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Seit 3. Oktober gilt einheitlich auch im
Verkehr mit DB-Bahnhöfen der Binnentarif der DR zu 8 Pfennig je Kilometer
(11,6 in der 1. Klasse) auf DR-Strecken. Der bisher im DB-DR-Verkehr gültige internationale
Tarif der
DR sieht durchschnittlich immerhin
21,5 Pfennig vor. Auf kürzeren Strecken
ist er allerdings wesentlich höher, so
waren für bis zu 10 Kilometer Bahnfahrt immerhin stolze 7 DM zu zahlen,
was absolut unattraktiv war, z.B. beim
Kurzstreckenverkehr vom letzten DB-Bahnhof zum nächsten DR-Bahnhof.
Bürger der ehemaligen DDR erhalten -
entgegen zunächst anderslautenden
Meldungen in der Tagespresse - noch
bis zum Jahresende die seit Jahren übliche Ermäßigung von 50% auf DB-Strecken.
Ab 1. Januar allerdings entfällt dann diese Ermäßigung, und die
Tarifstrukturen von DB und DR werden vereinheitlicht; die Anhebung der
DR-Tarife erfolgt allerdings schrittweise. So soll der DR-Kilometer dann zunächst 12 Pfennige
kosten, bei der DB
sind es über 20. Schwerbehinderte werden tariflich zum 1. Juli nächsten Jahres
einbezogen - mit Übernahme des
Schwerbehinderten-Gesetzes für die
neuen Bundesländer auf dem Gebiet
der bisherigen DDR.
Von der Reichsbahn wurden zum 3.
Oktober außerdem einige Sonderangebote der Bundesbahn übernommen. So
gilt der Spar- und Super-Spar-Preis
auch bei der DR, Ein neues Tramper-Monats-Ticket wurde von DB und DR
eingeführt, das 310 DM kostet, aber
nur bei der DB erworben werden kann.
Das alte für 264 DM gibt es weiterhin,
ist aber auch weiterhin nur auf DB-Strecken gültig. Damit wird endlich -
viel zu spät, weil nach dem Sommer '90
- die Forderung der IGEB nach attraktiveren Jugendangeboten auf der Bahn
erfüllt. Wegen der bei der DR jetzt
auch für die bisherigen West-Bürger so
geringen Preise ist die Gültigkeit der
DB-Paßangebote (Familien- und Senioren-Paß) auf DR-Strecken entfallen.
Die Bundesregierung hat dies mit dem
Hinweis auf einen sonst entstehenden
4-Pfennig-Kilometerpreis abgelehnt.
Änderungen gibt es auch im internationalen Verkehr, allerdings nicht wegen
der Einheit. So hat die DR das SMPS-Abkommen zum 1. Oktober 1990 gekündigt, so
daß im Verkehr mit den
osteuropäischen Ländern dann der wesentlich teurere CIV/TCV-Tarif gilt.
Vorbei ist es also mit der billigen
Transsib-Fahrkarte nach Peking für nur
275 DM. Bis Ende des Jahres wird es
aber noch eine gewisse Übergangsregelung im Verkehr mit nähergelegenen
Ländern geben - danach gilt der internationale Tarif dann in voller Höhe.
Der Kilometer kostet nach dem TCV/CIV-Tarif weiterhin durchschnittlich
21,5 Pfennig in der 2. Klasse. Eine erfreuliche Meldung für die Jugend gibt
es aber doch im internationalen Verkehr: Ab 1. Januar 1991 tritt auch die
DR dem InterRail-Abkommen bei,
damit ist dann für ausländische Jugendliche freie Fahrt auch bis zu DR-Bahnhöfen
möglich, deutsche Jugendliche
müssen - wie alle anderen in ihrem jeweiligen Heimatland - bis zur Grenze
50% des Fahrpreises zahlen.
IGEB
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