A. Grundsätze
- Die Mobilität der Menschen ist Teil ihrer
Freiheit. Auch die Behinderten müssen daran
teilhaben können. Deshalb müssen gerade in Berlin
vielfältige Verkehrsmöglichkeiten innerhalb der Stadt
und der Region bestehen. Diese müssen als Gesamtheit
behandelt werden, in der die einzelnen Verkehrsträger
eine jeweilige zu optimierende
Rolle spielen.
- Die notwendige Schonung und der Schutz
der Umwelt müssen wichtige Elemente zukünftiger
verkehrspolitischer Entscheidungen in
und um Berlin sein.
- Die Berliner CDU verfolgt für die Stadt
das Ziel eines Miteinanders der verschiedenen Verkehrsformen.
Schon aus Gründen
der Verkehrssicherheit dürfen Wege zu
Fuß, Radfahren, öffentlicher Personennahverkehr,
Wirtschaftsverkehr sowie Auto- und Motorradfahren
keine Gegensätze sein.
- Darüber hinaus muß bei verkehrspolitischen
Maßnahmen die Attraktivität des
Wohnens ebenso wie die städtebauliche
Verträglichkeit berücksichtigt werden.
- Die Metropolenfunktion Berlins und die
Stellung der Stadt in der Region erfordern
ein verbundenes Konzept für den Nah-, den
Regional- und den Fernverkehr, wobei auch
für den Regional- und Fernverkehr die
Schonung der Umwelt eine wichtige Bedeutung ist.
B. Innerstädtische Verkehrserschließung
a) Öffentlicher Personennahverkehr
Die Berliner CDU will den öffentlichen
Personennahverkehr in besonderer Weise
fördern, was zu qualitativen wie quantitativen
Verbesserungen führen muß. Das bedeutet
sowohl eine erhebliche Ausweitung
und Verdichtung als auch Modernisierung,
Die öffentlichen Personennahverkehrsmittel
müssen zunehmend behindertengerecht
ausgestattet werden, einschließlich Benutzungsmöglichkeit
durch Rollstuhlfahrer.
Eine besonders wichtige Aufgabe ist die
Verbesserung der Sicherheit der Fahrgäste -
besonders in S- und U-Bahnen, aber auch in
den Autobussen und Straßenbahnen. Hierfür
muß erheblich mehr Personal als bisher
zur Verfügung stehen.
Die noch getrennten Berliner Verkehrsbetriebe
müssen unter Schaffung ökonomischer Strukturen
wieder zusammengeführt
werden. Dabei soll die S-Bahn (West) aus
dem Nahverkehrsbetrieb ausgegliedert und
als Eisenbahn wieder mit der bisherigen S-Bahn (Ost)
verbunden werden. Unabhängig
davon soll aber die Einheit der Netzplanung
von U- und S-Bahn sichergestellt werden,
die bei allen Um- und Neubauten gute Umsteigemöglichkeiten
sichern muß. Bis 1993
ist ein Verkehrsverbund zu schaffen, der
jeweils in der Stadt und in der Region einen
Fahrplan- und Tarifverbund aller öffentlichen
Verkehrsträger beinhaltet. Im Stadtgebiet
müssen der Eínheitstarif sowie die
Netzkarte zu attraktiven Preisen erhalten
bleiben.
Das S- und U-Bahn-Netz bildet die Grundlage des
innerstädtischen öffentlichen Personennahverkehrs
und ist durch die Schließung der teilungsbedingten
Lücken zu komplettieren. Bei der S-Bahn bedeutet dies
hauptsächlich die Wiederherstellung der alten
Struktur mit der Ringstrecke und den
Radialen. Allerdings müssen veränderte
bzw. neu zu erwartende Verkehrsströme
bei der S-Bahn-Netz-Ergänzung berücksichtigt,
bei Erweiterungen und bei Erneuerungen der Linienführung
ebenso wie bei Erweiterungen des U-Bahn-Netzes berücksichtigt
werden.
Die S-Bahn soll weiterhin ein in die Region
übergreifendes Verkehrsmittel mit größeren
Bahnhofsabständen bleiben, während die
U-Bahn mit kürzeren Stationsabständen die
Innenbezirke erschließt und mit den Randbezirken
verbindet. Hierbei entsteht ein
dichtes Netz, das durch die Straßenbahn
und die Autobusse ergänzt wird. Neben S-,
U- und Straßenbahn sowie Autobus müssen
auch andere neue, insbesondere flexible
Verkehrssysteme in bezug auf ihre Einsatzmöglichkeiten
in Berlin untersucht werden.
