Am 25. September 2012 fand im S-Bahnhof
Jannowitzbrücke der „Fahrgastsprechtag
Regionalzugverkehr“ statt. Für den einladenden
Berliner Fahrgastverband IGEB war
es eine historische Stätte, denn er war bis
2008 Mieter der heutigen Schulungsräume
der DB und hatte diese unter anderem für
die Sprechtage genutzt. Der Einladung zum
Sprechtag 2012 folgten Heiko Miels, Angebotsplaner
beim VBB, Renado Kropp, DB
Regio Nordost Angebotsplanung, Arnulf
Schuchmann, Geschäftsführer der Ostdeutschen
Eisenbahngesellschaft (ODEG), und
Patrick Malter, Leiter Bahnhofsmanagement
Berlin bei DB Station & Service. Die Moderation
lag bei Christfried Tschepe, Vorsitzender
der IGEB. Der Publikumszuspruch war mit ca.
70 Personen wieder sehr gut, ebenso zeichnete
sich die Publikums-Fragerunde wieder
durch fachkundige und praxisbezogene Beiträge
aus.
Fahrplan 2013
Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012
geht die Strecke durch den Berliner Grunewald
nach einem Jahr Baumaßnahmen wieder
in Betrieb, womit die
Unterbrechungen
bzw. Umleitungen auf den Linien RE 1 und
RE 7 entfallen können. Des Weiteren erfolgt
die Betriebsaufnahme des Netzes Stadtbahn
in der zweiten Stufe. Nach den Regionalbahnlinien
im Vorjahr folgen nun die
Regionalexpresslinien. Größte Änderung
ist hierbei der Betreiberwechsel auf den
weiterhin als RE 2 und RE 4 bezeichneten
Linien, die künftig durch die ODEG gefahren
werden. Die Linien RB 21 und RB 22 werden
zu bestimmten Zeiten montags bis freitags
über Griebnitzsee hinaus bis Friedrichstraße
verlängert und verstärken damit die Linie
RE 1 auf diesem Abschnitt. In Richtung Potsdam
halten diese weitergeführten Züge der
Linie RB 21 und RB 22 allerdings nicht mehr
in Griebnitzsee, da der dafür notwendige
Bahnsteig noch fehlt.
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Auf der Bahntechnik-Messe InnoTrans in Berlin wurde im September erstmals der neue „KISS“-Doppelstockzug von Stadler für die Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG) vorgestellt. Die ersten Züge sollen ab Dezember 2012 als RE 2 und RE 4 über die Berliner Stadtbahn fahren. Foto: Florian Müller |
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Foto: Florian Müller |
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Die ODEG will zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 auf RE 2 und RE 4 die neuen Doppelstocktriebwagen vom Typ KISS einsetzen, aber ob bis dahin die Zulassung durch das Eisenbahn-Bundesamt vorliegt, ist noch offen. Bedauerlich ist, dass weder Besteller (ODEG) noch Hersteller (Stadler) zu fahrgastrelevanten Fragen im Vorfeld das Gespräch mit den Fahrgastverbänden gesucht haben. So erstaunen einige ungünstige Anordnungen von Haltestangen und harte Sitze mit eingeschränkter Kniefreiheit ebenso wie die relativ sparsame Motorisierung des 4-teiligen Triebzuges. Foto: Florian Müller |
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RE 2 nach Wittenberge. Im Dezember 2012 erfolgt ein Betreiberwechsel von der DB zur ODEG. Dennoch bleibt es bei der bisherigen Linienbezeichnung. Damit wird die langjährige IGEB-Forderung nach betreiberunabhängigen Linienbezeichnungen erfreulicherweise endlich umgesetzt. Foto: Marc Heller |
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Neben dem Netz Stadtbahn nimmt auch
die auf zwei Jahre angelegte Vergabe Netz
Prignitz (PE 73, PE 74) ihren Betrieb auf. Wer
diese Linien künftig fahren wird, ist allerdings
noch nicht entschieden.
