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Seit Beginn des Winterflugplans am 28.
Oktober 1990 gibt es für die Berlin-Flüge
keine Fluggastsubventionen mehr.
Wegen der Insellage der Stadt wurde
bis dahin jede Flugkarte mit einem bestimmten
Betrag aus dem Bundeshaushalt subventioniert, um auch Bürgern
mit niedrigem Einkommen den “einzig
unkontrollierten Weg nach Berlin” freizuhalten.
So flossen zum Schluß jährlich 100 Millionen DM aus dem
Bundeshaushalt an die Fluggesellschaften,
die sie in Form billigerer Flugkarten an
die Fluggäste weitergaben. Die IGEB
hat diese Subventionen oft kritisiert und
deren Abschaffung gefordert, nachdem
mit dem Transitvertrag in den 70er Jahren
für den Berlin-Verkehr auf dem
Landweg eine Rechtsgrundlage geschaffen wurde.
Mit der staatlichen
Förderung des Fliegens und des Autofahrens (über
die Transitpauschale)
wurden im Berlin-Verkehr jahrelang
die Verkehrsmittel, die die Umwelt am
stärksten schadigen, gefordert - zu Lasten der Eisenbahn!
Jetzt endlich wurde die Forderung nach
Abschaffung der Fluggastsubventionen
erfüllt - viel zu spät. Die Flug-Reise von
und nach Berlin wurde auch sogleich
deutlich teurer, während die Berlin-Fahrt per Bahn
seit der deutschen Vereinigung am 3. Oktober - für die
bisherigen “Westler" - erheblich billiger
wurde (Vgl. SIGNAL 7/90 ).
Ob dies allein zu einer erheblichen Abwanderung
vom umweltbelastenden Flugverkehr
zur Eisenbahn führt, muß bezweifelt
werden. Deshalb hält es die IGEB für
erforderlich, die bisher für die Flugsubventionen
eingesetzten Gelder nicht zu
streichen, sondern für Verbesserungen
bei der Bahn einzusetzen. Nachdem von
der Bundesregierung jahrzehntelang
einseitig der Flug- und Autoverkehr gefördert
worden sind, ist es jetzt an der
Zeit, die auch durch Fluggastsubventionen
und Transitpauschale verursachten
Defizite im Angebot der Eisenbahn abzubauen.
IGEB
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