Dies betrifft insbesondere die M-Bahn.
Die Berliner CDU fordert für den S- und
U-Bahn-Bereich:
- Besonders vordringliche Wiederinbetriebnahme des S-Bahn-Vollrings
- Wiederherstellung der Strecken nach Oranienburg über
Frohnau, nach Velten über
Heiligensee, nach Staaken und Falkensee
über Spandau, nach Potsdam über Wannsee,
nach Teltow über Lichterfelde Süd und
nach Rangsdorf über Lichtenrade.
- Anbindung der Strecke nach Bernau an
die Nord-Süd-Strecken einschließlich des
Umbaus des S-Bahn-Knotenpunktes Gesundbrunnen.
- Bau einer S-Bahn-Verbindung vom Potsdamer Platz
über Platz der Republik zum
Zentralbahnhof (Lehrter Bahnhof).
- Wiederherstellung der S-Bahn-Strecke von
Neukölln nach Baumschulenweg.
- Verlängerung der S-Bahn vom Bahnhof
Wartenberg über den Berliner Außenring
zum S-Bahnhof Karower Kreuz (Anschluß
nach Bernau) und Weiterfürung auf der
Strecke nach Hohen Neuendorf/Oranienburg.
- Umbau und Modernisierung des S-Bahnhofs Ostkreuz.
- Wiedereröffnung der U-Bahn-Linie 2 (teilweise A)
von Ruhleben zwischen Wittenbergplatz und Wilhelmstraße
(heute: Otto-Grothewohl-Straße) und Verlängerung dieser
Linie über Vinetastraße nach Pankow-Kirche mit
Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn
am Bahnhof Pankow.
- Baldmöglíche Verlängerung der Bahnsteige auf
der U-Bahn-Linie 6 zwischen Reinickendorfer Straße und
Kochstraße für 6-Wagen-Züge.
- Wiederherstellung der U-Bahn-Linie 1
vom Schlesischen Tor über die instandzusetzende
Oberbaumbrücke bis Warschauer
Brücke mit besseren Umsteigemöglichkeiten zum S-Bahnhof
Warschauer Straße als vor der Teilung.
- Zügige Vollendung des Baues der U-Bahn-Linie 8 zum
Märkischen Viertel und
im Süden ihre vordringliche Verlängerung
zum S-Bahnhof Hermannstraße.
- Vorrangiger Bau einer U-Bahn-Linie vum
Alexanderplatz über Rathaus, Französische
Straße, Platz der Republik zum Zentralbahnhof an der Invalidenstraße.
- Vorrangiger Bau der geplanten U-Bahn-Verbindung vom
Alexanderplatz über
Greifswalder Straße nach Weißensee - evtl.
mit einem Abzweig nach Hohenschönhausen.
- Bau einer U-Bahn-Linie von Marzahn
über die heutige Leninallee, die Mollstraße,
die heutige Wilhelm-Pieck-Straße zur Invalidenstraße
(Zentralbahnhoi) und weiter
zum U-Bahnhof Turmstraße.
- Verlängerung der U-Bahn-Linie 9 von
Rathaus Steglitz nach Lankwitz-Kirche.
- Verlängerung der U-Bahn-Linie 7 von
Rudow nach Schönefeld.
Straßenbahnen können ein besonders leistungsfähiges
und umweltverträgliches Verkehrssystem sein.
Deshalb muß das in der
Stadt vorhandene Straßenbahnnetz dringend
modernisiert werden. Die Weiterführung von Strecken
in den bisherigen Westteil Berlins ist kritisch
zu prüfen, wobei darauf geachtet werden muß, daß
die Straßenbahn möglichst über einen separaten Gleiskörper verfügt.
Die CDU fordert für die Straßenbahnen in
Berlin:
- Kritische Überprüfung des vorhandenen
Straßenbahnnetzes im Verhältnis zu den
anderen Verkehrsträgern (z.B. in der Friedrichstraße).