Zum kleinen Fahrplanwechsel am 9. Juni
2013 erfolgt schließlich noch die Betriebsaufnahme
im Netz Elbe-Elster (Linien RE 15, RE 18,
RB 31, RB 49) durch die DB Regio. Einige Wochen
vorher, voraussichtlich am 27. April 2013,
wird die Strecke des RE5 zwischen Birkenwerder
und Neustrelitz wieder in Betrieb genommen.
Und sofern keine erneute Verschiebung
erfolgt, sollen nunmehr zum 27. Oktober 2013
der Flughafen Berlin-Brandenburg und damit
der neue Flughafenbahnhof in Betrieb gehen.
Der bisherige Bahnhof wird dann nur noch
durch die S-Bahn bedient und in „Schönefeld“
umbenannt.
Im Fahrplan 2013 kommt es leider auch
zu Angebotskürzungen, da das Land Brandenburg
sich nicht mehr in der Lage sieht,
das bisherige Angebot komplett finanzieren
zu können. Dabei werden auch Leistungen
gestrichen, die im Netz Stadtbahn ausgeschrieben
worden waren.
Die Änderungen zum Fahrplanwechsel
am 9. Dezember 2012 im Überblick:
RE 1 Magdeburg/Brandenburg—Berlin
Stadtbahn—Frankfurt/Eisenhüttenstadt:
Die Fahrten zwischen Frankfurt und Eisenhüttenstadt
werden nur noch montags bis
freitags und nur noch in der Hauptverkehrszeit
angeboten. In den übrigen Zeiten steht
nur noch der stündlich verkehrende RE 11
Frankfurt (Oder)—Cottbus zur Verfügung.
RE 5 Rostock/Stralsund—Berlin Nord-
Süd-Tunnel—Falkenberg/Lutherstadt Wittenberg:
Die derzeitigen Direktzüge Berlin—
Rostock über Schwerin sind durch das
Land Mecklenburg-Vorpommern mangels
Nachfrage abbestellt worden und werden
eingestellt.
RE 6 Wittenberge—Hennigsdorf—Berlin-
Spandau: Die Durchbindung nach Berlin-
Gesundbrunnen entfällt. Alle Züge enden
und beginnen wieder in Spandau.
RE 7 Dessau—Berlin Stadtbahn—Flughafen
Schönefeld—Wünsdorf-Waldstadt: Zwischen
Dessau und Bad Belzig wird der Stundentakt
durchgehend eingeführt, gleichzeitig
erfolgt eine Fahrzeitverkürzung. Die
morgendlichen Verstärkerzüge fahren neu
über die Berliner Stadtbahn bis zum Flughafen
Schönefeld.
RE 11 Frankfurt (Oder)—Cottbus: Es werden
drei Sprinterzüge zwischen Frankfurt
und Cottbus eingeführt, die die Strecke in
unter einer Stunde befahren und nur in Eisenhüttenstadt
und Guben halten.
RB 21/RB 22 Wustermark/Flughafen
Schönefeld—Potsdam Griebnitzsee(—Berlin
Friedrichstraße): Die Linie RB 21 verkehrt
wieder mit allen Fahrten nach Wustermark.
Die Direktfahrten zum Berliner Hauptbahnhof
(tief) über Spandau entfallen. Beide
Linien werden montags bis freitags in der
Hauptverkehrszeit und teilweise in der Nebenverkehrszeit
bis Friedrichstraße verlängert.
In Richtung Potsdam können die aus
Friedrichstraße kommenden Züge allerdings
nicht in Griebnitzsee halten.
OE 33 Berlin-Wannsee—Jüterbog: Montags
bis freitags wird nur noch in der Hauptverkehrszeit
stündlich zwischen Beelitz
Stadt und Jüterbog gefahren, zu den anderen Zeiten verkehren die Züge nur noch
alle 2 Stunden.
