Mit Begehungen auf stillgelegten S-Bahn-Strecken
am 16. September prangerten die im Berliner Umland tätigien
PRO BAHN-Regionalverbände Osthavelland und Berlin - Teltower Land die
verfehlte Verkehrspolitik des Senats an,
die beim grenzüberschreitenden Verkehr dem Auto Tür und Tor geöffnet
hat, der Bahn jedoch interessen- und
tatenlos gegenübersteht. Die Wanderungen von Spandau West
nach Albrechtshof und von Lichterfelde Ost
nach Teltow wurden durch eine S-Bahn-kundliche Busfahrt
ergänzt, auf
der den Teilnehmern das einst vorhandene bzw. geplante
Schnellbahnnetz in
und um Berlin gezeigt wurde. Neben
vielen “Mitläufern” aus dem Umland
nahmen auch Reichsbahner teil und
gaben fachkundige Erläuterungen zu
Details der Streckenverläufe. DR und
VdeR hatten dankenswerterweise die
Genehmigungen zum Betreten der
Trassen erteilt.
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Bei strahlendem Sonnenschein begann am Bahnhof Berlin-Lichterfelde Ost die S-Bahn-Trassenwanderung der PRO-BAHN-Regionalverbandes Teltower Land. Foto: M. Lange |
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In der Diskussion mit den “Trassenwanderern” stand
natürlich die Zukunft
der S-Bahn-Strecken im Vordergrund.
Und die sieht besorgniserregend aus.
So soll die S-Bahn nach Lichterfelde
Süd erst 1993 im 20-Minuten-Takt fahren,
für die Verlängerung. nach Teltow
gibt es keine verbindlichen Termine.
Noch schlimmer sieht es bei der
Strecke nach Falkensee aus. Hier ist
nach derzeitigem Planungsstand erst
mit Fertigstellung der Eisenbahn-Neubaustrecke
Berlin - Hannover im Jahr
1997 eine Wiedereröffnung der S-Bahn
vorgesehen.
Gelähmt wird der Wiederaufbau der S-Bahn nun auch noch
durch die zum
1.1.1994 vereinbarte Übergabe des S-Bahn-Betriebs
in West-Berlin von der
BVG an die Deutsche Reichsbahn bzw.
die dann gesamtdeutsche Eisenbahn.
Diese im zweiten Staatsvertrag verankerte,
an sich sehr erfreuliche Vereinbarung versuchen einige bei Senat und
BVG zum Anlaß zu nehmen, keine
Berliner Gelder mehr in den S-Bahn-Ausbau zu
investieren. Diese Haltung
ist verantwortungslos, da die S-Bahn ins
Umland jetzt dringender als je zuvor
benötigt wird und auch mit der “großen
Bahn" als Betreiberin für die Berliner
fahren und ihr Verkehrsmittel sein
wird. Investitionen in die Berliner S-Bahn
kommen daher unabhängig vom
Betreiber in jedem Fall der Stadt zugute.
Das sich jetzt abzeichnende Bremsen bei der
West-Berliner S-Bahn läßt
jedenfalls Schlimmes für die Fahrt in
die Zukunft erwarten.
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Der PRO BAHN-Regionalverband
Berlin - Teltower Land, Mitveranstalter
der Trassenwanderung wurde Anfang
September unter Einbeziehung der S-Bahn-Initiativen
Lankwitz/Lichterfelde,
Stahnsdorf/Dreilinden und Wannsee/Potsdam gegründet. Ziel des
Regionalverbands ist die Verbesserung des öffentlichen
Verkehrs im Raum Teltow
und den angrenzenden Berliner Stadtbezirken.
An erster Stelle steht dabei
die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke Priesterweg - Teltow
mit Weiterführung nach Ludwigsfelde. In den
Regionalverbands-Vorstand wurden
Andreas Wahle, Mario Lange und Georg Radke gewählt. Der
Regionalverband ist zunächst immer dienstags von
18.30 - 20.00 Uhr im Fahrgastzentrum
Berlin im S-Bahnhof Wedding zu erreichen.
PRO BAHN-Regionalverband, Berlin - Teltower Land
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