- Neuordnung und nötige Ergänzungen des
vorhandenen Straßenbahnnetzes, soweit eigene
Gleiskörper zur Verfügung stehen
(z.B. im Westteil der Stadt von der Bornholmer
Straße/Bösebrücke bis Osloer/Residenzstraße und im
Ostteil vom S-Bahnhof
Mahlsdorf über Hönower Straße bis Riesaer Straße in Hellersdorf).
- Mittelfristige Einführung von modernen
Niederflur-Zweirichtungszügen zur Schaffung
einer neuen Berliner Stadtbahn.
Außerhalb des Netzes der Schienenverkehrsmittel
muß der öffentliche Personennahverkehr von
einem differenzierten Autobusnetz getragen werden,
das möglichst eng
mit dem Schienennetz zu verknüpfen ist.
Für den Autobusverkehr in Berlin fordert
die Berliner CDU:
- Modernisierung des Wagenparks, d.h, mit
mehr Komfort und größerem Sitzplatzangebot
für die gesamte Stadt. Dabei müssen in
Zukunft alle Möglichkeiten (bis hin zum
Elektroantrieb) ausgeschöpft werden, um
die Autobusse umweltfreundlicher zu machen.
- In geeigneten Straßen sind zur Beschleunigung
der Autobusse weiterhin Busspuren
anzulegen. Dies wiederum bedeutet die
Notwendigkeit der Schaffung von zusätzlichen
Abstellplätzen angesichts des durch
die Busspuren notwendigen Wegfalls von
Parkplätzen.
- Bisher angelegte Busspuren, die - wie auf
dem Kurfürstendamm und in der Leipziger
Straße - den Verkehrsablauf überwiegend
stören, sind wieder abzuschaffen. Die zu erhaltenden
müssen in bezug auf ihre Länge
und ihre Geltungszeit überprüft werden.
- Schaffung weiterer Beschleunigungsmaßnahmen
wie beispielsweise durch Busschleusen.
- Entwicklung eines computergestützten
Leitungsystems für die Autobusse in Berlin.
C. Regional- und Fernverkehr
Die Berliner CDU fordert die intensive
Entwicklung des Schienenverkehrs von und
nach Berlin. Dies soll im Personen- wie im
Güterverkehr verstärkt eine umweltschonende
Alternative zum Personen- und Gütertransport durch
andere Verkehrsträger
im Regional- und Fernverkehr eröffnen.
Auch kann dadurch der Gütertransport im
kombinierten Verkehr Straße/Schiene verbessert
werden. Durch Hochgeschwindigkeitsstrecken
kann überdies eine wesentlich
schnellere Reisemöglichkeit als mit dem
Kraftfahızeug geschaffen werden, die bis zu
500/600 km auch mit dem Flugzeug konkurrieren kann.
a) Regionalverkehr auf der Schiene
Die S-Bahn hat im engeren Regionalverkehr
bis etwa 30 km vom Stadtzentrum noch
größere Bedeutung als im Stadtverkehr.
Deshalb sind die Lücken zwischen
dem Westteil der Stadt und dem Umland
wieder zu schließen. Die Radialstrecken
sind möglichst durch die Stadt zu einem außerhalb
liegenden Endpunkt zu führen.
Das S-Bahn-Netz muß durch einen ebenfalls
elektrifizierten Regionalschnellverkehr
auf den Ferngleisen nach dem Vorbild der
früheren Bankierszüge Potsdam - Berlin ergänzt werden.
Die betreffenden Züge sollen
mit hoher Geschwindigkeit fahren, nur an
wenigen Punkten halten und dadurch die
schnelle Erreichbarkeit Berlins aus dem
weiteren Umland verbessern. Die Endpunkte
dieses Regionalverkehrsnetzes könnten
die Städte Brandenburg, Neustadt (Dosse),
Neuruppin, Gransee, Eberswalde/ Bad Freienwalde,
Müncheberg, Fürstenwalde
(Spree) / Frankfurt (Oder), Spreewald/Cottbus und Jüterbog sein.
b) Regional- und Fernverkehr der Eisebahn
Berlin wird als künftige Hauptstadt
Deutschlands und europäische Metropole
seine Rolle als ein Zentrum des europäischen
Eisenbahnnetzes wiedererlangen. Das
erfordert die Erschließung Berlins durch
elektrifizierte InterRegio- und Fernverbindungen
einschließlich Hochgeschwindigkeitsstrecken
nach allen wichtigen Richtungen. Wegen dieser
großen Bedeutung der
Eisenbahn für die Zukunft Berlins dürfen
die vorhandenen Trassen und sonstigen Betriebsgelände
der Eisenbahn planerisch
nicht umgewidmet werden. Zwischennutzungen
sind nur akzeptabel, wenn sie kurzfristig wieder
beseitigt werden können.
