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Trambahn-Altbaufahrzeug auf der gut genutzten Linie 17 zur Amalienburgstraße. Trotz Protesten war die Linie 17 im Jahr 1983 komplett eingestellt worden. Probleme gibt es heute allerdings durch Fahrzeugmangel, weil es in drei Jahren nicht gelungen ist, die neuen Variobahnen in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen. Foto: Johann Hartl |
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Von 1971 bis 2010 baute München ein 103 km langes U-Bahn-Netz mit 100 Stationen auf. Doch 2012 führten massive Schäden an den Zügen zu Einschränkungen für die Fahrgäste. Von vorbeugender Wartung war nichts mehr zu spüren. Foto: Florian Schütz |
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Am 1. Oktober 1992 hatte Herbert König
die Leitung der städtischen Verkehrsmittel,
U-Bahn, Trambahn und Bus übernommen.
Damals war er der große Hoffnungsträger.
Mehr als ein Jahrzehnt hatten die
Bürger und Fahrgäste davor für den Erhalt
der Trambahn in München kämpfen
müssen. Nach dem Willen der Stadtwerke
sollten in München nur noch U-Bahn und
Bus die Fahrgäste befördern. Aber schon
nach 100 Tagen gab es kritische Stimmen
zur Amtsübernahme. Vom neuen Nahverkehrskonzept
verfolgte König zuerst einmal
ganz konsequent die Einstellung der
Trambahnlinie 26 zum Lorettoplatz. Die
Ausbaumaßnahmen wie die Nord- oder
Westtangente sind bis heute nicht realisiert.
Es dauerte sogar insgesamt 13 lange
Jahre, bis die heute so erfolgreiche Linie
17 Hauptbahnhof—Romanplatz wieder in
Betrieb genommen wurde. Und es dauerte
bis zum Jahre 2009 bis die erste wirkliche
Neubaustrecke in München (Linie
23 in die Parkstadt Schwabing) in Betrieb
genommen werden konnte.
Sehr erfreulich war, dass 1994 die Stadtwerke
München gemeinsam mit der Aktion
Münchner Fahrgäste die „Christkindl-Trambahn“
auf das Gleis setzten. Die Verkehrsbetriebe
stellten den Zug, der von ehrenamtlichen
Fahrern gefahren wurde. Der Fahrgastverband
sorgte für den
Schmuck des Zuges
und den Glühwein samt Lebkuchen.
1999 gab es eine große Diskussion um
den Abschied vom traditionellen Farbkleid
in den bayerischen Farben weiß und blau.
König setzte gegen den Widerstand unzähliger
Münchner das Farbkleid „Lila Kuh“ durch.
Mit dem Abriss des Straßenbahn-Betriebshofs
an der
Westendstraße
(„Bahnhof 3“) wurde
im Jahr 2000 begonnen.
Und weitere
Rückbaumaßnahmen
wie die Aufgabe
der Ausweichstrecke
in der Karlstraße
sollten folgen. So
wurden zum Beispiel
auch Ausweichgleise
abgebaut, die den
Trambahnbetrieb
erschwerten. In Giesing
mussten sogar
staatliche Zuschüsse
dafür zurückgezahlt
werden.
2004 wurde das
Busnetz in der Stadt
reformiert. In Zusammenarbeit
mit
den Fahrgastverbänden wurden unter dem
Begriff „topbus“ neue Linien geschaffen, die
sich bis heute bewährt haben.
2006 kam es zu einem tagelangen Stillstand
aller Trambahnlinien. Nach Abschaffung
aller schienengebundenen Schneeräumfahrzeuge
war es nicht mehr möglich,
den Betrieb aufrecht zu erhalten. Ein bis
dahin einmaliges Ereignis.
Gleisbrüche am Stachus führten 2010 zu
Unterbrechungen der Linien 19 und 27. Monatelang
mussten die Trambahnzüge Umleitungen
fahren. Im selben Jahr schadete
ein Notfahrplan den Fahrgästen mehr als die
eigentlichen Arbeitskampfmaßnahmen.
Die Inbetriebnahme der Trambahn nach
St. Emmeram verzögerte sich 2011 vom
Frühjahr bis in den Herbst.
Im Jahr 2012 fehlen ganz massiv Trambahnzüge.
In drei Jahren ist es nicht gelungen,
die Variobahnen in einen ordnungsgemäßen
Zustand zu versetzen. Erstmalig
wurde ein ganzes Fahrplanjahr lang nicht
der versprochene dichtere Takt auf Trambahnlinien
angeboten.
Die schlechte Zusammenarbeit der
Münchner Verkehrsgesellschaft mit dem
Münchner Verkehrs- und Tarifverbund ist
zum bundesweiten Gespräch geworden.
Oberbürgermeister Christian Ude musste
sogar einen Schlichter für die beiden Gesellschaften
benennen.
Legendär waren auch die Auseinandersetzungen
um die Ermöglichung von Mobilfunk
in der Münchner U-Bahn. Auch hier
führte erst ein Machtwort zum Umdenken.
Massive Schäden an den U-Bahn-Zügen
führten im Jahr 2012 zu massiven Einschränkungen
für die Fahrgäste. Von vorbeugender
Wartung war nichts mehr zu spüren.
Noch immer ist in Moosach ein ganzes
Stadtquartier vom Linienverkehr abgeschnitten.
Wichtige Bustangenten fehlen.
Die Forderung nach der Wiedereinführung
der Metrobuslinie 50 hat weiterhin Bestand.
(Andreas Nagel) Aktion Münchner Fahrgäste im DBV
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