OE 36 (Berlin-Lichtenberg—)Königs Wusterhausen—
Frankfurt (Oder): Zwischen
Lichtenberg und Königs Wusterhausen
verkehren die Züge nur noch montags bis
freitags. Darüber hinaus wird zwischen
Beeskow und Frankfurt (Oder) am Wochenende
nun ganzjährig nur noch alle 2 Stunden
gefahren.
OE 51 Brandenburg an der Havel—Rathenow:
Am Wochenende erfolgt teilweise eine
Taktausdehnung auf 2 Stunden.
RB 66 Szczecin—Angermünde(—Berlin-
Gesundbrunnen): Alle direkten Züge von
und nach Berlin verkehren neu nur ab bzw.
bis Gesundbrunnen.
Darüber hinaus wird es einzelne Zugstreichungen
auf den Linien RE 4, RE 6, RB 14,
NE 26, NE 27 und RB 43 sowie ein stark eingeschränktes
Angebot auf den Linien PE 73
und PE 74 geben.
Fahrzeuge
Die neuen elektrischen Talent-2-Züge gelangen
seit dem Frühjahr 2012 nun endlich
in den Einsatz. Derzeit verkehren sie vor allem
auf den Potsdamer Linien RB 20, RB 21,
RB 22 und RB 23, auf der RB 13 und auf dem
RE 5-Shuttle zwischen dem Berliner Hauptbahnhof
und Birkenwerder. Zum Fahrplanwechsel
sollen sie auch auf den Linien RE 7
und RB 14 zum Einsatz gelangen. Je nach
Strecke werden die drei- bzw. fünfteiligen
Fahrzeuge einzeln oder gekoppelt verkehren.
In Golm und Flughafen Schönefeld sind
Zugschwächungen und -stärkungen vorgesehen.
Auch die ersten modernisierten Doppelstockfahrzeuge
für die Linie RE 1 sind inzwischen
eingetroffen und zusammen mit
einer Lokomotive des Typs Taurus (BR 182)
im Einsatz. Bis zum Fahrplanwechsel werden
allerdings nicht alle 75 zur Modernisierung
vorgesehenen Wagen fertig, so dass teilweise
weiterhin die RE 160-Doppelstockwagen
auf dieser Linie eingesetzt werden, allerdings
dann geführt von einer Taurus-Lokomotive.
Die durch den Betreiberwechsel frei
werdenden RE160-Doppelstockwagen sollen
nach einem Umbau auf den Nord-Süd-
Linien RE 3 und RE 5 zum Einsatz kommen.
Auf der Bahntechnikmesse InnoTrans im
September 2012 wurde der erste Doppelstocktriebzug
vom Typ KISS (Komfortabler
Innovativer Spurtstarker S-Bahn-Zug) vorgestellt,
der künftig auf den ODEG-Linien
RE 2 und RE 4 zum Einsatz kommen soll. Bestellt
sind 16 Triebzüge mit je 4 Wagen, die
bis zum Fahrplanwechsel allerdings nicht
vollständig zur Verfügung stehen werden.
Des Weiteren steht noch die Zulassung der
Fahrzeuge aus, so dass die ODEG bereits an
einem Ersatzzugkonzept arbeitet. Genauere
Informationen gibt es hierzu noch nicht.
Die Lage ist aber brisant, da keine 160 km/h
schnellen Ersatzfahrzeuge in Deutschland
zur Verfügung stehen, die jedoch für die
Einhaltung des Fahrplans benötigt würden.
Im vergangenen Winter gab
es große Probleme mit der
Verfügbarkeit der fabrikneuen
GTW-Fahrzeuge (Baureihe
646) der ODEG. Nachdem
Filter ausgetauscht und die
Software für die Stromrichter
angepasst wurde, fuhren die
Wagen dann ohne Probleme,
bis im Sommer die Klimaanlage
versagte und weitere Nacharbeiten
erforderlich wurden.
Seither sind die Wagen stabil
im Einsatz. Dafür gibt es mit
den GTW-Fahrzeugen der
DB Regio Verfügbarkeitseinschränkungen,
die sich unter
anderem auf die Behängung
der Stettiner Züge auswirken.