Die Schnellbahnstrecken in Nord-Süd-Richtung sollen
gebündelt über Lichterfelde und
den Bereich Papestraße in das Stadtzentrum
und weiter nach Norden geführt werden, wo
südlich des Hamburg-Lehrter-Güterbahnhofs in tiefer
Lage ein Zentralbahnhof geschaffen werden sollte,
in den auch die von
Norden, Nordosten und Nordwesten kommenden
Züge über Gesundbrunnen und
Jungfernheide einlaufen können. Der zentrale
Stadtbereich muß durch einen Tunnel
mit vier Gleisen für den Regional- und
Fernverkehr aus dem Raum Schöneberg bis
zum Zentralbahnhof unterquert werden.
Die Züge des Ost-West-Verkehrs auf der
Stadtbahn müssen durch den Naubau eines
Bahnsteigs am Lehrter Stadtbahnhof (auch
dieser wäre Teil des Zentralbahnhofs) mit
der Nord-Süd-Relation verknüpft werden.
Die schon geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke
in West-Ost-Richtung soll die Stadtbahntrasse
benutzen, die durchgehend wieder zweigleisig ausgebaut
werden muß, Allerdings sind auch Zugführungen von Westen
bzw. Nordwesten über Jungfernheide
zur Nord-Süd-Strecke vorzusehen.
Verkehrshalte für InterRegio- und andere
Fernzüge in Ost-West-Richtug sollen die
Bahnhöfe Charlottenburg, Zoologischer
Garten, Lehrter Bahnhof, Friedrichstraße
sowie der derzeitige Hauptbahnhof (Schlesischer Bahnhof)
sein. Die Züge sollen dabei
jeweils durch die Stadt zu dem entsprechenden
Endpunkt geführt werden. Für die Regional- und
Fernverkehre in Nord-Süd-Richtung sollen an den
Bahnhöfen Papestraße, Potsdamer Platz und
Gesundbrunnen neue Verkehrshalte geschaffen werden.
Die Berliner CDU fordert als vordringlichste
Maßnahme zur Verbesserung des Eisenbahnverkehrs
von und nach Berlin:
- Schneller Beginn der Bauarbeiten für die
beschlossene Hochgeschwindigkeitstrecke
nach Niedersachsen.
- Schließung aller Lücken der Eisenbahnstrecken
in das Umland an der Stadtgrenze.
- Schnelle zweigleisige Durchbindung der
Personenzüge in Richtung Halle und Leipzig
über Drewitz und Rehbrücke.
- Schrittweise Elektrifizierung der Stadtbahn
sowie der wichtigsten Fernstrecken bis
zu den schon elektrifzierten Streckenteilen
der Deutschen Reichsbahn.
- Schnellstmögliche Planung und Bau eines
viergleisigen Eisenbahntunnels von Schöneberg
zum Gelände nördlich des ehemaligen
Lehrter Bahnhofs.
- Bau eines Zentralbahnhofs an der Invalidenstraße
mit Umsteigemögliclıkeiten zur Stadtbahn.
- Vollzweigleisiger Ausbau (mit Elektrifzierung)
der Frnmstrecke nach Hamburg.
Die Güterverkehrsströme, die Quelle und
Ziel nicht in Berlin haben, sind über den
Berliner Außenring um die Stadt herumzuführen.
Es ist zu prüfen, ob Seddin die Rolle eines
zentralen Rangierbahnhofs für Berlin übernehmen kann.
Eine denkbare Alternative wäre die Verteilung der Rangiervorgänge
auf Seddin, Wustermark und Berlin-Wuhlheide.
In beiden Fällen wären die innerstädtischen
Rangierbahnhöfe Pankow,
Tempelhof oder Schöneweide zu schließen.
Die Schaffung mehrerer Güterverteilzentren
sowie die Errichtung von neuen leistungsfähigen
Umschlagstellen für den kombinierten Verkehr
in der Stadt einschließlich der Rollenden Landstraße
sind zu prüfen. Auch die Möglichkeit eines zentralen
Frachtenzentrums im Süden der Stadt bedarf der Untersuchung.
