Außerhalb der Haltestellenbereiche darf die
Busspur auch von mit Fahrgästen besetzten Taxis benutzt werden. Die mittlere
Fahrspur verbleibt für den übrigen
fließenden Verkehr, die rechte bisherige Parkspur dient ausschließlich zum Be- und Entladen
von Lieferfahrzeugen und zum Ein- und Aussteigen in Taxis. Voraussetzung für das
Funktionieren dieser Lieferspur ist -
wie bei allen anderen Busspurvarianten
auch - zumindest in der Einführungsphase eine intensive Überwachung
durch die Polizei.
Unmittelbar v o r den Kreuzungen mit
einer Haltestelle soll die Busspur in den
bisherigen Mittelstreifen verschwenkt
werden, um hier Haltestelleninseln für
Doppelhaltestellen anlegen zu können.
Diese Haltestelleninseln sind bei einer
Breite von maximal 3,5 m auf ganzer
Länge von den Fahrbahnen abgegrenzt
und überdacht, so daß eine Gefährdung
und Belästigung der Fahrgäste durch
den übrigen Kraftfahrzeugverkehr -
auch durch Spritzwasser - weitgehend
ausgeschlossen ist. Für die Fahrgäste
entstehen durch die Mittellage der Haltestellen im Durchschnitt keine längeren
Wege, denn sie müssen dann immer eine Fahrbahn zum Erreichen der
Haltestelle überqueren, während sie
jetzt einmal keine, dafür spätestens bei
der Rückfahrt aber zwei Fahrbahnen
überqueren müssen.
Um im Interesse der Anwohner in den
Nebenstraßen keinen zusätzlichen
"Um-den-Block-Verkehr" durch Abbiegeverbote zu erzeugen, werden separate Rechts-
und Linksabbiegespuren
(letztere mit besonderer Ampelphase)
angelegt. An Kreuzungen ohne Ampelregelung muß - wie das auch jetzt schon
an zahlreichen einmündenden Straßen
der Fall ist - das Linksabbiegen untersagt werden (durchgehender Mittelstreifen).
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Stets bringen Baustellen für die BVG-Benutzer besondere Ärgernisse, nicht nur dadurch, daß die Busse grade hier besonders häufig im Autostau stecken bleiben, sondern auch durch häufig weit von den Kreuzungsbereichen weg gelegte provisorische Haltestellen, die den Fahrgästen häufig unnötig weite Zugangswege durch das übliche Baustellenchaos zumuten und Umsteigewege deutlich verlängern. Eine neue Variante im Nichtberücksichtigen der Interessen der Busfahrgäste fällt nun in die Ära der neuen Regierung, die sich doch den Vorrang der öffentlichen Verkehrsmittel auf die Fahnen geschrieben hat: Eine der stärkst frequentiertesten Haltestellen der Buslinie 94, die an der Heer- Ecke Plchelsdorfer Str. (Foto), wurde wegen Fahrbahnarbeiten ganz aufgehoben, obwohl provisorische Lösungen in Kreuzungsbereich möglich wären. Tausende von ein- und umsteigendeu Fahrgästen haben so aber täglich einen mindestens um 300m verlängerten Fußweg entlang der Baustelle zurückzulegen. Die Bauarbeiten im Bereich der Heerstr. werden mindestens noch 2 Jahre andauern. lm Interesse der Fahrgäste muß hier jedoch sofort Abhilfe geschaffen werden! Foto: M. Horth |
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Um auf der Busspur einen ungehinderten Verkehr zu ermöglichen, müssen
die vorhandenen Stellplätze im Mittelstreifen abgeschafft werden, womit zugleich
dem Senatsziel einer Reduzierung der Stellplätze in der City entsprorchen wird.
Ähnlich den bereits bestehenden Abschnitten des Kurfürstendamms zwischen
Uhlandstraße und Gedächtniskirche kann im Mittelstreifen
zukünftig Rasen wachsen.
Für die Verschwenkung der Busspur an
den Haltestelleninseln müssen jeweils 2
bis 3 Bäume im Mittelstreifen von ihrem bisherigen Standort verpflanzt werden.
Sie können jedoch nahe der Kreuzung in den 2 m breiten Streifen zwischen den beiden
Busspuren wieder
eingepflanzt werden (bisher stehen im
Bereich ca. 35 m vor und hinter den
Kreuzungen keine Bäume im Mittelstreifen).
Das vorgestellte Konzept läßt für besondere Situationen an einigen Kreuzungen
Variationsmöglichkeiten zu. So
sollte z.B. an der Uhlandstraße wegen
des in der Mitte liegenden U-Bahn-Eingangs auf die separate Linksabbiegespur
verzichtet werden. An den Kreuzungen Joachimstaler und Adenauerplatz muß durch
Berücksichtigung der
Schleppkurven und durch besondere
Ampelphasen für die abbiegenden Busse der Linien 73 bzw. 9 vom skizzierten
Standardentwurf abgewichen werden.
Da der Fahrbahnquerschnitt auf ganzer
Länge des Straßenzuges unverändert
bleiben kann und nur in den Haltestellen- und eventuell einigen Kreuzungsbereichen
Umbauten erforderlich sind,
setzt die Realisierung dieses Busspurkonzeptes für den Ku'damm und die
Tauentzienstraße - verglichen mit anderen Straßenbauprojekten - nur geringe
Investitionen voraus, die sich jedoch
wegen der hier sehr viel größeren Kosteneinsparungen im täglichen Betrieb
gegenüber den konventionellen Busspuren am rechten Fahrbahnrand binnen
kürzester Frist amortisieren. Unverzichtbar für dieses Konzept sind Ampeln an den
Haltestellen, die jedoch mitneiner Ausnahme (Bleibtreustraße) bereits überall existieren. IGEB
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