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Die Feiertage vor Beginn des Sommerfahrplans werden von vielen
Berlinerinnen und Berlinern dazu benutzt, mit
Bahn und Fahrrad einen Ausflug nach
Westdeutschland zu machen. Besonders beliebt, weil relativ kurz, ist neben
den Strecken nach Hannover und Hamburg die Route nach Kiel. Dabei war es
in den letzten Jahren, insbesondere auf
der Rückfahrt nach Berlin am Pfingstmontag, stets zu erheblichen Mißständen bei der
Fahrradbeförderung gekommen. Der Entlastungszug aus Kiel
besaß keinen Gepäckwagen, der Zug
aus Hamburg hatte nur einen halben.
Trotz Stapelung der Räder "wie Briketts", wie der Tagesspiegel schrieb,
blieben mehr als hundert Räder, die
nicht mitgenommen werden konnten, in
Büchen zurück und konnten erst am
nächsten Tag in Berlin abgeholt werden.
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Fahrradverladung im Bahnhof Hamburg-Altona in den D 337 nach Berlin am Pfingstmontag- Auf Initiative der IGEB hatten DB und DR zusätzlich Gepäckwagen eingesetzt, so daß die Fahrradbeförderung im Gegensatz zu den letzten Jahren problemlos funktionierte. Foto: M. Heide |
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Um diesen für Kurzurlauber äußerst
unattraktiven Zustand zu beenden,
machte die IGEB bereits im Januar
1989 Vorschläge zur Verstärkung der
Züge mit zusätzlichen Gepäckwagen.
Gerichtet waren diese Vorschläge an
Reichsbahn und Bundesbahn gleichermaßen. Die DB ergriff die Initiative
und nannte der IGEB diejenigen Züge,
bei denen eine Verstärkung (wegen der
max. Wagenlänge) überhaupt möglich
ist. Der revidierte IGEB-Vorschlag
wurde dann modifiziert und mit der
Reichsbahn abgestimmt. Insgesamt 22
Gepäckwagen wurden dieses Jahr im
Feiertagsverkehr zusätzlich eingesetzt,
wobei im einzelnen folgende Züge an
folgenden Tagen verstärkt wurden:
D 332/ E 4044 Berlin-Kiel am 29, April,
4., 13. und 16. Mai,
D 336/E 4046 Berlin-Kiel am 3. und 12.
Mai,
E 4047/D 337 Kiel-Berlin am 28. April,
1., 2., 12. und 15. Mai,
D 10337 Hamburg-Berlin am 7. Mai
D 348 Berlin-Hannover am 29. April,
4., 12., 13. und 16. Mai,
D 349 Hannover·Berlin am 28. April,
1., 7., 12. und 15. Mai.
Angesichts der starken Nachfrage nach
Transportkapazitäten für Fahrräder in
Richtung Kiel ist nun zu überlegen, ob
nicht ganzjährig mindestens ein BD,
also ein Sitz-/Gepäckwagen eingesetzt
werden könnte. D 348 und D 349 haben
bisher überhaupt keinen Gepäckwagen.
Auch hier sollte zumindest ein BD vorgesehen werden.
Die zusätzlichen Packwagen trugen entscheidend dazu bei, daß der Fahrradtransport
dieses Jahr in beiden Relationen problemlos verlief. Das bisher übliche Chaos zu den
Feiertagen blieb aus.
Mancher Reisende wird gar nicht bemerkt haben, daß z.B. auf dem
Abschnitt Büchen-Berlin am Pfingstmontag das fünffache Angebot an Gepäckwagen
gegenüber der normalen Zugbildung eingesetzt wurde! Auch der Entlastungszug
D 10337 hatte am 15.5 nämlich einen, allerdings schon vorher vereinbarten, Gepäckwagen.
Bundesbahn und Reichsbahn haben mit
diesen Maßnahmen bewiesen, daß sie
gewillt und in der Lage sind, auf erkannte Mißstände einzugehen und -in
enger Zusammenarbeit mit der IGEB
als Fahrgastvertretung- Probleme zur
vollsten Zufriedenheit der Reisenden
zu lösen. Diese Art der Zusammenarbeit zwischen Bahnverwaltungen und
Fahrgastverband kann als zukunftsweisend und beispielhaft, auch für Nahverkehrsbetriebe
wie die BVG, bezeichnet werden. IGEB
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