F. Ausblick
Die vorstehenden Elemente einer Verkehrskonzeption
für Berlin sind die Grundlage der Verkehrspolitik der Berliner CDU
für die nächsten Jahre. Einer Politik, die auf
Erhalt und Pflege der Umwelt achten, langfristig
sparsam mit den Ressourcen umgehen und
den Wünschen und Interessen der
Berliner und ihrer Besucher entprechen
soll. Das bedeutet insbesondere die Berücksichtigung
der zunehmenden Mobilität der
Bürger wie auch der Notwendigkeit des Gütertransports
im Nah- und Fernbereich.
Berlin muß sich bei der Lösung dieser Aufgaben
der modernsten Möglichkeiten der
Verkehrsabwicklung bedienen. Gleichzeitig
muß die Stadt intensiv mit dem umgebenden
Land Brandenburg sowie mit der ganzen Republik
zusammenarbeiten. Nicht zuletzt, weil die nötigen
Mittel für die Lösung
der Verkehrsprobleme der Hauptstadt Berlin
und ihrer Region die Finanzkraft der
Stadt bei weitem überfordern werden. Berlin
muß auch in Zukunft als nationale Verpflichtung
gesehen und behandelt werden.
*
(IGEB) Bei verkehrspolitischen Maßnahmen
soll u.a. “die städtebauliche Verträglichkeit
berücksichtigt werden", fordert die Berliner
CDU. Zeigt sich hier ein ernsthaftes Umdenken,
oder hat der Wolf Kreide gefressen, weil
die vorstehend auszugsweise abgedruckte
Broschüre ja mitten im Wahlkampf erschienen war?
Daß die Berliner CDU sich weiterhin weigen,
zumindest für Teilbereiche den
Vorrang der umweltfreundlichen und platzsparenden
Verkehrsmittel anzuerkennen und
stattdessen weiterhin die Gleichrangigkeit aller
Verkehrsmittel fordert sowie umfangreiche
Straßenneu- und -ausbaupläne entwirft, zeigt
jedenfalls, daß die Berliner CDU noch nicht
so weit ist, wie ihre Partetfreunde in anderen
Städten.
Betrachtet man nur die Ausführungen zum
wentlichen Nahverkehr; so kann man allerdings
durchaus einige erfreuliche Aspekte entdecken.
Daß die S-Bahn breiten Raum einnimmt, daß die
Straßenbahn wie selbstverständlich erhalten bleibt, daß die U-Bahn
dort wieder fahren soll, wo heute noch die M-Bahn im Wege steht,
und daß die Sicherheit
der Fahrgäste durch mehr Personal verbessert
werden soll, das sind keine klassischen CDU-Positionen.
Schaut man dann auf die Einzelmaßnahmen, so
gibt es Defizite, die wahrscheinlich nur ein Versehen
und keine Politik
sind, denn die CDU wird hoffentlich nicht
ernsthaft auf die Wiederherstellung des S-Bahn-Ringes
zwischen Sonnenallee und
Treptower Park verzichten wollen - auch
wenn diese in ihrer Maßnahmeliste fehlt. Sicher
kein Zufall dagegen sind die über die
Auflistung der Einzelmaßnahmen deutlich
werdenden Unterschiede bei der Bewertung
der U-Bahn. Zwar übt sich auch die CDU-West
nicht gerade in Zurückhaltung, doch
was ihre Partetfreunde aus dem Osten an
Projekten eingebracht haben, noch dazu als
“vonrangig", läßt jeden Realitätssinn vermissen.
Nicht besonders ergiebig sind die Ausführungen der
CDU zum öffentlichen Fernverkehr.
Positiv werten kann man, daß die CDU fast
alle Aus- und Neubaupläne die Eisenbahn in ihr
Programm aufgenommen hat,
Negativ zu werten ist jedoch, daß der CDU
praktisch überhaupt nichts eingefallen ist, was
nicht ohnehin schon erörtert und in der
Mehrzahl der Fälle auch schon längst abgestimmt
und beschlossen ist. Kritisch zu sehen
ist die Forderung nach elektrifziertem Regionalschnellverkehr,
falls die CDU die Elektnfizierung zur Voraussetzung macht. Denn ein
attraktiver Regionalverkehr kann und muß
sehr viel schneller kommen, als die Elektrifizierung der Strecken.
Berliner CDU
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