Aber auch diese Probleme sind
inzwischen gelöst, und die Verfügbarkeit
bessert sich.
Neue Bahnhöfe
Ohne große Vorankündigung haben die
Arbeiten für den lange geplanten Bahnhof
Ludwigsfelde-Struveshof am südlichen
Berliner Außenring bereits begonnen. Der
Bahnhof, gelegen an der Potsdamer Straße,
erhält zwei Seitenbahnsteige, einen pro Streckengleis.
Die Bahnsteige werden über eine
Fußgängerbrücke mit Aufzügen miteinander
verbunden. Die Inbetriebnahme ist geplant
zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012.
Gleichzeitig wird der nur wenige Kilometer
entfernte, aber abseits gelegene Bahnhof
Genshagener Heide geschlossen. Angefahren
wird der neue Bahnhof von der Linie RB 22.
Für den zweiten Bahnsteig in Griebnitzsee
(Richtung Potsdam Hbf) gibt es noch keinen
Bautermin. Er wird aber dringend benötigt,
damit auch die aus Berlin kommenden Züge
der Linien RB 21 und RB 22 dort halten und
ihre Aufgaben als Direktverbinder der Potsdamer
Universitätsstandorte wahrnehmen
können.
Keine guten Nachrichten gibt es außerdem
zu den geplanten Bahnhöfen in Berlin-
Köpenick und Berlin-Mahlsdorf. Vor allem
bei Köpenick, bei dem das Land Berlin die
Zughalte der Linie RE 1 sogar bereits bestellt
hat, gibt es erhebliche Meinungsverschiedenheiten
zwischen dem Land Berlin,
welches den Halt haben will, und dem Land
Brandenburg sowie DB Regio, die dagegen
sind. Momentan ist der Bau für den Zeitraum
2016 bis 2020 geplant.
Die Realisierung des neuen Regionalbahnhofs
Mahlsdorf ist abhängig vom geplanten
Ausbau entlang der Ostbahn zwischen
Strausberg und Rehfelde, die die für
den zusätzlichen Halt benötigten Minuten
im Fahrplan liefern könnte, damit für den
Halt kein zusätzlicher Umlauf benötigt wird.
Derzeit wird für die auf der Ostbahn verkehrende
Linie NE 26 allerdings die Anbindung
an das Ostkreuz als wichtiger angesehen,
die ebenfalls nur dann finanzierbar ist, wenn
kein zusätzlicher Umlauf erforderlich ist.
Sonstiges
Nicht nur über neue Bahnhöfe wird diskutiert,
sondern auch über Schließungen von
Brandenburger Bahnhöfen mit weniger als
50 Ein- und Aussteigern pro Tag werden
Gespräche geführt. Entscheidungen stehen
hier aber noch aus.
Die Linienbezeichnungen sollen vereinheitlicht
werden. Gestartet wird dabei mit
den Regionalexpresslinien, die künftig alle
unabhängig vom Betreiber als RE bezeichnet
werden. Die Regionalbahnlinien sollen
folgen und dann alle die Bezeichnung RB
erhalten.
Durch die Übernahme des RE 2 verspricht
sich die ODEG eine effizientere Anschlusssicherung
in Cottbus zu den Linien OE 46 und
OE 65, da dann nur noch ein Unternehmen
beteiligt ist.
Der behindertengerechte Bereich der
Doppelstockwagen der DB Regio soll speziell
gekennzeichnet werden, damit schneller
erkennbar ist, wo sich dieser befindet. Bei
neuen bzw. modernisierten Fahrzeugen
befindet sich dieser immer in der Zugmitte,
bei den alten Wagen hingegen im Steuerwagen,
so dass vor allem in der Übergangszeit,
in der noch die alten und schon die
erneuerten Wagen verkehren, die Schwerbehinderten
eine Zusatzinformation benötigen. Jens Fleischmann
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